Die Marktgemeinde Anger muss die größte Trinkwasserversorgungsanlage der Gemeinde, welche das gesamte Ortszentrum mit 298 Haushalten mit Trinkwasser versorgt, sanieren. Anstatt eines Druckreduzierers und einer neuen Stromversorgung baut man ein kleines Trinkwasserkraftwerk in die Anlage ein und versorgt sich mit seinem eigenen Strom. Es wurde eine Mini-Peltonturbine und ein Generator mit 11kW Leistung in die Fallleitung eingebaut, womit der Betriebsstrom für die Anlage, sprich Lichtstrom, Pumpen, usw. selbst aus erneuerbaren Energieträgern produziert wird.
Die Marktgemeinde Anger hat sich auf die Suche nach einer effizienteren und vor allem einer innovativen Lösung für die neue Versorgungsanlage für das Trinkwasser gemacht. Dabei kam die Idee, den Überdruck aus der Fallleitung nicht mit einem Druckminderer zu reduzieren, sondern mithilfe einer kleinen Turbine (Mini-Peltonturbine) in Strom umzuwandeln. Ziel der Marktgemeinde Anger war es sich den Druckminderer zu ersparen, sowie die neue Stromversorgungsleitung zur Anlage hin, da man mit dem Druck aus der Fallleitung für die Anlage genügend Eigenstrom produzieren kann, um die gesamte Trinkwasserversorgungsanlage zu betreiben.
Abgesehen von den Kosteneinsparungen für die Sanierung und die dadurch entstehende Kostenanhebung für das Trinkwasser selbst, hat die Marktgemeinde Anger mit der Umsetzung dieses Projekts einen innovativen Meilenstein in der kommunalen Trinkwasserversorgung gelegt, sie hat eine energieautarke Trinkwasserversorgung für das gesamte Ortszentrum (298 Haushalte) der Marktgemeinde Anger installiert. Unnötige Kosten in der Sanierung wurden dadurch verhindert, sowie zukünftige Kosten für den Betrieb werden reduziert. Außerdem wurden hier öffentliche Gemeindemittel sinnvoll und effizient für ein innovatives Projekt eingesetzt.
Ziele und die dazugehörigen Zielgruppen:
- Innovativer Meilenstein im kommunalen Bereich wurde gesetzt → Bevölkerung der Marktgemeinde Anger, alle Gemeinden und kommunale Einrichtungen, gesamte Öffentlichkeit → es wurden einige Artikel seitens der KEM und der Marktgemeinde bereits veröffentlicht, um die Bevölkerung zu informieren und auch überregional Bewusstsein zu schaffen. Es kam sehr viel positives Feedback zurück. Außerdem wird das Trinkwasserkraftwerk im Frühjahr auch noch hoch offiziell eröffnet werden, wo man sich die Anlage dann selbst auch anschauen kann.
- Kosteneinsparung in der Sanierung der konventionellen Trinkwasserversorgungsanlage → Marktgemeinde Anger und Gemeinde Floing, alle Gemeinden und kommunale Einrichtungen, gesamte Öffentlichkeit
→ Es konnten in der Sanierung durch die Anlage einige Kosten eingespart werden, da man z.B. die Stromleitung zum Hochbehälter hin oder auch den Druckminderer nicht mehr benötigt.
- Keine Preissteigerung des Trinkwassers für die 298 Haushalte aufgrund geringerer Sanierungs- und Betriebskosten → Nutzer und Bewohner der 298 Haushalte im Zentrum der Marktgemeinde Anger → Die Anlage ist zwar erst seit Ende Dezember in Betrieb, aber die Marktgemeinde Anger hat sich bereits jetzt in den Betriebskosten schon etwas einsparen können.
- Energieautarke statt konventionelle Trinkwasserversorgung als Vorzeigeprojekt für Energieeinsparung-, Effizienz und Innovation im kommunalen Bereich → alle Gemeinden und kommunale Einrichtungen, gesamte Öffentlichkeit → es wurde schon sehr viel Öffentlichkeitsarbeit gemacht und es haben sich auch schon andere Gemeinden über das Trinkwasserkraftwerk informiert, weil sie davon gehört haben. Außerdem wollen wir dieses Projekt bei der nächsten bundesweiten Fachveranstaltung der KEMManager präsentieren um so viele Gemeinden und Regionen wie möglich erreichen zu können, um Anstöße zu geben und Motivation zu vermitteln solche Projekte selbst umzusetzen.
