Repair Cafés sind ehrenamtliche Treffen und gemeinnützige Veranstaltungen bei denen die TeilnehmerInnen alleine oder gemeinsam mit anderen (Reparateuren) z.B. defekte Gegenstände reparieren können. Es wird versucht, in geselliger Runde bei Kaffee und Kuchen, liebgewonnenen Geräten wieder Leben einzuhauchen und unnötigen Müll zu vermeiden. Gegen den Trend defekte Geräte einfach wegzuwerfen wird die Möglichkeit geboten Reparaturen an kleinen Elektrogeräten, Gebrauchsgegenständen, Spielzeug, usw. vorzunehmen. Mit Unterstützung durch Menschen mit Fachwissen und der Bereitstellung von Werkzeugen werden die Reparaturen von den Besuchern auch oft selbst durchgeführt. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten wie z.B. eine lockere Schraube, abgebrochener Draht, defekte Sicherung, usw.
Zentrale Anliegen der Repair Cafés sind die Abfallvermeidung, Klimaschutz aber auch soziale Aspekte. Jegliche Hilfe und Beratung ist kostenlos. Zudem sollen die Veranstaltungen dazu beitragen, dass sich die Einstellung der „Wegwerfgesellschaft“ hin zum Reparieren verändert.
Wer nichts zu reparieren hat nimmt sich eine Tasse Kaffee oder Tee, für deren Verzehr zumeist eine Spenden-Box aufgestellt wird. Wesentlich ist die Abgrenzung der regelmäßigen Reparatur-Veranstaltungen zu gewerblichen Reparatur-Tätigkeiten. Das Repair Café versteht sich nicht als Reparaturbetrieb, sondern als regelmäßiger Nachbarschaftstreff, das ihren Besuchern ein bis zweimal im Monat Hilfe zur Selbsthilfe anbietet.
Die Ziele eines Repair Cafés umfassen folgende Themenbereiche:
Zudem ist das Ziel eines Repair Café, das BesucherInnen Gegenstände und Produkte auf eine andere Weise wahrnehmen und wertschätzen. Eine solche Mentalitätsveränderung trägt zu einer nachhaltigen Gesellschaft bei.
Reparaturkenntnisse zu erhalten und zu verbreiten ist ein wesentlicher Bestandteil der Reparaturveranstaltungen, Hilfe und Selbsthilfe sind wesentlich für eine erfolgreiche Durchführung eines Repair Cafés.
Wesentlich ist jedoch auch, dass Reparieren Spaß machen kann und oftmals relativ einfach ist.
Der Erfolg des Projekts bzw. der jeweiligen Repair Cafés lässt sich einerseits an der Anzahl der Teilnehmer, sowie an der Zahl der reparierten Gegenstände messen. Die durchschnittliche Erfolgsquote liegt bei ca. 50-70%
Zu Beginn des Projektes in der KEM Amstetten Nord wurden bestehende Strukturen bzw. international etablierte Repair Cafés, mit dem Ziel der Erstellung eines Leitfadens für regionale Akteure, recherchiert. Auf Basis dieser Ergebnisse wurde ein Leitfaden zur Vorbereitung bzw. zur Durchführung von Repair Cafés erstellt und parallel dazu interessierte Personen für die Durchführung eines Repair Cafés durch Aufrufe in lokalen Medien sowie persönlichen Kontakten akquiriert. Der Leitfaden wurde den Initiatoren der Repair Cafés zur Verfügung gestellt und bei der Planung und Organisation unterstützt. Projektstart war im Juli 2017. Die ersten Repair Cafés fanden im Jänner 2018 in der KEM Region statt.
Meilensteine:
Involvierte Experten
Zu Projektbeginn wurden Experten, welche bereits erfolgreich Repair Cafés umgesetzt haben in die Konzeption miteinbezogen. Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Projekts in der KEM lieferten die Organisatoren des Repair Cafés in Graz.
Durch den Aufruf an regionale Akteure konnten in der KEM Amstetten Nord drei Umsetzungspartner für die Durchführung von Repair Cafés gefunden werden. Diese fanden in Amstetten, Sankt Valentin und Ardagger statt. In Kooperation mit der KEM Amstetten SÜD konnte ebenfalls ein Repair Café in Waidhofen an der Ybbs unterstützt werden.
Die Termine für die Reparatur Veranstaltungen wurden vorab in regionalen Medien, als auch auf der Homepage des GDA sowie über soziale Netzwerke beworben. Im Anschluss an die Veranstaltungen wurden die Erfolgsberichte ebenfalls in diesen Medien veröffentlicht. Die Repair Cafés wurden von der Bevölkerung, insbesondere im städtischen Raum, gut angenommen und werden teilweise noch regelmäßig weitergeführt. In ländlich geprägten Gemeinden der KEM sind die Resonanz und das Interesse an Repair Cafés deutlich geringer.
Die Repair Cafés wurden von den beteiligten Gemeinden sehr positiv aufgenommen.
Nach Abschluss meiner Matura am Francisco Josephinum in Wieselburg mit dem Schwerpunkt Landwirtschaft habe ich ein Bachelor-Studium an der Universität für Bodenkultur in Wien absolviert. Mein Studium Umwelt- und Bioressourcenmanagement habe ich 2023 abgeschlossen und bin seit November Mitarbeiterin beim GDA Amstetten als Modellregionsmanagerin für KEM und KLAR! in der Region Amstetten Nord.
„Mit den Repair Cafés setzen wir einen Schritt in Richtung Ressourcenschonung, da viele Dinge mit wenig Aufwand und gegen geringen Kosten, repariert werden können. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.“