Klimaschutzpreis: Hattrick für die Steiermark

Gleich zwei Klimaschutzpreise gehen heuer in die Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Energie Pölstal, Steiermark. Gewonnen haben die Bioenergie Aichfeld GmbH in der Kategorie Betriebe und der Landwirt Hubert Pickl-Herk in der Kategorie Landwirtschaft. In der Kategorie Gemeinden und Regionen ging die Stadtgemeinde Weiz siegreich hervor. Sie ist seit heuer ebenfalls in eine KEM eingebunden – in die Start up Energieregion Weiz-Gleisdorf.

Normalerweise konkurrieren Papierfabriken und Biomasseheizwerke um den Rohstoff Holz. Der Industriekonzern Zellstoff Pöls und das Familienunternehmen Bioenergie Wärmeservice jedoch kooperieren und bündeln durch eine branchenübergreifende Partnerschaft ihr Know-how im gemeinsamen Tochterunternehmen Bioenergie Aichfeld GmbH.

 

Nachhaltige Kooperation. Im Prozess der Zellstofferzeugung wird aus Holz Zellstoff, Energie und vieles mehr gewonnen. Diese Restwärme konnte früher jedoch nur in einem geringen Ausmaß genutzt werden. Nun wird die industrielle Abwärme mit einem Biomasseheizwerk und einer innovativen Speicherlösung kombiniert – einem Großraum-Fernwärme-Druckspeicher. Das ermöglicht die nachhaltige und umweltfreundliche Wärmeversorgung für mehr als 15.000 Haushalte im Großraum Aichfeld und spart gleichermaßen Holz wie Gas. Die Bioenergie Aichfeld GmbH liegt in der KEM Energie Pölstal und ist gleichzeitig auch Kooperationspartner des Energie-Centers der KEM Lipizzanerheimat.

 

Mit der Natur. Das Lebensmotto von Hubert Pickl-Herk aus Thalheim lautet: „Nutze die Kraft der Natur". Bereits 1996 stellte er seinen Betrieb auf biologische Landwirtschaft um. Als Obmann der Waldwirtschaftsgemeinschaft Judenburg setzt er sich für eine Stärkung der Vitalität der Wälder durch verstärkte Waldpflege ein. Und er investiert kontinuierlich in erneuerbare Energieträger: Seinen alten Ölkessel ersetzte er durch eine moderne Hackgutheizung. Pickl-Herk plante und errichtete ein Kleinwasserkraftwerk, installierte eine Photovoltaikanlage auf seinem Dach und im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprojekts auch auf einer Freifläche. Durch all diese Maßnahmen sichert er seine Landwirtschaft als Vollerwerbsbetrieb für die nächste Generation ab und verbessert die Lebensqualität in der Region.

 

Grüne Steiermark. Den Hattrick für Steiermark beim heurigen Klimaschutzpreis machte die Stadtgemeinde Weiz komplett. Sie verfolgt die Vision, „Energie durch lokale Verankerung im Denken und Tun nachhaltig zu leben“ seit den 1990er-Jahren. Die Gemeinde geht mit gutem Beispiel voran, etwa durch Sanierungen von kommunalen Gebäuden auf Passivhaus-Standard oder durch Förderungen von nachhaltigen Mobilitätsprojekten wie dem Weizer Anrufsammeltaxi WASTI. In Partnerschaften mit  Wirtschaft und Wissenschaft werden Forschungsprojekte initiiert und umgesetzt. Kunstprojekte im öffentlichen Raum und Informationsveranstaltungen schaffen Bewusstsein für den Klimaschutz. Schon die Kleinsten können in Weiz am Kinderspielplatz „Energiewelten“ kennenlernen. Das Ergebnis: weniger CO2-Ausstoß, bessere Luftqualität und grüne Arbeitsplätze.

 

Dankeschön. Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, freut sich für die prämierten Projekte und gratuliert herzlich: „Wir danken allen PreisträgerInnen sehr für ihr Engagement und wünschen ihnen alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft. Auch möchten wir uns bei all jenen bedanken, die so zahlreich für die Projekte abgestimmt haben. Es ist bemerkenswert, dass alle GewinnerInnen in Klima- und Energie-Modellregionen leben. Offenbar bieten diese einen fruchtbaren Boden für innovative Projekte – und genau das ist die Aufgabe der KEMs.“

 

Einen Bericht zum Klimaschutzpreis für die SONNENWELT Großschönau in der KEM Lainsitztal und Umgebung finden Sie HIER.


Weitere Informationen:
www.klimaschutzpreis.at
Kurzvideo Bioenergie Aichfeld
Kurzvideo Weiz
Kurzvideo Hubert Pickl-Herk

KEM Energie Pölstal
KEM Start up Energieregion Weiz-Gleisdorf