Die energieeffiziente Schule – Ein ganzheitliches Projekt zur Reduktion fossilen Energiebedarfs, in der in der Schule,zu Hause und in der Gemeinde

Aufbauend auf Projekten der Klima- und Energiemodellregion Vösendorf (Monitoring, Energieeffiziente Gemeindegebäude, und Öffentlichkeitsarbeit, konnte im Zuge einer der Einreichung „Energiespürnasen VS-Vösendorf“ ein ganzheitliches Projekt unter Rücksichtnahme der jeweiligen Leistungsverzeichnisse umgesetzt werden und dabei verschiedene „Einzelprojektaspekte“ mit Blick „auf das große Ganze“ einfließen. Im Herbst 2019 wird es einige aufschlussreiche Ergebnisse liefern. Durch die Verstrickung der Themengebiete und die Einbeziehung einer großen Anzahl an Personen, konnte und wird wertvolles Know-How im Bereich der Umsetzung eines ganzheitlichen Umsetzungskonzept „Die energieeffiziente Schule“ geschaffen.

Projektinhalt und Ziel

Ein Ziel war die Messbarmachung und der Vergleich der Verbräuche (Gemeindegebäude Volkschule) und deren Reduktion über den Projektzeitlauf der KEM hinweg unter Implementierung eines automatisierten Energiemonitorings bei gleichzeitiger Integration in die Energiebuchhaltungssoftware der Marktgemeinde unter Einbeziehung aller Verantwortlichen. Detailauswertungen und strukturelle Gegebenheiten in der Energiedatenerfassung und Auswertung münden im Wissen der Notwendigkeit der Einführung und Umsetzung eines Energiemanagementsystems in allen Gemeinden Österreichs. Im Gespräch mit anderen KEMs und Regionsvertreterinnen hat sich der Eindruck verstärkt, dass die Wichtigkeit der Datenerfassung, Auswertung, Analyse und Einleiten von Maßnahmen nach besonderen Regeln zu erfolgen hat, um wirkungsvoll und effizient eine Dekarbonisierung vorantreiben zu können. Erfreulicherweise haben Buchhaltungsdaten und Endabrechnungen des Energieversorgers ergeben, dass eine Verbrauchsreduktion im letzten Zeitraum 2016 2017 gemessen werden konnte.

Die Einbindung der Kinder ist ein wichtiger Erfolgsfaktor zur Erreichung der Reduktionsziele. Auch im Haushalt spielen sie eine wichtige Rolle in Hinblick auf die Gesamtenergiebilanz. Über den Elternverein der Volkschule konnte hier eine Kooperation hergestellt werden, sodass etwa 60 Haushalte ihren Energiebedarf messen und der  KEM bereits erste Daten zur Verfügung stehen. Somit konnte eine Kooperation zwischen Eltern, der Schule und der Gemeinde hergestellt werden und erste Meilensteine erreicht werden.

Projektablauf
  • Vorgespräche BGM und Direktorin – Umsetzungsplan – Zusage
  • Gespräche mit Bauamt, Mitarbeiterinnen vor Ort
  • Beauftragung eines automatisierten Energiemonitorings mit Subzählern und Einbindung in das EMC
  • Gespräche Elternverein, Gespräche Lehrerinnen
  • Workshops mit Kindern
  • Daten auswerten, analysieren
  • Einbeziehung der Gemeindemitarbeiter, Buchhaltung, Facility, Bauamt, Schulwarte,
  • Auffindung und Beseitigung erster „Energieräuber“
  • Einbindung FA Siemens, Land NÖ für Energiebuchhaltung und automatische Anbindung an das EMC, sowie Elektriker und
  • Programmierer
  • Einbindung Amtsleitung und BGM
  • Vertiefung Workshops
  • regelmäßige Gespräche mit allen Stakeholdern und Personen vor Ort
  • Erarbeitung einer Checkliste für Mitarbeiter vor Ort
  • Messbarmachung und Kommunikation der Erfolge
  • Umsetzung; Best Practice – Einführung eines Energiemanagementsystems von

9/2017 – 6/2020

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

MRM Kosten anteilig aus den KEM Projekten 4 (Monitoring), 5 (EeF. Infrastruktur) und 10 (Bewusstseinsbildung);

Zusätzliche Förderung im Zuge der KEM-Förderung Klimaschule (16.500.-) und ein Beitrag des Landes Niederösterreich für die „Vergrößerung“ der Abschlussveranstaltung (580.-). Anteilige Kosten direkt und indirekt für Auswertung spezifischer Daten, Abgleich mit Erfahrungswerten anderer Gemeinden + MRM Kosten anteilig für Studie, Auswertung und Fremdleistungen, sowie Berichterstattung.

