Das übergeordnete Ziel ist es, auf Basis der Solarpotentialanalyse Mondseeland und damit einherge-hend des erstellten Solarpotentialkatasters im DORIS, welcher Aufschluss bezüglich der Eignung von Photovoltaik- oder Solaranlagen für jedes Gebäudedach in den Mondseelandgemeinden gibt, die Be-wohnerInnen, Betriebe und Institutionen der Region dazu zu bewegen, das persönliche Potential ihres eigenen Daches zu ermitteln, über die Möglichkeiten der Installierung nachzudenken und im besten Fall eine Anlage errichten zu lassen.
Im Datensatz des Solarpotentials im Mondseeland werden Faktoren wie die Sonnscheindauer, Nah- und Fernverschattung, Dachneigung, Ausrichtung sowie direkte und diffuse Strahlung mitberücksichtigt. Interessierte Grundstücksbesitzer können auf diesem Weg schnell ihre persönlichen potentiellen Erträge aus der Sonnenstrahlung ableiten.
Ziel 1:
Steigerung des Bewusstseins und Interesses bezüglich erneuerbarer Energieträger und im speziellen
Photovoltaik und Solarthermie im Allgemeinen.
Messbar durch:
Ziel 2:
Steigerung des Bewusstseins und Interesses bezüglich erneuerbarer Energieträger, Energieeffizienz und
Klimaschutz in der eigenen Heimatregion/Gemeinde bzw. auf dem eigenen Grundstück/Haus.
Messbar durch:
Steigerung der Häufigkeit an Anfragen in der LEADER-Region, beim KEM-Management oder in Gemeinden
bez. Informationen über Photovoltaik oder Solarthermie
Ziel 3:
Steigerung der Anzahl an Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und Beratung im Bereich Erneuerbare
Energien.
Messbar durch:
Anzahl an neuen Maßnahmen und Angeboten
Das Projekt gliedert sich in folgende Teilbereiche:
Bereits im Jahr 2016 gab es die ersten Überlegungen und Recherchen zum Thema Solarpotential im Mondseeland. Ausschlaggebend war, dass es bis zu diesem Zeitpunkt keine entsprechende, einfach und für jedermann zugängliche Datengrundlage gab, um erkennen zu können, für welche Gebäude in der KEM die Nutzung der Solarenergie in Frage kommen würde und wie hoch das gesamte Potential ist. Es wurde vermutet, dass bereits Hemmungen dadurch entstanden, da für die Analyse des eigenen Solarpotentials über komplizierte Wege verfahren werden musste (Heranziehen von Experten, ungenaue Eigeneinschätzungen). Dieses Hindernis galt es zu überwinden, um die Zugänglichkeit zu Informationen zu vereinfachen.
Basis waren der für die Allgemeinheit über SAGIS (geographisches Informationssystem des Landes Salzburg) verfügbar hochauflösende Solarpotentialkataster für Dachflächen im Bundesland Salzburg wie auch die für die Analyse notwendige und vorhandene Datengrundlage für die Gemeinden des Mondseelandes in Oberösterreich. Die Vorteile für BürgerInnen und der einfache Zugriff auf Informationen bez. des persönlichen Ertrages durch Sonnenenergie waren klar ersichtlich. Deshalb wurde beschlossen, dasselbe Angebot für die EinwohnerInnen des Mondseelandes schaffen zu wollen. Nach umfassenden Recherchen (in Frage kommendes ausführendes Unternehmen, Datenbasis und Verfügbarkeit beim Land OÖ, Finanzierungsmöglichkeiten etc.) und notwendigen Gesprächen mit den zuständigen Abteilungen des Landes (keine Finanzierung für die Durchführung der Solarpotentialanalyse für das gesamte Bundesland OÖ möglich; ebenso fehlende Datengrundlage aufgrund von Lücken in der Laserscanbefliegung) konnte letztendlich ein LEADER-Projekt – unter Trägerschaft der REGMO (Trägerverein der KEM Mondseeland) und Organisation des KEM-Managements abgewickelt werden. Darüber hinaus fanden Sensibilisierungsmaßnahmen wie auch eine Veranstaltung mit dem Schwerpunkt „Solarpotentialanalyse Mondseeland“ statt. Um die Daten schließlich auch der Bevölkerung des Mondseelandes zu unterbreiten, war es im Einvernehmen des Landes OÖ, den Kataster in das DORIS-Informationssystem einzupflegen, um auf Knopfdruck - und für jedermann zugänglich - abrufbar zu sein. Wie folgt gelangt man zu den Daten mitsamt Beschreibung des Zwecks und Nutzens (Anleitung in Anlehnung an Folder):
Dies soll auch – ebenso im Sinne des Landes - initiierend für ganz OÖ sein, um den Verantwortlichen die Vorteile der Daten aufzuzeigen und somit eventuell die Ausführung der nötigen Budgetierungen und Befliegungen zu beschleunigen. Erste Gespräche dahingehend hat es bereits gegeben, von Landesrat Strugl gab es eine – bisher leider negative - Stellungnahme zum Thema landesweite Solarpotentialkataster (Schreiben an Landesrat Strugl inkl. Antwortschreiben siehe Anhang).
