14. Schulungs- und Vernetzungstreffen im Nationalpark Hohe Tauern

Am 21. & 22. Oktober 2015 fand die zweite Fachveranstaltung des Jahres 2015 in der KEM Oberpinzgau Energiereich, in der „Gletscherwelt“ auf 2.315 m Seehöhe an der Bergstation Weißsee sowie im Nationalparkzentrum, in Mittersill, statt. Die Schwerpunktthemen waren diesmal „Klimaschutz im Tourismus“ und „Umweltbildung und Klimaschulenprogramm“.

 

Kaiserwetter empfing uns bei der Fachveranstaltung 2, von 21. – 22. Oktober in der „KEM Oberpinzgau energiereich“ in der Weißsee Gletscherwelt, Nationalpark Hohe Tauern, auf 2.315 m Seehöhe.  48 KEM Managerinnen und -manager wurden von zwei kompetenten Rangern durch die außergewöhnlichen Ausstellungsräumlichkeiten der Führung "Gletscher - Klima - Wetter" geleitet.

Am Berg diskutierten Bgm. Peter Nindl (langjähriger Direktor der Wildkogelbahnen), Alexandra Jiricka (BOKU, Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung), Leo Madreiter (nachhaltige Unternehmensberatung), Helmut Burtscher (KEM Lech/Warth) und Christoph Wolfsegger (Klimafonds) mit den KEM-ManagerInnen über Möglichkeiten, nachhaltigen, energieeffizienten Tourismus zu betreiben.
Neben vielen Positiv-Beispielen zu Energiesparen und -effizienz in der Hotellerie, zeigte sich der Skitourismus als heißes Diskussionsthema. Die ressourcenaufwendige Kunstschnee-Erzeugung, der noch sehr geringe Anteil alternativer Energiequellen im Tourismus, aussterbende ehemalige Wintersportorte und der Suffizienzgedanke im Tourismus, dessen Umsetzung notwendig, aber noch nicht greifbar ist, wurden heiß diskutiert.
Mit der Betriebsseilbahn der ÖBB ging es wieder talwärts zu einer vernetzenden Dies&Das Runde in das Nationalparkzentrum – regionale Projekte sowie Leitprojekte aus den KEMs wurden vorgestellt.

Am Abend traf man sich im Mittersiller Sonnberghof, der mit einem beispielhaften Heizsystem, regionalen Produkten, der Ausstattung mit Naturmaterialien und zB. dem Verzicht von Silvesterfeuerwerk vorlebt, dass sich nachhaltiger Tourismus rechnet. Mit einem vorzüglichen Abendessen in der Sonnberger-Zirbenstube beschlossen wir den ersten Veranstaltungstag.

Der nächste Tag im Nationalparkzentrum begann mit einer Einführung durch den Hausherrn Christian Wörister, GF der Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern, sowie einer Begrüßung durch Herrn Bürgermeister Viertler aus Mittersill.
Die nächsten Stunden standen ganz im Zeichen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung und des Klimaschulen-Programms. Samira Bouslama (Forum Umweltbildung) stellte einen Fachinput zur Methodik sowie zur Evaluierung (Qualitätskriterien der Bildung für Nachhaltige Entwicklung) vor.

KEM-ManagerInnen aus ganz Österreich haben dazu schon zahlreiche gute Aktivitäten umgesetzt, die sie in Wort und Bild präsentierten und zu denen sie im direkten Gespräch ihre Erfahrungen weitergaben.
Via Life-Stream betonte auch Dr. Günther Pfaffenwimmer (BMBF), dass Veränderungen im Bildungswesen leider sehr lange brauchen und Lehrpläne in Wirklichkeit zwar einen Rahmen vorgeben, das Thema Umweltbildung aber nur durch besonderen Einsatz von LehrerInnen in den Klassenzimmern Einzug hält.

Anschließend stand ein Vortrag von Heinz Kopetz, Vorsitzender des Welt-Biomasseverbandes am Programm, wo besonders die nach wie vor bestehende öffentliche Förderung für fossile Brennstoffe (neue Ölkessel, etc.) angekreidet und vor den dramatischen Gefahren des günstigen Ölpreises in Hinblick auf Entwicklung der Alternativ-Energien gewarnt wurde.

Im Block „Aktuelles vom Klimafonds“ erfuhren wir, dass 19 KEM-Neueinreichungen, 27 KEM-Weiterführungen und die Einreichungen zu 23 Leitprojekten, 151 PV-Anlagen, 43 E-Ladestationen und 5 Holzheizungen die positive Bilanz der Ausschreibung 2015 (9.Oktober 2015) darstellen.
Ein Aufruf, wissenschaftliches Arbeiten in den KEM´s in Form von Diplomarbeiten anzudenken bzw. eine Erhebung des dafür bestehenden Bedarfs sowie ein kurzes Resümee zu Angebot und Inhalt der KEM-Website, bildeten den Abschluss der Veranstaltung.
Wir bedanken uns bei den Organisatorinnen der einladenden KEM, Georgia Winkler-Pletzer und der überaus engagierten Susanne Radke, dass es uns auch noch möglich war die sehr interessante Ausstellung „Nationalparkwelten“ mit der Weltneuheit einer 360° Filmpräsentation, besuchen zu dürfen. Prädikat: wertvoll und sehenswert!

 

Andrea Trumler-Berneck und Susanne Radke