ökoEnergieland CarSharing

Hauptziel des Projekts war es, ein eigenes für den ländlichen Raum geeignetes CarSharing Modell aufzubauen und zu testen. Das KEM-Büro hat dazu ein Elektroauto angeschafft, welches die 19 KEM-Gemeinden im Gemeindebetrieb einsetzen, testen und auch den BürgerInnen als CarSharing Auto zur Verfügung stellen sollen. So soll sich ein System aufbauen, bei dem die Gemeinden das E-Auto im Gemeindebetrieb anstatt eines fossilen KFZ einsetzen und zusätzlich noch ein Service für die BürgerInnen anbieten, das Auto außerhalb der Gemeindedienstzeiten als CarSharing-Auto zur Verfügung zu stellen. Es wurde eine eigene Online-Sharing Plattform eingerichtet. Neben dem klimaschonenden Effekt, sollen durch dieses Projekt auch Berührungspunkte mit Elektromobilität geschaffen werden.

Projektinhalt und Ziel

Die KEM ökoEnergieland besteht aus 19 Gemeinden aus allen 3 südburgenländischen Bezirken. Die Region verfügt über eine schwache Verkehrsinfrastruktur. Es gibt keine Anbindung an ein Schienenverkehrsnetz, keine Anbindung an eine Autobahn und nur ein schwaches Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln. Für die Region gab es von Landesseite und auch vereinzelt aus Gemeindeinitiativen heraus Projekte und Aktivitäten, um Mikro-ÖV Lösungen zu etablieren, jedoch stellte sich kein wirklicher wirtschaftlicher Betrieb ein. Auch die bisherigen Angebote an CarSharing Lösungen sind für den ländlichen Raum ganz einfach nicht geeignet und so hat man sich in der KEM ökoEnergieland überlegt ein eigenes System aufzubauen. Konkretes Ziel des Projekts ist es somit, ein für den ländlichen Raum geeignetes Modell aufzubauen.

Das Projekt geht nicht davon aus, einfach Fahrzeuge anzuschaffen und es den Gemeinden und BürgerInnen in Form eines CarSharings anzubieten, sondern es zielt darauf ab, dass dem Elektrofahrzeug ein alltäglicher Zweck zukommen soll und in den verbleibenden "Stillstandszeiten" als CarSharing Auto zur Verfügung stehen soll und somit die Nutzung des Autos erhöht wird. Die grundsätzliche Idee war es, ein fossiles Gemeindeauto durch ein Elektroauto zu ersetzen und dieses außerhalb der Gemeindezeiten, den BürgerInnen, als CarSharing Fahrzeug zur Verfügung zu stellen. Jedoch ist man mit der Idee sogleich schon wieder zu Beginn am Ende gestanden, da die kleinen südburgenländischen Gemeinden ganz einfach keine budgetären Mittel für die Anschaffung eines Elektroautos haben.

Somit hat sich das KEM Büro ein Elektroauto vor einem Jahr angeschafft und stellt es seither den Gemeinden abwechselnd für Tests im Gemeindebetrieb und Tests im CarSharing Betrieb zur Verfügung. Für die Reservierung wurde eine eigene Onlineplattform (www.oekoenergieland.at/carsharing) entwickelt.

Die Gemeinden reservieren sich über die Plattform den gewünschten Zeitraum, in dem sie das Auto im Gemeindebetrieb haben möchten und kündigen diesen Zeitraum in der Gemeindezeitung, auf der Homepage und/oder auf Facebook an, damit die BürgerInnen auch Bescheid wissen, dass in diesem Zeitraum ein Elektroauto für CarSharing und Testzwecke zur Verfügung steht.
Durch den Einsatz eines Elektroautos im Gemeindebetrieb, werden einerseits Emissionen eingespart und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen reduziert und zusätzlich kommen die Gemeindebediensteten und BürgerInnen mit Elektromobilität in Kontakt.

Das erklärte Projektziel ist dann erreicht, wenn durch unsere Maßnahme des E-CarSharings mit dem vorhandenen KEM Auto, in einigen Gemeinden die Sinnhaftigkeit des Einsatzes eines E-Autos anstatt eines fossilen Autos erkannt wird und es außerhalb der Dienstzeiten den BürgerInnen zur Verfügung steht. Das Ziel ist dann erreicht, wenn das KEM-E-Auto nicht mehr von den Gemeinden für Testzwecke benötigt wird und sie sich für ihre eigenen Zwecke ein eigenes kommunales E-Auto angeschafft haben, welches nachhaltig zur fossilen Treibstoff- und CO2 Reduktion beiträgt, sowie zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung.

Projektablauf

Das Projekt ist im August 2019 gestartet und läuft nun schon seit über einem Jahr in der ersten Testphase.

Das Projekt ists stufenweise aufgebaut und zwar ist die erste Stufe einmal der grundsätzliche Aufbau des Modells, die Anschaffung und Zurverfügungstellung eines KEM-E-Autos für Gemeinde- und CarSharing Zwecke. Ziel der ersten Stufe war es, dass jede KEM Gemeinde das E-Auto einmal für 1-2 Wochen im Gemeindebetrieb testet. Die zweite Stufe wird nun sein, dass Gemeinden das Auto für längere Zeiträume 1-2 Monate testen und den Test sowie das CarSharing Modell aktiv in der Gemeinde bewerben. Die dritte Stufe ist, die Anschaffung eines eigenen E-Autos im Gemeindebetrieb und Umsetzung eines eigenen kommunalen E-CarSharing Systems.

