Clean Air by Biomass

Biomasse gilt als CO2-neutral, jedoch tragen – gerade ältere – Biomassefeuerungen zu erhöhten Staub und gasförmigen Emissionen sowie Immissionen bei. Das Projekt „CleanAir by biomass“ hat sich zum Ziel gesetzt, dass moderne dem Stand der Technik entsprechende Biomassefeuerungen einen positiven Beitrag zur Steigerung der Luftqualität leisten können. Dazu werden an Feuerungsanlagen im Vorauer Kessel vielfältige Verbesserungsmaßnahmen wie zum Beispiel der Austausch von Altanlagen, der Einsatz von Abgasnachbehandlungen sowie Nutzerschulungen durchgeführt, um die Luftqualität nachhaltig zu verbessern.

Projektinhalt und Ziel

Das Projekt CleanAir by biomass hat sich das Ziel gesetzt, in der Gemeinde Vorau durch zahlreiche unterschiedliche Maßnahmen, wie zum Beispiel den Austausch von alten Heizkesseln durch neueste Biomasse-Heizsysteme, die positiven Auswirkungen von modernen Biomasseverbrennungen auf die Luftqualität unter Beweis zu stellen.

In den letzten Jahrzehnten wurde bei Biomasse-Heizsystemen viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit in die Reduktion schädlicher Abgase und die Steigerung der Effizienz investiert. Nun wird zu Forschungszwecken in der Modellregion Vorau der Effekt des Einsatzes von Biomasse-Technologien am aktuellen Stand der Technik unter realen Bedingungen untersucht.

Geplant ist der Austausch veralteter Heizsysteme durch moderne Biomasse-Heizungen, das Nachrüsten bestehender Anlagen, die Verbesserung des Nutzer- bzw. Bedienverhaltens durch Schulungen sowie die Optimierung von Heizungsanlagen mittels Heizungsinspektionen und Beratungen vor Ort.

Durch all diese Maßnahmen sollen eine Abgasreduktion sowie die Verbesserung der Luftqualität erzielt werden. Die Ergebnisse des Projektes werden als Grundlage für Entscheidungsträger bezüglich effizienter Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität dienen.

Projektablauf

Ende März wird das Projekt „CleanAir by biomass“ abgeschlossen. Seit Sommer 2016 wurden, unter der Leitung von BIOENERGY 2020+, durch unterschiedliche Maßnahmen in der Modellregion Vorau, die positiven Auswirkungen moderner Biomasseverbren-nung und richtigen Heizverhaltens der Nutzer auf die Luftqualität unter Beweis gestellt. Nun wurde das Folgeprojekt genehmigt, in dem die Forschungsaktivitäten zum Thema Luftreinhaltung ausgedehnt werden sollen.

Im Rahmen des Forschungsprojektes „CleanAir by biomass“ wurde in der Modellregion Vorau der Effekt des Einsatzes von Biomasse-Technologien unter realen Bedingungen untersucht. Dabei konnten durch attraktive Förderungen und Rabatte eine Viel-zahl veralteter Heizsysteme durch moderne Biomasse-Heizungen ersetzt werden. In den Heizperioden wurden Feldmessungen

