Sieben Modellregionen E-Mobilität – sechs Jahre Erfahrung

Vor gut einem Jahr rief die Smart City Hartberg das kommunale Elektro-Carsharing HARTI ins Leben. Neben der Tagesnutzung durch Privatpersonen, Betriebe und Gäste wurde nun auch erstmalig eine Nutzung bei Nacht getestet. HARTI brachte die Kleine Zeitung ökologisch und leise zu den LeserInnen in Hartberg. Das Projekt wurde aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Smart Energy Demo – fit4set“ durchgeführt.

Frühmorgens flitzte Zustellerin Luise Kielnhofer sechs Wochen lang mit dem Elektroauto HARTI zu den Türen der AbonnentInnen. „Getankt“ wurde für die Tour ausschließlich Ökostrom. Der Wagen ist eine Leihgabe der Stadtgemeinde Hartberg, die mit dem Testlauf herausfinden wollte, inwieweit im Rahmen des 2014 gestarteten E-Carsharing-Modells auch berufliche Einsätze wie Zeitungszustellung machbar wären.

Leise Zustellung in der Nacht. Seit 14 Jahren bringt Frau Kielnhofer bei jedem Wetter die Kleine Zeitung zu den LeserInnen. Von Mitte September bis Ende Oktober begann ihre Tour um 1.30 Uhr beim Hartberger Parkdeck, wo HARTI stationiert ist. Von dort ging’s zur Zeitungsausgabe, bevor sie ihre 40 Kilometer lange Runde in Angriff nahm. Gegen 6.15 Uhr brachte sie HARTI zurück und hängte den Flitzer wieder an die Ökostrom-Steckdose.

Nach insgesamt sechs Wochen Testzeit zeigt sich die Zustellerin vom fahrbaren Untersatz begeistert. „Die Kollegen bei der zentralen Zeitungsausgabe haben gestaunt, als ich mit dem Wagen aufgekreuzt bin“, lacht Frau Kielnhofer. Für die spezielle Start-Stopp-Nutzung beim Zustellen sei das E-Auto ideal, denn es fahre extrem leise – ein Vorteil, wenn man mitten in der Nacht vor Wohnhäusern halte.

Bessere Auslastung. „Durch die Zeitungszustellung erreichten wir eine höhere Auslastung unseres HARTIs. Das Zeitfenster von 2 bis 8 Uhr in der Früh ist sonst eher rar belegt. Doch je mehr Kilometer eines konventionellen Fahrzeuges ersetzt werden, umso mehr CO2 können wir einsparen“, erklärt Anton Schuller, KEM-Manager der Kleinregion Hartberg und Leiter des Referates für Umwelt und Energie der Stadt Hartberg.

Bei der Zustellung mit den vielen Start-Stopps benötigte der Renault ZOE auf 100 Kilometer nur 20 Kilowattstunden Energie, was dem Energieverbrauch von zwei Litern Diesel entspricht. Nach einer knappen Stunde Ladezeit konnte das Auto schon wieder von anderen Carsharing-NutzerInnen aus Hartberg verwendet werden. Getankt wird, sobald die morgendliche Sonne auf die Photovoltaikanlage scheint.

 Weitere Informationen:
Carsharing Hartberg
KEM Kleinregion Hartberg