Testwochen kommunaler E-Nutzfahrzeuge in der Marktgemeinde Podersdorf

Praktische Testmöglichkeit von E-Kommunalfahrzeugen, die den Entscheidungsprozess erleichtert und auch das Thema Elektromobilität in einer Gemeinde öffentlich sichtbar macht. Durch die Möglichkeit für alle KEM Gemeinden an diesen Testtagen aktiv zu probieren ist es für die ganze KEM ein Vorteil der praktischen Erfahrung.

Projektinhalt und Ziel

Primäres Ziel war es, den Umstieg auf Elektromobilität im Kommunalbereich zu forcieren und die Entscheidung zum Einsatz voranzutreiben. Weiteres Ziel war es, die Elektromobilität auch der Bevölkerung näherzubringen, was durch die tägliche Begegnung mit Kommunalfahrzeugen im praktischen Einsatz gegeben ist. Des weiteren sollte damit ein informeller Informationsfluss zwischen den Arbeitern der einzelnen KEM Gemeinden gestartet werden, der auch in anderen Gemeinden derartige Umstiegsentscheidungen initiieren soll. Ausserdem wird durch den Einsatz auch Bewusstsein für den Ersatz fossiler Energieträger in der Mobilität geschaffen.

Projektablauf

In der Marktgemeinde Podersdorf wurde schon längere Zeit über die Anschaffung eines E-Kommunalfahrzeuges diskutiert. Grund war die Anforderung als Tourismusgemeinde in den stark frequentierten Bereichen lärmvermeidend zu arbeiten. Weiters sind die schmalen Wege im Strandbereich mit schmalen Fahrzeugen leichter zu befahren. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, derartige Fahrzeuge mit dem Mopedführerschein zu lenken, also können im Sommer auch jüngere Praktikanten das Fahrzeug nutzen.

Durch diese längere Entscheidungsfindung und damit verbundener mehrmaliger Besprechungen zwischen der Bürgermeisterin der Marktgemeinde Podersdorf und dem KEM MRM wurde seitens der Bürgermeisterin der Marktgemeinde Podersdorf einmal angemerkt ob es nicht möglich wäre ein derartiges Fahrzeug einmal eine Woche zu testen. Dann könne man sicher mehr sagen, wenn die Mitarbeiter des Bauhofs die Praxistauglichkeit vor Ort für die Einsatzzwecke erproben könnten.

Daraufhin wurde seitens des KEM MRM Kontakt mit Herstellern von derartigen Fahrzeugen aufgenommen und die Möglichkeit einer praktischen Testmöglichkeit ausgelotet.

Nach dieser Grundsatzabklärung wurden Termine gesucht, da der Hersteller auch Messebesuche zu koordinieren hat und die Fahrzeuge nur in der Zwischenzeit verfügbar waren.

Da auch seitens der KEM Geschriebenstein bereits Gespräche mit dem Hersteller stattgefunden hatten und dieser einer praktischen Erprobung im Gemeindeeinsatz zugestimmt hatte wurde ein Zeitfenster für die beiden KEMs als Testzeitraum angedacht.

Auch die KEM Leithaland hatte nach Rücksprache Interesse an einer praktischen Erfahrung über mehrere Tage und wurde dann zwischen diesen 3 KEM’s und dem Hersteller für allen 3 KEM’s endgültig ein Testzeitraum fixiert.

Danach wurde die Information an alle KEM Gemeinden kommuniziert daß die Möglichkeit zum praktischen Test in der Marktgemeinde Podersdorf gegen vorherige Terminvereinbarung besteht und so versucht auch die anderen KEM Gemeinden zum Einsatz von E-Kommunalfahrzeugen zu bewegen.

Die Testfahrzeuge kamen aus der KEM Geschriebenstein direkt in die KEM Neusiedler See – Seewinkel und danach in die KEM Leithaland.

Übernommen wurden die Fahrzeuge direkt vom Bauhofleiter und der Bürgermeisterin der Marktgemeinde Podersdorf. Bereits nach kürzester Zeit war positives Feedback zu hören und die Einstellung der Bauhofmitarbeiter für die Anschaffung eines Fahrzeuges.

Nach dem Testzeitraum wurde innerhalb kürzester Zeit der Ankauf eines Fahrzeuges beschlossen und dieses ist seither in der Marktgmeinde Podersdorf im praktischen Einsatz. Bisher wurde dem KEM MRM diesbezüglich nur positives Feedback übermittelt.

Ein wichtiger Aspekt war, daß die Bürgermeisterin der Marktgemeinde Podersdorf hier den Mitarbeitern des Bauhofes die Möglichkeit gegeben hat, bei der Entscheidung indirekt durch Erfahrungseinbringung mitzuwirken. Diese sind es auch die ja letztendlich mit den Geräten arbeiten müssen und so wurde die Entscheidung zum Ankauf auch von diesen positiv mitgetragen.

Dies ist ein ausgesprochen positives Beispiel, in dem gezeigt wurde, daß Mitarbeitereinbindung und mehrseitiges Interesse einen Entscheidungsprozess enorm beschleunigen können. Von Anfang an entstand dadurch eine allseitig positive Stimmung für etwas Neues durch Rücksicht und Vorausschauende Handlungsweise.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Keinerlei Kosten, da die Fahrzeuge durch einen Hersteller zur Verfügung gestellt wurden. Die Information wurde vom KEM MRM an die Gemeinden verteilt und auch die Organisation in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Podersdorf durchgeführt.

