Humusaufbau hat das Potential, einen Großteil der Treibhausgase auf völlig natürliche Weise zu eliminieren und hat dadurch großes Potential zur CO2-Senke beizutragen. Durch jahrelangen Humus abbauenden Bewirtschaftungsstil wurde der Humusgehalt bei den Ackerböden im Durchschnitt auf 2 % reduziert. Der Humusaufbau dient dazu gesunde Böden herzustellen, die bei Starkregen mehr Wasser aufnehmen und speichern können, in Folge dessen ein Erosionsschutz sind, weniger Düngemittel benötigen und zudem ein wertvoller CO2-Speicher sind.
Ziel der Ökoregion Kaindorf ist es nicht nur CO2 einzusparen, sondern durch den Humusaufbau massiv zu binden, gesunde Böden herzustellen, die bei Platzregen das Fünffache an Wasser speichern können. Nach unseren Berechnungen könnte dieses Projekt jederzeit flächendeckend auf 10% der Ackerflächen umgesetzt werden. Mehr als diese 10% sind nicht möglich, da einerseits die erforderliche Organik nur begrenzt verfügbar ist und dies andererseits der rechtliche Rahmen (Gesamtnährstoffbilanz des Betriebes) nicht zulassen würde. Auf diesen 10% der Flächen könnte dafür aber jährlich der Humusgehalt um 1% erhöht werden. Nach 3 Jahren werden die nächsten 10% der Flächen angereichert, sodass dieses Projekt in rund 30 Jahren abgeschlossen wäre. 1% Humusaufbau entspricht pro Hektar rund 45-54 Tonnen CO2-Bindung. Damit wäre das theoretische Potential für Österreich (1,35 Mio. ha Ackerfläche gesamt) max. 54 Mio. Tonnen CO2–Bindung – 10 % davon wären 5,4 Mio. Tonnen CO2–Bindung pro Jahr - das entspricht in etwa einem Viertel des durch den Verkehr verursachten Ausstoßes. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Erosionsschutz. Böden mit hohen Humusgehalt können bis zu 5 Mal mehr Wasser speichern. Der Klimawandel führte in den letzten Jahren zu massiven Platzregen mehr als 150 Liter pro Minute. Hier konnte nachgewiesen werden, dass Humusreiche Äcker nicht abgeschwemmt wurden.
Die Kosten bzw. der Energieaufwand für die Reinigung der Straßengräben kann in zusätzlich eingespartes CO2 umgerechnet werden.
2007 hat die Ökoregion Kaindorf mit dem Projekt Humusaufbau auf 3 Hektar Ackerland begonnen! Mastermind, Initiator und treibende Kraft des Humusaufbauprojektes ist Gerald Dunst. Inhaber der Firma Sonnenerde und CharLine. Ausgezeichnet mit dem Klimaschutz und Houska Preis. Es besteht ein ständiger Austausch zwischen der AG-Landwirtschaft der Ökoregion Kaindorf und der Boku, dem AIT, Universitäten in Deutschland sowie Experten auf der ganzen Welt.
Mittlerweile werden österreichweit mehr als 2.400 ha nach diesem nachhaltigen System bewirtschaftet!
Um den Landwirten den Umstieg zu erleichtern, hat die Ökoregion Kaindorf vor 9 Jahren einen freiwilligen Zertifikathandel ins Leben gerufen, der jedem Bauer bis zu 30.- Euro pro nachweislich, gebundener Tonne CO2 garantiert! Die gebunden Tonnen CO2 werden in Form von Humuszertifikaten Betrieben zum Kauf angeboten, die damit ihren nicht vermeidbaren CO2- Ausstoß kompensieren können. Es wurden bisher auf einer Fläche von 338 Hektar 119 Folgeuntersuchungen durchgeführt und insgesamt 9.453,92 CO2 gespeichert. Das Projekt wäre dann abgeschlossen, wenn alle Ackerböden in ganz Österreich einen Humusgehalt von 4 % oder mehr aufweisen würden.
Der Hauptanteil der Kosten für das Projekt fließt in Forschungsarbeit und Weiterbildung sowie in die Humusdatenbank.
Die Ökoregion Kaindorf hat mit der Boku Wien und weiteren Universitäten eine FFG geförderte Studie, durchgeführt, über die nachweisliche Kohlenstoffbindung in Böden. Für diese Forschungsarbeiten wurden über Sponsoren rund 150.000,- € investiert.
Weitere 250.000,- € wurden in den Dokumentarfilm „Humus – die vergessene Klimachance“ investiert, der mittlerweile von einigen TV-Medien ausgestrahlt, einige tausend Mal als DVD verkauft wurde und Bestandteil des Umweltkoffers des Klimabündnis Niederösterreichs ist. Der Film wurde ebenfalls über Sponsoren aus der Wirtschaft finanziert. Die Filmrechte liegen bei der Ökoregion Kaindorf.
