Fisch und Gemüse – frisch und umweltschonend

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greenstarter im Porträt. Ganz ohne Medikamente oder Kunstdünger möchte das Salzburger Start-up frischfisch Fische und Gemüse züchten – und zwar dort, wo am meisten davon gegessen wird – in Ballungsräumen. Die Konzeptstudie für eine Pilotanlage ist fertig, doch deren Ergebnis beschert dem greenstarter Michael Hrobath Kopfschmerzen. Aber vielleicht kann der grüne Start-up-Wettbewerb des Klima- und Energiefonds ein wenig wie Aspirin wirken.

Aquaponic heißt das Zauberwort von Michael Hrobath und seinem Start-up frischfisch. Aber was bedeutet das? „Aquaponic ist eine Methode, Gemüse und Fische in einem geschlossenen Kreislaufsystem zu züchten und darin Synergien zwischen Pflanzen, Tieren und Wasser besonders effizient auszunutzen“, erklärt Hrobath. Durch die Ausscheidungen der Fische entsteht nährstoffreiches Wasser, das im sogenannten Hydroponik-Kreislauf zur Düngung von Pflanzen und Kräutern eingesetzt werden kann.

Vorbild aus Basel. Auf dieses Konzept stieß Hrobath erstmals vor zwei Jahren bei einem Besuch in der Schweiz. Die Urban Farmers in Basel haben auf einem Gebäudedach die „rooftop farm“ errichtet. „Dieses Pilotprojekt zum Züchten von Fisch und Gemüse im urbanen Raum – also nahe bei den KonsumentInnen – hat mich fasziniert“, so Hrobath. Auf einer Fläche von 1.500 Quadratmetern lassen sich mit Aquaponic jährlich 50 Tonnen Fisch und 5 Tonnen Tomaten, Gurken, Kräuter oder Salate produzieren.

„greenstart bietet eine tolle Plattform für Austausch und Vernetzung – und mit dem ImpactHub auch eine ideale Location“, so Hrobath. „Weitergebracht haben uns vor allem die gemeinsamen Workshops, die Beratung und natürlich die mediale Aufmerksamkeit, die man durch die Teilnahme generiert.“ Einen herben Rückschlag brachte jedoch die fertige Konzeptstudie für eine erste Aquaponic-Anlage. Das Ergebnis fiel in Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit leider nicht zufriedenstellend aus.

Meere und Böden entlasten. Doch Michael Hrobath gibt nicht auf. Schließlich bietet das Konzept eine ökologisch einwandfreie Alternative zur Überfischung der Meere, zu problematischen Aquafarmen und zum heimischen Gemüseanbau in Monokulturen. Denn Aquaponic kommt gänzlich ohne künstlichen Dünger, chemische Zusätze für Pflanzen oder Medikamente für die Fischzucht aus. Und wenn der Fisch nicht tausende Kilometer zu den KundInnen reisen muss, spart das nicht nur CO2 ein, sondern sorgt auch für höchste Qualität – für frischfisch eben.