Die baulichen Vorbereitungen sowie die gesamte Sanierung der bestehenden Trinkwasserversorgungsanlage wurden bis Anfang Dezember 2018 gemacht, da diese Maßnahmen vor eigentlicher Projektumsetzung, sprich vor Installation der Turbine, des Generators und der dazugehörigen Anlagenteile, sowie die Inbetriebnahme und anschließende Abnahme der Anlage, gemacht sein mussten. Ende November wurde die Turbine und die Steuerungsanlage schon angeliefert und im Bauhof der Marktgemeinde Anger zwischengelagert. Mitte Dezember konnte dann alles von der Firma AC-TEC installiert werden. In weiterer Folge wurde die Anlage in Betrieb genommen, abgenommen und von der Firma AC-TEC an die Marktgemeinde Anger ohne Mängel übergeben. Im Anschluss wurde noch eine elektrotechnische Überprüfung gemacht um den reibungslosen Betrieb seitens der E-Installation auch zu gewährleisten. Dies wurde von der Fa. Elektrojet Kuterer GmbH gemacht.
Gesamtprojektkosten: € 23.700
Finanzierung: Förderung durch LEADER, Eigenmittel der Marktgemeinde Anger
Zeitplan: Von 01.07.2018 bis 31.12.2018
Nimmt man an, dass 300 g CO2/kWh Strom durch das Trinkwasserkraftwerk vermieden werden können (=Strommix Österreich), dann können mit dem neuen Kraftwerk zwischen 15 und 20 t CO2 jährlich eingespart werden. Projekterfolge (Auszeichnungen)/ Rückschläge in der
-innovatives, umweltschonendes, kosten- und energieeffizientes Vorzeigeprojekt in der Marktgemeinde Anger/ Klima- und Energiemodellregion Anger & Floing
-nachhaltiger, energie- und kosteneffizienter Betrieb durch die hergestellte energieautarke Trinkwasserversorgungsanlage nun möglich
-Vermeidung von ewig weiten und sehr teuren Grabungsarbeiten durch das Ortszentrum für die Verlegung des sonst notwendigen Stromanschlusses, sowie des Druckreduzierers in der Fallleitung
-öffentliche Mittel der Marktgemeinde Anger werden sinnvoll eingesetzt und auf lange Sicht durch den selbst produzierten Strom eingespart
-Überschussstrom der Anlage wird ins öffentliche Netz eingespeist, und dadurch ist wieder ein kleiner Teil mehr Strom aus erneuerbaren Energieträgern in unseren Netzen vorhanden.
Mit der Umsetzung des Projekts „eine energieautarke Trinkwasserversorgung in der Marktgemeinde Anger“ wurde ein enormer kommunaler Meilenstein, hinsichtlich Energieeffizienz, Umweltgedanke, Nachhaltigkeit und vor allem Innovation, gesetzt werden. Es hatte zum einen positive Auswirkungen auf die Benutzer der 298 Haushalte dieses Trinkwassernetzes, da aufgrund der Energieautarkie dieses Netzes der Preis für das Trinkwasser trotz Sanierung nicht angehoben werden musste. Zum anderen spart die Marktgemeinde in der Sanierung sehr viel Geld ein und setzt wiederum die öffentlichen Mittel für ein auf lange Sicht sparsames, energieeffizientes, umweltschonendes und innovatives Projekt ein. Somit ist es für die gesamte Bevölkerung in der Marktgemeinde Anger ein positiver Mehrwert. Außerdem soll dieses Projekt als Vorzeige-Trinkwasserversorgungsanlage für Gemeinden und Städte in der Steiermark und vielleicht sogar in ganz Österreich fungieren. Bewusstseinsbildende Maßnahmen während und jetzt auch nach der Umsetzung über die Klima- und Energiemodellregion sowie Öffentlichkeitsarbeit um dieses Projekt auch über die Region hinaus publik zu machen, wurden bereits umfassend gemacht.
-positive Stimmung in der regionalen und überregionalen Bevölkerung und Öffentlichkeit aufgrund der Umsetzung eines innovativen Vorzeigeprojekts.
-bringt Gedankenanstöße, Motivation und Begeisterung für die Umsetzung solcher Trinkwasserversorgungs-anlagen auch in anderen Gemeinden, Städten und KEM´s.
-glückliche und begeisterte Nutzer und Bewohner der 298 zu versorgenden Haushalte durch die energieautarke und dadurch kosteneffiziente Trinkwasserversorgung.
-aufgrund der dadurch auf lange Sicht eingesparten öffentlichen Mittel der Marktgemeinde Anger verursacht dieses innovative Projekt bei allen Gemeindebürgern eine positive Stimmung
Ausbildung:
Dienstverhältnisse:
Durch die Umsetzung dieses innovativen, umweltschonenden, energie- und kosteneffizienten Projekts, erreichte die Marktgemeinde Anger zum einen Kosteneinsparungen bei der Sanierung. Zum anderen wurden dadurch auch die langfristigen Kosten des Betriebs der Anlage gesenkt. Außerdem dient das Projekt für andere Gemeinden und Städte auch als Anstoß, selbst eine energieautarke Trinkwasserversorgungsanlage zu installieren und bestmöglich in ein bestehendes Versorgungsnetz zu integrieren.