Eine Software, die Humusdatenbank, wurde für dieses Projekt programmiert, welches auch für den Zertifikate Handel herangezogen wird. Die Entwicklung der Software für die Rückverfolgbarkeit und online-Darstellung der Humuszertifikate hat rund 200.000,- € gekostet und wurde über Sponsoren aus der Wirtschaft finanziert. Jeder Landwirt, der einen Vertrag mit der Ökoregion Kaindorf hat, erhält 30.- Euro pro nachweislich, gebundener Tonne CO2 im Boden! Die gebunden Tonnen CO2 werden in Form von Humuszertifikaten Betrieben, aber auch Privatpersonen, zum Kauf angeboten, die damit ihren nicht vermeidbaren CO2- Ausstoß kompensieren können. Diese Zertifikate sind nachhaltige österreichische Zertifikate. Die Datenbank mit nachweislichen GPS vermessenen Datenanalysten über 9 Jahre hinweg hat mittlerweile einen unermesslichen Wert. Über solche Daten verfügt nicht einmal die Landwirtschaftskammer, die seit 2016 nun eine enge Zusammenarbeit mit der Ökoregion Kaindorf anstrebt. Vor allem in Hinblick auf den Beweis, dass humusreiche Böden weniger Nitrat ausschwemmen bzw. den Stickstoff besser speichern können. Die Weiterentwicklung, vor allem in die Forschung, des Projektes wird über Förderungen, Kooperationen und über einen Teil der Humuszertifikate finanziert.
9.450 Tonnen CO2 Bindung aus der Atmosphäre + Energieersparnis der Aufräumarbeiten nach Humus-Abschwemmungen bei Platzregen aus Straßengräben.
Das Projekt ist mittlerweile europaweiter Themenführer, was die rund 400 Teilnehmer aus 8 verschiedenen Nationen an den Humustagen zeigt. https://www.youtube.com/watch?v=O5W-p29MZAo bzw. https://www.oekoregion-kaindorf.at/index.php?id=568 bzw. https://www.oekoregionkaindorf.at/index.php?id=592
Indikator. Das Projekt wird bei den jährlichen Humustagen sowie zahlreichen Delegationen, die die Ökoregion besuchen, vorgestellt. Gerald Dunst und die KEM Managerin sind oftmals für Gastvorträge in anderen Regionen bzw. Fachveranstaltungen eingeladen. Das Projekt wurde medial österreichweit oftmals vorgestellt. Durch die Firma Hofer KG als Zertifikate Käufer, wurde das Projekt im Rahmen des Hofer Projekt 2020 auf deren Homepage sowie mehrmals im Prospekte Flyer von Hofer mittransportiert.
Die Hürden beim Projekt sind die Umstellungen, die ein Landwirt in der Bearbeitung seines Bodens machen muss, um Humus aufzubauen. Das Projekt war für den Energy Globe Styria und Austria Award 2016 nominiert. Gerald Dunst hat mit dem Projekt in Zusammenhang mit seiner Kohle Pyreg-Anlage und damit verbundenen Erdenproduktion den Klimaschutzpreis 2012 und den Houska Preis 2016 gewonnen. Die Partner Regionen Ravno Polje sowie die Provinz Frysland übernehmen in den nächsten Jahren das Projekt in ihren Ländern. https://www.oekoregion-kaindorf.at/index.php?id=748
Das Projekt konnte nur durch ein fundiertes Wissen und Netzwerk vom AG-Leiter Landwirtschaft Gerald Dunst und der zur Verfügung gestellten Plattform über die Ökoregion Kaindorf so gut auf die Beine gestellt und an die Bevölkerung getragen werden. Ein positiver Nebeneffekt ist die Steigerung des Bekanntheitsgrades der Region Ökoregion Kaindorf. Nächtigungen während der Humustage und Workshops beleben die heimische Wirtschaft. Delegationen kommen immer wieder zu Besuch, was die Region wiederum stärkt. Das Projekt bringt durch weitere Investitionen in Forschung und Weiterbildung immer wieder neue Erkenntnisse, zur Form der Bodenbearbeitung mit dem Ziel des raschen Humusaufbaus und dessen damit verbundene stabile CO2 Speicherung im Boden.
Das Projekt in seiner Form ist einzigartig, kann aber jederzeit und überall auf der Welt nachgemacht werden. An einer Internationalisierung des Zertifikate Handels, derzeit mit Slowenien, Fryland und Deutschland wird gerade gearbeitet.
Seit 2008 Projektmanager im Verein der Ökoregion Kaindorf, KEM Managerin seit 2015 und seit 2020 Geschäftsführer der Ökoregion Kaindorf GmbH
"Würden alle 1,35 Mio. Hektar Ackerböden Österreichs im Humusaufbau Projekt sein, und 1 % Humus aufbauen, würden damit zusätzliche 54 Mio. Tonnen CO2 im Boden gespeichert werden. Die gesamten Emissionen des Verkehrs Österreichs könnten damit kompensiert werden. Zudem sind humusreiche Ackerböden bessere Wasserspeicher und sind weniger erosionsgefährdet."