Der durch den Menschen verursachte Klimawandel ist aktuell das größte globale Umweltproblem. Die Ursache für die allgemeine Klimaerwärmung ist der Anstieg von Treibhausgasen in der Atmosphäre – vor allem von Kohlendioxid, das bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Kohle, Gas, Öl und Treibstoff entsteht. Derzeit sind 91% des Verkehrs in Österreich von Erdöl abhängig. Insgesamt werden 28% der Treibhausgas-Emissionen aktuell durch Verkehr verursacht. Es ist also unumgänglich, Maßnahmen zu setzen, welche zur Änderung des Mobilitätsverhaltens führen, um die Folgen des Klimawandels einzudämmen. Um hier langfristig Erfolge zu erzielen, müssen wir bereits bei den Kindern beginnen, über nachhaltige Mobilitätssysteme zu informieren. An dieser Stelle knüpft dieses Projekt an.
Die Eindämmung des Verkehrs rund um die Schulgebäude, Sicherheit im Straßenverkehr, die intensivere Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, das Lesen und Verstehen von Fahrplänen, die Motivation, häufiger zu Fuß zu gehen und das Rad zu nutzen, die Zukunft der Mobilität (Elektromobilität, Sharingsysteme oder alternative Mobilitätssysteme, selbstfahrende Fahrzeuge, etc.), die Auseinandersetzung von Mobilität einst und jetzt bzw. hier und anderswo und zusätzlich die Möglichkeit, eigene Visionen und Wünsche für die Zukunft zu äußern – all das sind Themen, mit denen sich Kinder diesen Alters früh genug auseinandersetzen sollten, um entsprechend und rechtzeitig auf klimatische Entwicklungen reagieren zu können.
Ein längerfristiges Ziel im Mondseeland ist die Integration nachhaltiger Themen in allen Schulen/Lehrplänen und die Schaffung von regionalen Netzwerken. In Anlehnung an zwei Schulbände zu verschiedenen Energiethemen, welche die KEM Traunsteinregion entwickelt hat („Band 1/Mai 2015 – Ein Kleinwasserkraftwerk entsteht“ & „Band 2/März 2016 – Energieräubern auf der Spur“) ist ein 3. Band mit Mobilitätsschwerpunkt – unter Federführung der VS Mondsee - produziert worden. Übergeordnetes Ziel war die Zusammenarbeit der Direktion/von LehrerInnen/SchülerInnen, Regionalentwicklungseinrichtungen der Region sowie das Einbinden von Experten (z.B. Workshops) und technischen Elementen (z.B. Drohnen) für die Gestaltung des Heftes. Das Unterrichtsmaterial wurde für die 3.-4. Schulstufe (Volksschulen) gerecht gestaltet und bearbeitet sowie die Inhalte dementsprechend angepasst. Im weiterführenden Sinne wurde das Heft schließlich österreichweit in Volksschulen angeboten und verbreitet, um den gewünschten Multiplikatoreffekt zu erzielen.
Die SchülerInnen, Lehrkräfte und Direktorin der teilnehmenden Schule erfuhren im Vorab durch die intensive und umfassende Auseinandersetzung mit den Schwerpunktthemen „Mobilität“, „Energie“ und „Klimaschutz“ eine nachhaltige und generationenübergreifende Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung. Dazu fand zum Beispiel ein Workshop mit dem Klimabündnis OÖ statt, welcher inhaltlich verschiedene Mobilitätssysteme mit ihren Vor- und Nachteilen behandelt. Weiters wurde mit der Klasse die sogenannte „Busschule“ durchgeführt, eine Aktion der AUVA und des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Im Projekt lernten die SchülerInnen schließlich verschiedene Methoden und Techniken zur Gestaltung eines Unterrichtsheftens dieser Art kennen. Dazu wurde ein Workshop mit einem Illustrator organisiert, bei welchem die Zeichnungen erarbeitet wurden, welche später im Schulheft abgedruckt wurden. Durch umfassende Recherchearbeiten, die fachliche Expertise der KEM Mondseeland (Inhalt, Konzept), der LehrerInnen und SchülerInnen (Aufbau, Schwierigkeitsgrad, Inhalt usw.) sowie der Grafikerin Michaela Ellmauer konnte schließlich ein Unterrichtsheft für Volksschulen mit dem Titel „Auf dem Weg zum Mobilitätsexperten“ erarbeitet werden, welches seither den Schulen bereitgestellt wird. Es umfasst insgesamt 16 Seiten und folgende Schwerpunkte:
Inkl. Personalkosten für Entwicklung, Inhalte, Grafik, Druck, Workshops: ca. 10.000 €
Keine Angabe möglich
Präsentation und Vorstellung bei ARGE-KEM Treffen OÖ, KEM Hauptveranstaltung in Zwentendorf/Tulln, ca. 50 % der Erstauflage ging an andere KEM-Regionen (vor allem für europäische Mobilitätswoche).
Das Buch steht auch online zur Verfügung und kann HIER heruntergeladen werden.
Mit der Bearbeitung des Bandes rückte man dem Ziel ein Stück näher, dass Klima- und Energiethemen längerfristig in den Alltag der Schulen bzw. in den Lehrplänen integriert werden. Aber nicht nur in den Schulen, sondern weit darüber hinaus in den einzelnen Haushalten, bei Bekannten und Familien der SchülerInnen kann auf diesem Weg schrittweise eine Verhaltens- und Bewusstseinsänderung im Sinne der Nachhaltigkeit und Umweltschonung hervorgerufen werden. Das durchgeführte Projekt im Bereich Mobilität soll auf Basis von Kreativität und Innovation als Vorbildfunktion in der gesamten Region, landes- bundesweit fungieren. Zudem trägt es zur Erreichung der Ziele der Klima- und Energiemodellregion Mondseeland, der LEADER-Region FUMO und des Technologiezentrums Mondseeland bei, Bildung für nachhaltige Entwicklung in den regionalen Institutionen zu etablieren. Nach Beendigung des Projektes wurde schließlich eine Steigerung des Umweltbewusstseins, der regionalen und schulinternen Identifikation, das Erkennen von Bedürfnissen der SchülerInnen, die Schaffung von neuen und innovativen Ideen sowie das Verankern der entsprechenden Klima- und Energiethematiken in den Köpfen der BewohnerInnen bzw. im Unterricht der Schulen erreicht.
2013 - 2015 Masterstudium Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung an der Karl-Franzens-Universität Graz
2009 - 2013 Bachelorstudium Geographie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg
2016 März/April 2016 Grundkurs für Energieberater/innen beim OÖ Energiesparverband
Praxiserfahrung