bei Bürgerinnen und Bürgern in der Modellregion durchgeführt. Im Zuge der Messungen wurden die jeweiligen Heizsysteme unter realen Bedingungen bewertet und die optimale Betriebsweise des Heizsystems erarbeitet. Zur breiteren Bewusstseinsbildung sowie Verbesserung des Nutzer- bzw. Bedienverhaltens wurden öffentliche Workshops angeboten, in denen das Thema „Richtig Heizen mit Holz“ praxisnahe demonstriert wurde. Durch kostenlose Wartungen bei Kachelöfen, kostenlose Heizungsinspektionen und individuelle Heizberatungen wurden eine Vielzahl der Heizungssysteme optimiert. Zur effizienteren Staubabscheidung wurden Elektrofilter (Sekundärtechnologie) installiert bzw. nachgerüstet. Parallel zu den angeführten Maßnahmen wurden Feinstaubproben auf deren Inhaltsstoffe (Kohlenstoffparameter, Benzo(a)pyren, etc.) chemisch analysiert.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Die Ergebnisse zeigen, dass man durch das richtige Ein- und Nachheizen eine Reduktion vom Emissionen von mehr als 50 % erzielen kann. Auch die Anschaffung von Neugeräten führt zu vergleichbaren Ergebnissen. Zudem spart sich der Nutzer durch das richtige Heizverhalten oder einen Tausch von Altanlagen mittel- und langfristig erhebliche Kosten.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Durch das Projekt konnte die CO2-Einsparung durch die Substitution von Heizöl wesentlich vorangetrieben werden. Es wurde geschätzt, dass durch dieses Projekt 50 Haushalte von Heizöl auf Biomasse umgestellt haben, welche sonst nicht umgerüstet hätten. Dadurch konnte alleine eine CO2-Einsparung von mehr als 300 t CO2 erzielt werden.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Rita Sturmlechner erhält für die Darstellung der Projektergebnisse des Projektes „CleanAir by biomass“ den Best Young Researchers Award für Biomasse im Rahmen der diesjährigen WSED.

Nachhaltige Perspektiven

Die Ergebnisse des Projekts „CleanAir by biomass“ zeigen, dass unterschiedliche Maßnahmen von moderner Biomasseverbrennung in der Modellregion Vorau sich positiv auswirkt und richtiges Heizverhalten der Nutzer die Luftqualität wesentlich verbessert. Die Ergebnisse zeigen, dass man durch das richtige Ein- und Nachheizen eine Reduktion von Emissionen von mehr als 50 Prozent erzielen kann. Auch die Anschaffung von Neugeräten führt zu vergleichbaren Ergebnissen. Zudem spart sich der Nutzer durch das richtige Heizverhalten oder einen Tausch von Altanlagen mittel- und langfristig erhebliche Kosten. Diese Ergebnisse sollen Ansporn für andere Gemeinden sein, damit ähnliche Initiativen gesetzt werden.

Motivationsfaktoren

Auftraggeber bzw. Fördergeber: Land Steiermark und FFG

Partner: Projektleitung K1-Kompetenzzentrum BIOENERGY 2020+ GmbH, Energie Steiermark, das IZ Vorau, Rauchfangkehrer-meister Christian Plesar, TU Wien, RIKA Innovative Ofentechnik GmbH, HAAS + SOHN OFENTECHNIK GMBH, Lohberger Heiz- und Kochgeräte Technologie GmbH, Austroflamm GmbH, Schräder Abgastechnologie, Österreichischer Kachelofenverband, Herz Energietechnik, HDG Bavaria GmbH, FH Wiener Neustadt, Campus Wieselburg und TFZ Wiener Neustadt.

Modellregions-Manager

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DI (FH) Allmer-Glatz Angelika

     43-3337-4110/152
     43-664-88717037
     aallmer-glatz@spitzer.at

Berufliche Laufbahn

Projektleitung Gebäude- u. Energietechnik, Fa. Spitzer GmbH, Vorau

Zertifizierte Solarwärmeplanerin
Brandschutzbeauftragte
Abfallbeauftragte
Sicherheitsvertrauensperson
WIN-Beraterin


Ort
Vorau
Öffnungszeiten
Mo - Do. von 8 Uhr bis 16 Uhr Mo - Fr. von 8 Uhr bis 12 Uhr bzw. nachmittags nach telefonischer Vereinbarung

"Das Projekt „CleanAir by biomass“ hat vorgezeigt, dass moderne Biomasse-Feuerungsanlagen sowie deren richtige Bedienung nicht nur CO2-neutral, sondern auch besonders feinstaubarm sind. Durch dieses Projekt konnte ein wesentlicher Beitrag dazu geleistet werden, dass das Image dieser Technologie weiter verbessert wird, wodurch ein weiterer Ausbau von Biomasse wesentlich unterstützt wurde."