Intelligente Gebäudesanierung mit Sonnenstrom zur Wärmebereitstellung

Im Zuge des Projektes wurde ein innovatives Wärmebereitstellungskonzept in Kombination mit der thermischen Sanierung der obersten Geschossdecke für ein kommunales Gebäude in 7463 Weiden bei Rechnitz umgesetzt. Das Gebäude wird zukünftig durch Vereine und die Feuerwehr genutzt. Das Wärmebereitstellungskonzept basiert auf einem elektrischen Wärmeabgabesystem, einer „direkt“ gekoppelten PV-Anlage. Weiters wurde im Vorfeld eine ökologische Dämmmaßnahme (Zellulose) der obersten Geschossdecke durchgeführt.. Das gegenständliche Wärmeabgabesystem wurde gewählt, da die Investitionskosten für ein wassergeführtes System sehr hoch sind und nur eine punktuelle Nutzung (hohe Flexibilität durch die gewählte Lösung) des Gebäudes vorgesehen ist. Weiters wird mittels der gewählten Anlagenvariante anteilig Solarstrom zur Wärmebereitstellung eingesetzt.

Projektinhalt und Ziel

Ziel ist die erfolgreiche und vorbildhafte Umsetzung eines Projekts zur nachhaltigen Wärmebereitstellung im Zuge einer Gebäudesanierung. Dazu gehört eine enge Kooperation mit den Verantwortlichen, Erklärungen zu Vor- und Nachteilen unterschiedlicher Lösungen und eine gemeinsame Entscheidungsfindung. Als Zielindikatoren wurde ein möglichst hoher Komfort (Gebäude wird nur zeitlich eingeschränkt genutzt), eine geringe CO2 Bilanz sowie geringe Investitions- und Betriebskosten definiert. Eine Zielüberprüfung kann nach einem entsprechenden Betriebszeitraum erfolgen.

Projektablauf
  • Projektbeginn: Juni 2019
  • Vorlaufzeit: 4 Monate

Wie wurde das Projekt begonnen? Im Zuge eines KEM-Abstimmungstermins wurden gemeinsam mit dem Bürgermeister die Maßnahmen und die zugehörigen Potentiale besprochen.

 

Erster Ansprechpartner: Bürgermeister

Meilensteine:

- Gebäudestruktur analysiert

- Heizungskonzept erstellt

- Kooperationspartner fixiert

- Kostenaufstellung und Projektplan erstellt

- Heizungskonzept, Kostenaufstellung und Projektplan präsentiert

- PV-Anlage installiert

- Wärmeabgabesystem installiert

- Gebäudedämmung abgeschlossen

- Kopplung der Heizungskomponenten abgeschlossen

- Testbetrieb erfolgreich durchgeführt

 

Einbezogene Experten: Lieferant Steuerungskomponenten

Projektabschluss: Herbst 2019

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Grobkostenschätzung:

Investitionskosten: ca. 16.500€ (Gemeinde Weiden bei Rechnitz)

Projektdauer: laufend

Förderung: 2.319,38 € (375 €/kWp - KEM-PV Förderung, 18% Rückvergütung der Kosten für ökologi-schen Dämmstoffe - KPC)

Laufende Kosten vor Projektabschluss: 1850 €/a (Strom)

Laufende Kosten nach Projektabschluss: 800 €/a (Strom)

Amortisation: nach ca. 14,5 Jahren

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Die Beheizung des Gebäudes erfolgte vor der Heizungsumstellung durch alte Elektro-Radiatoren. Die durchgeführten Energieeffizienzmaßnahmen führten zwar zu einer signifikanten Reduktion der laufen-den Kosten, die Energiebereitstellung des Gebäudes erfolgt allerdings nachwievor ausschließlich durch Ökostrom. Da das Gebäude bereits vor der Sanierung mittels Ökostrom versorgt wurde, sind keine CO2 Einsparungen darstellbar.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung
  • Die Umsetzung verlief erfolgreich, die Resonanz der Bevölkerung ist positiv - eine qualitative Aussage kann erst nach Projektabschluss getroffen werden.
  • Hat dieses Projekt an Wettbewerben teilgenommen oder sonstige Preise gewonnen? nein
  • Wurde es in Medien / auf Homepages dargestellt? Das Vorhaben wird nach Projektabschluss auf der KEM-Pinkatal Webpräsenz und den lokalen Medien präsentiert.
  • Wurde das Projekt der Bevölkerung vorgestellt und wie wurde es von ihr aufgenommen? Das Projekt wurde den Verantwortlichen vorgestellt. Durch die laufende Einbindung der Akteure war das Feedback sehr positiv.
  • Wo hat es Probleme oder Hindernisse gegeben? Die direkte Kopplung der PV-Anlage mit dem Heizsystem wurde erstmals realisiert. Die Auswahl der richtigen Steuerungskomponenten bedingt technische Kenntnisse und Marktkenntnisse.
Nachhaltige Perspektiven

a) Die enge Abstimmung mit den Gemeindeverantwortliche führt zu einer erhöhten Akzeptanz für nach-haltige Energiebereitstellungssysteme.

b) Verständliche Konzeptpräsentationen fördern das Interesse und führen zu einer positiven Bewerbung des Vorhabens in der Gemeinde.

Kostenschätzungen müssen realistisch erfolgen, um nach Projektabschluss die Erwartungshaltung der Projektträger zu erfüllen. Die Vor- und etwaigen Nachteile der potentiellen Maßnahmen müssen verständlich dargestellt und erläutert werden.

Motivationsfaktoren

Das Potential von nachhaltigen Wärmebereitstellungssystemen für Sanierungsvorhaben ist in der Region sehr groß. Mittels dieses Best Practice Beispiels sollen die Entscheidungsträger der Region zur Nachahmung motiviert werden.

Modellregions-Manager

Kleinlauth David

     43-3326-52496/13
     43-664-2330072
     kleinlauth@energie-kompass.at

Ort
Oberwart

"Ganzheitliche Energiekonzepte eröffnen neue Potentiale für den Einsatz von erneuerbaren Energien. Die Möglichkeit eines solchen Konzeptes in einem Vereinszentrum umzusetzen ist eine Chance der lokalen Bevölkerung die Vorteile und vor allem die Kombination der einzelnen Lösungen näher zu bringen. Durch diese Verschränkungen führt dieses Projekt nicht nur zu ökologischen und ökonomischen Vorteilen, sondern dient langfristig als Beispielprojekt für die BürgerInnen der Gemeinde."