„Flinc“ – das soziale Mitfahrnetzwerk

In der Klima- und Energie-Modellregion Donau-Böhmerwald nutzen immer mehr Menschen das Mitfahrnetzwerk "flinc". Damit kann man nicht nur Geld und CO2-Emissionen sparen und die Umwelt schonen, sondern auch neue soziale Kontakte knüpfen.

In der Donau-Böhmerwald-Region im Dreiländereck Bayern-Tschechien-Österreich ist es um den öffentlichen Verkehr abseits der Bundesstraße B127 nicht allzu gut bestellt. Die 44.000 EinwohnerInnen der Region leben verstreut in vielen kleinen Dörfern. 60 Prozent von ihnen sind AuspendlerInnen – und die meisten sitzen morgens und abends allein im Auto. So schlummert in der Region ein gewaltiges Potenzial für Mitfahrgemeinschaften, das nun genutzt werden soll.

 

Das beste System. Markus Altenhofer, KEM-Manager der Klima- und Energie-Modellregion Donau-Böhmerwald, hat sich im Internet nach Mitfahrbörsen umgesehen und die verschiedenen Modelle analysiert. Am geeignetsten schien ihm letztlich das Mitfahrnetzwerk flinc, das 2011 von einem jungen deutschen Start-Up-Unternehmen gegründet wurde. "flinc bietet die Möglichkeit, in Echtzeit nach Mitfahrgelegenheiten zu suchen", so Altenhofer. "Man tippt am Computer oder am Smartphone seinen Fahrtwunsch ein und erhält automatisch das beste Angebot vorgeschlagen, das man dann nur noch annehmen oder ablehnen muss." Da bereits 135 UserInnen in der Region mitmachen, ist die Chance, eine passende Mitfahrgelegenheit zu erhalten gar nicht schlecht.

 

Das System schlägt für die Fahrt einen Preis von 10 Cent je Fahrminute vor, aber auch individuelle Preisvereinbarungen sind möglich. "Was flinc vor allem auszeichnet, ist seine Stabilität, und dass es ständig weiterentwickelt wird", erläutert Altenhofer. flinc ist auch mit Bosch Navigon kompatibel. Ein entsprechendes Navigationsgerät oder eine App für das iPhone leiten die FahrerInnen direkt zu ihren Mitreisenden. Auch die telefonische Vereinbarung von Fahrtdetails ist möglich. Auf flinc.org lassen sich außerdem Gruppen bilden, was der Plattform einen gewissen Social-Media-Charakter verleiht.

 

Anmelden und (mit-)fahren. Das System funktioniert natürlich umso besser, je mehr AutofahrerInnen und MitfahrerInnen sich auf flinc.org registrieren, ihre Fahrten und Mitfahrwünsche bekannt geben. Daher wird die Region Donau-Böhmerwald auch im nächsten Jahr wieder zahlreiche Marketingaktivitäten – von Info-Veranstaltungen bis hin zu Plakaten entlang der  B127 – setzen. "Wir werden verstärkt auch größere Unternehmen der Region ansprechen", sagt Altenhofer, der auch in Zukunft als "Service-Hotline" für flinc-Interessierte seiner Region zur Verfügung steht. "Verändern wir auf spannende Art und Weise gemeinsam die Mobilität – für eine enkeltaugliche Zukunft!"