Durch das Projekt ergeben sich keinerlei finanziellen Vorteile für die KEM, jedoch für die Marktgemeinde Podersdorf durch die Anschaffung sehr wohl.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Nachweisbar leider 0

Die Marktemeinde Podersdorf hat ein E-Kommunalfahrzeug nach diesen Testwochen angeschafft und die Marktgemeinde Podersdorf hat noch keine Entscheidung getroffen, wird aber in Q3/4 im Gemeindevorstand behandelt.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Die Nutzung von kommunalen E-Fahrzeugen im praktischen Gebrauch hat die Gemeindearbeiter von Podersdorf und auch anderer KEM Gemeinden von der Praxistauglichkeit überzeugt und es ist natürlich etwas völlig anderes wenn Personen eines Bauhofes auf welchem die Fahrzeuge eingesetzt werden positiv gesinnt sind. Hier kommt dann die Mundpropaganda zwischen den verschiedenen Gemeinden zum Tragen und die Zufriedenheit/Begeisterung wird weiterkommuniziert.

Das Projekt wurde auf der FB Seite der KEM vorgestellt und auch von der BürgermeisterIn der Marktgemeinde Podersdorf im Rahmen einer Mobilitätstagung als Präsentationspunkt anderen Gemeinden vorgetragen.

Durch den täglichen Einsatz ist natürlich eine Kenntnis des Projektes im Gemeindegebiet gegeben und die Bevölkerung wird aufmerksam. Besonders durch den Einsatz in Tourismusgebieten ist auf Grund der geringen Geräuschbelastung durchaus positives Feedback gegeben. Weiters wurde positiv betont, daß durch die Geräuschlosigkeit ein früherer Arbeitsbeginn besonders in den heissen Sommermonaten möglich ist ohne die Anrainer zu stören. So ist ein mehrseitiger Nutzen gegeben.

Nachhaltige Perspektiven

Mit der Möglichkeit, die Fahrzeuge vor Ort im praktischen Einsatz zu testen waren die theoretischen Diskussionen und geäußerten Bedenken plötzlich völlig vom Tisch, da die Vorteile für die Nutzer ab dem ersten Moment erfahrbar waren. Mit dieser Möglichkeit wurde der Entscheidungsprozess für die Anschaffung eines E-Kommunalfahrzeuges sehr schnell getroffen.

Wie schon erwähnt ist die Mundpropaganda der Nutzer die beste Infoverbreitung und wird auch von den anderen Interessenten oder potentiellen Nachahmern positiv aufgenommen.

Seitens des KEM MRM ist auch aus der Erfahrung aus anderen Testtagen eindeutig auf diese Möglichkeit zu achten und kann mit der praktischen Begegnung eine rasche und positive Entscheidung herbeigeführt werden.

Motivationsfaktoren

Durch die Sichtbarkeit der E-Kommunalfahrzeuge im Gemeindegebiet werden auch andere Personengruppen auf die Möglichkeit des Einsatzes von Elektromobilität aufmerksam und wird auch Interesse geweckt.

Für politische VertreterInnen in den KEM Gemeinden Möglichkeit, den Vorteil und Nutzen, aktiv am KEM Programm teilzunehmen der gesamten Bevölkerung durch breiten Nutzen darzustellen und darauf hinzuweisen. Positives Feedback aus der Bevölkerung zur Aktion.

Es wurde auch ein Testtag für Akkugeräte zur kommunalen Grünraumpflege veranstaltet und dabei war gleiches zu bemerken, daß die praktische Erfahrung ewig lange Argumentation ersetzen kann. Vor allem durch das Aufzeigen des persönlichen Vorteils der Nutzer, nicht seine Arbeitszeit in einer Abgaswolke zu verbringen motiviert zur Nachahmung.

Für teilnehmende Betriebe/Organisationen die KEM als KooperationspartnerInnen zu sehen und zukünftig weitere gemeinsame Aktionen auch in anderen KEMs zu verfolgen sowie Vertrauen in KEM MRM als Ansprechpartner aufzubauen

Modellregions-Manager

Robert Schitzhofer
DI Schitzhofer Robert

     +43-664-1114136
     robert@schitzhofer.at

Berufliche Laufbahn

Studium Forstwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien, Masterlehrgang „Energie Autarkie Engineering und Management“ an der Donauuniversität Krems mit den Schwerpunkten „Certified Energie Autarkie Coach“, „Energie&CO2 Manager“ und „Manager für nachhaltige Mobilität im Verkehrswesen“, Ingenieurbüro und Unternehmensberatung in Eisenstadt. Diverse Photovoltaik Projekte im In- und Ausland, Externer Auditor gem. §17 EEffG zur Durchführung von Energieaudits gem. §9 EEffG für die Bereiche Gebäude und Transport.


Ort
Frauenkirchen
Öffnungszeiten
Mo, Di, Mi 13-16 Uhr sowie Sprechtage in den Gemeindeämtern der KEM Gemeinden welche den Gemeindeinformationen und Gemeindehomepages zu entnehmen sind

"Praktisches Erfahren und Begegnen ist für Entscheidungen wesentlich effizienter als Argumentationslinien und theoretische Präsentationen. Betroffene kommunizieren die Vorteile an weitere Betroffene und daher erfolgt informeller Erfahrungsaustausch der zum Nachahmen animiert. So kann effektiv eine Bewusstseinsbildung unter den Nutzern einer Nutzergruppe als auch zwischen Nutzergruppen erfolgen und eine Idee verbreitet werden. Ausserdem werden dadurch mehr Akteure indirekt in Entscheidungsprozesse eingebunden und eine positive mehrseitige Einstellung zu einem Vorhaben beschleunigt den Entscheidungsprozess."