Speziell für Schulen in gewachsenen Systemen über einen Zeitraum von 10-20 Jahren, kann die Amortisationszeiten eines ganzheitlichen Projekts „Energieeffiziente Schule“ ersten Schätzungen zu Folge, innerhalb von etwa 5 Jahren realisiert  werden und weitere Schritte in Richtung einer unabhängigen Versorgung geschaffen werden. Hinzu kommen Bewusstseinsbildung für Haushalte und sensibilisierte Kinder, die für eine Verbrauchsreduktion sorgen können. Über den Multiplikatoreffekt und einer dauerhaften Implementierung und Einführung eines Energiemanagement Systems werden maximale Breitenwirkung und Effekte erzielt, die im Endbericht Mitte 2020 ausführlich erörtert werden.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Liegen erst nach Ablauf des Projektes, frühestens aber im Herbst 2019 vor.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Vergleiche mit anderen Regionen in Österreichs in Bezug auf ein wirkungsvolles Energiemonitoring haben ergeben, dass hier wertvolles Grundlagenwissen zur Implementierung eines gesamtheitlich zu betrachtenden Bildes in einer Gemeinde geschaffen wurde. Gemeinden und Schulen in allen Regionen müssen den Prozess durchlaufen, so dass der 2. wichtige Schritt nach dem Energiedatenerfassen gesetzt werden kann. Eine Schule ist wahrscheinlich auch das „schwierigste Gebäude“ in der Energiedatenerfassung, auf Grund der unterschiedlichen Nutzerkreise und Kompetenzen. Hat eine Gemeinde einmal diese Hürde überschritten, ist es weit einfacher das System der Energiedatenerfassung Auswertung und Ableitung von Verhaltensänderungen, kleinen und mittelfristigen Investitionen, auf alle anderen Gebäuden auszuweiten.

Nachhaltige Perspektiven

Auf Basis der gesammelten Erkenntnisse und Erfahrungswerte müssen vor Projektbeginn insbesondere folgende Punkte abgeklärt sein und folgende Fragestellungen beantwortet werden, um erfolgreich ein Energiemanagementsystem zu implementieren:

Können sich die Schule und der Schulerhalter sowie Lehrer und Eltern, aber auch das Facility Management mit den Themen „Energie sparen“ bzw. „Energie und Klimaschutz“ identifizieren und sind diese bereit mitzuarbeiten?

Will man gemeinsam ein Projekt über einen Zeitraum von 2 Schuljahren durchführen, das Projekt selbständig weiterführen und gemeinsam für die Optimierung der Verbräuche und den Einsatz erneuerbarer Energie kämpfen?

Wie rasch können Ergebnisse der Datenauswertung umgesetzt werden? (z.B. Regulierung Heizkörper) und wie verläuft der Instanzenweg?

Passen der Lehrplan und Wünsche aller Projektbeteiligten z.B. hinsichtlich der Ausrichtung der Workshops oder der Einbettung der Themen in naturwissenschaftlichen Fächern überein?

Wie verläuft die Kommunikation zwischen den Beteiligten - von Seiten der Schule (Direktion, VS-Lehrer) - von Seiten der Gemeinde, des Facility-Managements und der Energieverantwortlichen in der Gemeinde?

Sind Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten klar, um jeweils die richtigen Ansprechpartner zu finden? 

Wer übernimmt die Verantwortung zur Umsetzung? namentliche Nennung von Verantwortlichkeiten (Organigramm)

Motivationsfaktoren

Hinsichtlich des Arbeitens mit den Kindern und Lehrern hat sich der MRM im Zuge von Projekten mit der Wirtschaftskammer und anderen Organisationen im Bereich Bildung ein Fachwissen und Projekterfahrung mit Kindern und jungen Erwachsenen schaffen können und einen regen Gedankenaustausch mit anderen KEMs und Energiebeauftragten geführt. Essenziell ist dabei das Arbeiten mit Kleingruppen und persönliche Gespräche.)

Modellregions-Manager

Kurt-Brabec Alexandra

     43-1-69903/72
     alexandra.kurt-brabec@voesendorf.gv.at

Ort
Vösendorf

"Die „energieeffiziente Schule“ zeigt auf, welches Potential und welche Herausforderungen sich hinsichtlich einer gesamtheitlichen Betrachtung und Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in der Schule, in der Gemeinde und in den Haushalten ergeben. Gerade gewachsene Gebäudekomplexe mit unterschiedlichen Nutzergruppen und Verantwortlichkeiten erschweren eine einfache Analyse und Umsetzungsmaßnahmen zur Energie-Effizienzsteigerung. Dieses Best-Practice-Beispiel soll zeigen, wie ein ganzheitliches Projekt „Die Energieeffiziente Schule“ in jeder Gemeinde umgesetzt werden kann. Energieeinsparen ohne Komfortverluste steht zu Beginn einer jeden Maßnahme. Eine Checkliste hilft bei der Umsetzung und soll ein zügiges und erfolgreiches Projekt sicherstellen."