Das Projekt wurde in unmittelbarer Abstimmung mit allen KEM Gemeinden begonnen. Die Gemeinden bekamen die Informationen zum Vorhaben und den Link zur aufgebauten Online-Reservierungs-Plattform und von diesem Zeitpunkt galt „learning by doing“ und es hat außerordentlich gut funktioniert. Die erste Stufe und die ersten Testwochen in allen KEM Gemeinden sind nun im Zuge des ersten Jahres abgeschlossen und ab Herbst 2020 startet die zweite Phase. Das ökoEnergieland E-CarSharing wird über die gesamte KEM Laufzeit angeboten werden.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Das Fahrzeug wird aus Eigenmitteln des Europäischen Zentrums für Erneuerbare Energie finanziert und die Organisation, Betreuung der Online-Plattform, Bewerbung und Vermarktung des Modells erfolgt über die Maßnahme „Clean and Silent Region“ der aktuellen Weiterführung.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Bisher wurden mit dem ökoEnergieland-CarSharing Auto 20.000 km zurückgelegt, womit ungefähr 8 Tonnen CO2 eingespart werden konnten. 

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Bisheriger Erfolg war, dass die erste Stufe des CarSharing Modells schon in einem Jahr durchgeführt werden konnte und alle KEM Gemeinden bereits das E-Auto im Gemeindebetrieb und auch für Testzwecke der BürgerInnen eingesetzt haben.

Die KEM hat das Projekt beim VCÖ eingereicht und wurde mit dem VCÖ Mobilitätspreis 2020 im Burgenland für vorbildliche Projekte ausgezeichnet und auch auf der VCÖ Homepage veröffentlicht - https://vcoe.at/mobilitaetspreis_burgenland      

Zusätzlich wurde es in folgenden Medien veröffentlicht:

  • Burgenländische Volkszeitung – Link
  • ORF Nachrichten Hauptabendprogramm – 03.09.2020
  • ökoEnergieland Facebook  Link
  • KEM ökoEnergieland Homepage - Link1, Link 2
  • Ein wesentlicher Erfolg im Projekt war es, dass es gelungen ist Berührungspunkte mit E-Mobilität in dieser ländlichen Region zu schaffen und man die Haltung der Gemeinden und BürgerInnen von einer eher skeptischen zu einer durchaus positiven ändern konnte. Gerade im ländlichen Raum ist die Unsicherheit und Problematik hinsichtlich Reichweiten, Ladeinfrastruktur, etc. relativ groß, aber durch den Test im eigenen Bedarf, konnte man herausfinden, ob Elektromobilität nicht doch für einen geeignet ist. Nachdem die Leute und auch die Gemeinden das E-Auto mal ein bis zwei Wochen getestet hatten, haben sich die Meinungen und Ansichten oft relativ rasch geändert und die Anschaffung eines E-Autos war dann doch nicht mehr so abwegig.

Einige Gemeinden haben bereits um eine Förderung angesucht, um sich ein eigenes kommunales E-Auto anzuschaffen. Auch die private Anschaffung von Elektroautos konnte in der Region bereits forciert werden, da durch den E-Auto Test und das CarSharing die Begeisterung in der Bevölkerung doch gewachsen ist und Elektromobilität ein Thema geworden ist. Es stellt sich durch solche Aktivitäten also durchaus ein Multiplikatoreffekt ein.

Nachhaltige Perspektiven

Wie bereits oben erwähnt, sind die Testphasen gut angelaufen und das E-CarSharing Fahrzeug konnte in allen Gemeinden der KEM in der ersten Phase getestet werden. Das CarSharing Angebot wird für die gesamte Dauer der KEM Weiterführung bestehen bleiben und soll im Zuge einer Neueinreichung zur nächsten Weiterführung noch intensiver ausgebaut werden bzw. evtl. neue Services ausgearbeitet werden.

Die positiven Effekte waren definitiv, dass durch die Tests und durch die Bewusstseinsbildung einige Gemeinden und einige BürgerInnen bereits motiviert werden konnten auf E-Mobilität umzusteigen.

Motivationsfaktoren

Der größte Motivationsfaktor war, dass es für die KEM Region bisher kein geeignetes CarSharing-Modell gab und man dennoch einen Weg finden wollte eine passende Lösung zu finden.

Modellregions-Manager

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DI Moser Andrea

     43-677-63034704
     43-664-9247150
     a.moser@eee-info.net
Ort
Güssing

Für die KEM war es wichtig, ein System zu schaffen, um einerseits Berührungspunkte im Bezug auf Elektromobilität zu schaffen, den kommunalen Einsatz von E-Fahrzeugen zu forcieren und in diesem Zusammenhang auch ein System zu etablieren, wie ein CarSharing im ländlichen Raum ausssehen und funktionieren kann.  Das Spezielle an dieser Art von "CarSharing" bzw. "Mobility as Service" ist, dass das System von Gemeindeseite her aufgebaut ist. Die Gemeinde trägt schon auch zur Bewusstseinsbildung bei und hat auch in gewisser Art und Weise Vorbildwirkung für die BürgerInnen (was wir an unterschiedlichen erneuerbaren Energieprojekten wie Photovoltaikanlagen, etc. bereits gesehen haben).