Auf Basis der Solardaten wurde schließlich ein PV-Tag zum Schwerpunkt Photovoltaik und Solarenergie organisiert, welcher am 6. Oktober 2017 in der Volksschule TILO stattfand. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Klima- und Energiemodellregion Mondseeland, der LEADER-Region Fuschlsee Mondseeland sowie den Gemeinden St. Lorenz und Tiefgraben. Neben zwei Vorträgen zu den Themen „Solarpotential im Mondseeland“ und Förderungen/Wirtschaftlichkeit im Bereich PV wurde auch die neue 40 kWp-PV-Anlage auf dem Dach der VS Tiefgraben-St. Lorenz offiziell eröffnet. Bei Informationsständen konnte man sich rund um das Thema Photovoltaik/Solarenergie bei verschiedenen regionalen und überregionalen Unternehmen und Institutionen informieren. Außerdem konnte man verschiedene EFahrzeuge (BMW i3, Renault Zoe, Tesla Model X und S) austesten.
Das Modellregionsmanagement versucht auch, im Rahmen von anderen Veranstaltungen (z.B. Lange Nacht der Forschung) und unter Zuhilfenahme unterschiedlichster Medienkanäle die AkteurInnen der Region auf die Daten aufmerksam zu machen, den Flyer in der gesamten Region und unter verschiedenen Zielgruppen zu verteilen, regionalen Energiedienstleistern die Verwendung der Daten zu empfehlen und Interessenten entsprechend zu beraten.
Meilensteine:
Projektbeginn:
01.02.2016
Laufzeit:
Datenanalyse abgeschlossen; Information und Verbreitung in der Bevölkerung laufend: Daten jederzeit und frei zugänglich abrufbar
Zunächst wurde recherchiert, welche Genauigkeit die solarbezogenen Daten in den länderspezifischen geographischen Informationssystemen der Länder OÖ und Salzburg liefern. Schnell wurde erkannt, dass die Salzburger Gemeinden der LEADER-Region gegenüber den Oberösterreichischen Gemeinden (KEM Mondseeland) einen im Vergleich sehr hohen Informationsgehalt der Solardaten aufweisen - heruntergebrochen auf Dachflächen und unter Berücksichtigung vieler relevanter Faktoren. Nach zahlreichen Gesprächen und Terminen mit zuständigen Abteilungen des Landes Oberösterreich konnte ein Datenaustausch (hochauflösende Laserscandaten, digitales Höhen- und Oberflächenmodelle, GIS-Daten für DORIS etc.) erfolgen und das Projekt erfolgreich und einmalig für OÖ durchgeführt werden.
Gesamtkosten:
KEM: 3.000,00 € brutto (Personalkosten)
LEADER: 10.050,00 € brutto (Projektträgerschaft: REGMO (Verein zur Regionalentwicklung Mondseeland,
Trägerverein der KEM Mondseeland))
Zeitraum: Beginn Februar 2016 – noch laufend
Finanzielle Vorteile gibt es für alle diejenigen mit Wohnsitz in den Mondseelandgemeinden, die bereits in Erwägung gezogen haben bzw. dies künftig tun werden, eine PV- oder Solarthermieanlage zu installieren. Anstatt kostspielige externe Berater zu Rate ziehen zu müssen, kann auf den Solarkataster – kostenlos und unkompliziert – zugegriffen werden. Es scheitert auch nicht an der Genauigkeit der Daten, nicht nur aufgrund der vielen Faktoren, die im Zuge der Analyse berücksichtigt wurden. Denn auch auf Basis bereits gesammelter Erfahrungen und praxisbezogener Ertragswerte kann bei einem Vergleich mit den Daten eine sehr realitätsnahe Annäherung an die jährlichen Werte festgestellt werden. Durch den einfachen Zugriff auf den Solarkataster kommt es häufiger auch zur Planung und Errichtung von Anlagen, wodurch wiederum auf längere Sicht gesehen Energiekosten gespart werden und eine rasche Amortisation des Projektes eintritt.
→ Nicht nachweisbar (tatsächliche Planung und Errichtung von PV- und Solaranlagen auf Basis des Katasters meist nicht an MRM kommuniziert)
Noch vor Erstellung der Daten wurden folgende zu erreichende Resultate festgelegt:
Diverse Kommunikationskanäle wurden für die Verbreitung der Daten herangezogen, wobei insbesondere ein eigens erstellter Folder, eine Veranstaltung zum Thema, die Beratung im Rahmen der Nacht der Langen Forschung und Pressearbeit (zahlreiche Artikel in verschiedenen Zeitungen) hervorzuheben sind.
