energieeffiziente Verwertung biogener Roh- und Reststoffe

Die über die Klima- und Energie- Modellregion Naturpark Geschriebenstein organisierten Kommunen verfügen über ein entsprechendes Potential an biogenen Rohstoffen, wie z.B. Baum- und Strauchschnitt, Rebenschnitt, Grünschnitt und Fallobst, welche derzeit keiner energetischen Verwertung, sondern lediglich einer Entsorgung zugeführt werden. Dadurch liegen nicht nur die damit verbundenen regionalen Wertschöpfungspotentiale brach, sondern es entstehen den Gemeinden Entsorgungskosten für einen wertvollen Rohstoff. Diese Art der Bewirtschaftung bedingt mitunter, aufgrund der monetären Belastung der Kommunen, eine teilweise nicht umweltgerechte „Beseitigung“ dieser Materialien (z.B. unkontrollierter Abbrand der Materialien). Das Ziel dieses Projektes liegt in der Neuorganisation der Sammelmethode, sowie in der Manipulation dieser Materialströme zur Gewährleis-tung einer energetischen Verwertung.

Projektinhalt und Ziel

Meilensteine: Umstellung der Sammelmethode zur Sicherstellung einer energetischen Verwertung

Aufbereitung der Materialströme um einen energetischen Einsatz zu ermöglichen
Positives Ergebnis der Brennstoffanalyse
Mit Überprüfung dieser Meilensteine wurde die Zielerreichung überprüft: Status OK

 

Projektablauf:

 

 

Kosten:

 

Nachweisbare CO2-Einsparungen in Tonnen:

 

 

Projekterfolge:

 

 

Nachhaltige / langfristige Perspektiven und Anregungen:

 

 

Motivationsfaktoren:

 

 

Projektablauf

Erster Ansprechpartner war der Burgenländische Müllverband, mit welchem eine Forcierung dieser Thematik vereinbart wurde. In einem ersten Schritt erfolgte ein interner Wissenstransfer zu den Themen Sammelmethode NEU, Aufbereitung und Verwertung. Anschließend wurde mit der Schulung der verantwortlichen Gemeindebediensteten begonnen, welche mit Beginn dieses Projektes eine Eingangs-kontrolle der angelieferten Materialien durchzuführen hatten. Als weiterer Schritt wurden mehrere Informationsschreiben erarbeitet, welche den Gemeinden zur Information der Bevölkerung zur Verfügung gestellt wurden. Anschließend wurde mit der Umsetzung der Sammelmethode NEU begonnen. Der Modellregionsmanager begleitete die Eingangskontrollen auf den Sammelstellen der Gemeinden, um bei Zuordnungsschwierigkeiten helfend zur Seite zu stehen.
Nach Umstellung der Sammlung – teilweise noch nicht vollständig abgeschlossen – wurden erste Aufbe-reitungsversuche durchgeführt, um die erzeugte Brennstoffcharge einer technischen Analyse unterzie-hen zu können (Brennstoffanalyse TU WIEN/FH Burgenland). Hierbei konnte festgestellt werden, dass die feuerungstechnischen Eigenschaften dieser Brennstoffcharge in etwa jener von Waldhackgut ent-spricht. Lediglich die Aufbereitungsmethode unterscheidet sich von der Produktion von Waldhackgut, da diese gesammelten Fraktionen nicht zur Herstellung von Hackgut, sondern fast ausschließlich zur Produktion von Shreddergut geeignet sind und damit etwas andere Anforderungen an die Beschickungseinrichtungen der Heiz(kraft)werke stellt.
Der Einsetzbarkeit dieser Materialien zur energetischen Verwertung konnte jedoch bereits nachgewiesen werden. Die finalen Ergebnisse dieses Projektvorhabens werden mit 2016 erwartet.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Dieses Projekt wurde nicht gefördert oder monetär unterstützt, sondern durch den Modellregionsmanager in Kooperation mit dem BMV und der Energie Kompass GmbH getragen.

 

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Die jährliche Anfallsmenge dieser Materialströme beläuft sich im Burgenland auf rd. 60.000 – 80.000 tatro. Je nach substituiertem Energieträger können unterschiedliche CO2 – Einsparpotentiale erreicht werden. Darüber hinaus werden diese Materialen erstmals einer energetischen Verwertung zuge-führt, sodass entlang der Manipulationskette erstmals Energie bereitgestellt werden kann und nicht mehr ausschließlich Energie zur Entsorgung dieser Materialien eingesetzt wird. Laut der Studie „Klimarelevanz der Kompostierung unter Berücksichtigung der Verfahrenstechnik und Kompostanwendung (KliKo)“ der Universität für Bodenkultur werden 4,24 kg CO2 pro Tonne biogenem Material durch die Abläufe in einem Kompostwerk freigesetzt. Damit könnten jährlich 254 – 340 t CO2 lediglich durch die Umstellung der Verwertung eingespart werden.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Zu dieser Thematik, insbesondere zur Sammelmethode neu, gab es einen ORF – Burgenland Beitrag
Diverse Zeitungsartikel – Informationsschreiben, Kurzbeschreibungen des Projektes
Bericht Müllgazette Hrsg. Burgenländischer Müllverband
Probleme: hoher Koordinationsaufwand aufgrund der Vielzahl an involvierten Organisationen und Unternehmen, Bewusstseinsbildung der Bevölkerung und der ausführenden Verantwortlichen

Nachhaltige Perspektiven

Das Projekt wurde erfolgreich aufgesetzt und in den Pilotstatus gehoben. Die Abnehmerstruktur wurde bereits teilweise aufgesetzt, bedarf jedoch noch eines weiteren Ausbaus. Folgeaktivitäten wurden vor allem für Stoffströme getätigt, welche zur energetischen Verwertung einer weiterführenden Behandlung zugeführt werden müssen.
Projektantrag „GREEN“ gemeinsam mit FH Burgenland im Rahmen der FFG – Ausschreibung „Energie-forschungsprogramm“.

Motivationsfaktoren

Monetäre Entlastung für Kommunen
Herstellung der Rechtskonformität bei der Entsorgung biogener Reststoffe
Monetäre Entlastung für Biomasseheiz(kraft)werke
Monetäre Entlastung des Gemeindeverbandes (BMV) – Stützung der Behandlung durch Schaffung einer Erlösseite
Etablierung einer nachhaltigen, ökologisch sinnvollen Kreislaufwirtschaft

Modellregions-Manager

b287562_02.jpg
DI (FH) Pinter Christian

     43-660-4629563
     pinter@green-consulting.at

Berufliche Laufbahn

HTBL Pinkafeld - Steuerungs- und Regelungstechnik, FH Burgenland - Energie- und Umweltmanagement, zertifizierter Juniorprojektmanager, Abfallbeauftragter, Interner Umweltauditor


Ort
Rechnitz
Öffnungszeiten
08:00 - 17:00

Modellreginonsmanager Christin Pinter: "Das Ziel dieses Projektes liegt in der Etablierung einer nachhaltigen Verwertung dieser Materialien zur Deckung des Brennstoffbedarfs regionaler Biomasseheiz(kraft)werken. Dadurch sollen einerseits die monetären Aufwände der Kommunen möglichst niedrig gehalten und andererseits den Biomasseheiz(kraft)werksbetreibern ein kostengünstiger regionaler Ersatzbrennstoff zur Verfügung gestellt werden."