Zudem zeigen die intensive Einbindung der Mondseelandgemeinden und das Erreichen einer breiten Ziel- und Altersgruppe im Rahmen der beiden Veranstaltungen, dass das Bewusstsein und Interesse seitens der Bevölkerung gesteigert werden konnte. Spürbar war das steigende Interesse vor allem beim PV-Tag, da einerseits der Geschäftsführer des ausführenden Unternehmens (Laserdata GmbH) persönlich die Ergebnisse vorstellte und andererseits im Anschluss die Möglichkeiten von vielen neugierigen BesucherInnen wahrgenommen wurde, den Solarertrag für sein eigenes Hausdach zu überprüfen. Auch bei der Langen Nacht der Forschung war die Frequenz an neugierigen und wissbegierigen Gästen sehr hoch.
Anfragen im Regionalentwicklungsbüro zeigen, dass die Bevölkerung auf die Daten aufmerksam wurde, sei es über den Folder, eine Zeitung, die Homepage, über Facebook oder im Zuge der Veranstaltungen. Ein wertvoller Beitrag ist jedenfalls geleistet worden, es konnte schließlich ein wichtiger Datensatz für das Mondseeland und somit erstmalig für einen Teil Oberösterreichs erstellt werden. Auf diesem Weg wurde eine Maßnahme zur Bewusstseinsbildung und Beratung im Bereich Erneuerbare Energien geschaffen. Hindernisse waren sicherlich ein langwieriger bürokratischer Prozess, bis schließlich ein Datenaustausch zwischen dem Land OÖ, der Laserdata GmbH und dem Projektträger erfolgen konnte. Um eine LEADERFörderung zustande zu bringen, musste ausgeschlossen werden können, dass das Land OÖ die Befliegung wie auch die Analyse der Daten für das gesamte Bundesland organisiert und finanziert. Nach diversen Gesprächen und einem Schreiben an den Landesrat konnte sichergestellt werden, dass die Förderung von LEADER-Seite in Anspruch genommen werden kann.
Es ist bereits in anderen Oberösterreichischen LEADER- und KEM-Regionen vorgesehen bzw. geplant, den Solarkataster auf ihre Region auszuweiten. Somit wurde bereits das ins Rollen gebracht, was auf langfristige Sicht hin als Ziel festgelegt wurde – ein flächendeckender Solarkataster für das gesamte Bundesland Oberösterreich. Die Werbung für die eigenen Daten inner- und außerhalb der Region bewirkte Aufmerksamkeit und regte großes Interesse an.
Laserdata GmbH:
https://www.laserdata.at/ → ausführendes Unternehmen, Durchführung in anderen Bundesländern/Regionen/Städten österreichweit (z.B. Kärnten, Bundesland Salzburg, Tirol), Vortrag der Ergebnisse im Mondseeland
Geschäftsführer:
Frederic Petrini - Monteferri
Managing Director
LASERDATA GmbH
Management and Analysis of LiDAR data
Technikerstr. 21a, A-6020 Innsbruck
Land Oberösterreich:
2013 - 2015 Masterstudium Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung an der Karl-Franzens-Universität Graz
2009 - 2013 Bachelorstudium Geographie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg
2016 März/April 2016 Grundkurs für Energieberater/innen beim OÖ Energiesparverband
Praxiserfahrung
"Schon im Rahmen des Studiums der Geographie (Master Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung) kam ich mit den Themen Photovoltaik und Dachflächenanalysen für eine Gemeinde in der Steiermark in Berührung. Die Daten schufen viel Aufmerksamkeit und der hohe Nutzen für die Verantwortlichen und Gemeindebürger war deutlich sichtbar. Zu Beginn meiner Tätigkeit als KEM-Managerin wurde dieser Schwerpunkt sehr bald eines meiner prioritären Ziele für die KEM-Gemeinden des Mondseelandes. Viele Gespräche und Sitzungen später wurden nicht nur österreichweite Vorzeigeregionen/-bundesländer, sondern auch die nötigen Datenquellen (Land OÖ) sowie das ausführende Unternehmen zur Datener-stellung (Laserdata GmbH) ausfindig gemacht. Erfreulicherweise erfolgte schließlich der Datenaus-tausch, die Analysen konnten ausgeführt und der Kataster zum Vorteil für das Mondseeland wie auch das Land OÖ erstellt und für jedermann zugänglich gemacht werden. Im Rahmen des MRM wurde das Projekt nicht nur in die Wege geleitet, initiiert und zur Durchführung gebracht, sondern auch zu einem wesentlichen Schwerpunkt – vor allem was Verbreitung, Marketing, Beratung, Bewusstseinsbildung und Organisation von Veranstaltungen betrifft - in der KEM-Arbeit gemacht."