Die Region aus der Region versorgen

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Die Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Gröbming treibt die Umstellung auf erneuerbare Energien auf vielen Ebenen voran. Derzeit liegt der Schwerpunkt im Bereich Kinder und Jugendliche. Drei Schulen in Gröbming und Öblarn sind heuer als „Klimaschulen“ aktiv.

In der Volksschule sorgt der Energie-Clown für herzhaftes Lachen, MittelschülerInnen werden als E-DetektivInnen tätig und arbeiten mit voller Energie an einem E-Kabarett. Exkursionen zu Kleinwasserkraftwerken sowie Vorträge und Workshops zum Thema Energie stehen ebenfalls auf dem Programm. Oder anders formuliert: Die Klima- und Energie-Modellregion Gröbming nimmt am Programm Klimaschulen des Klima- und Energiefonds teil.

 

Jugendliche Energie. Im Frühjahr reichte der KEM-Manager und Geschäftsführer der EnergieAgentur SteiermarkNord, Ernst Nussbaumer, das Projekt beim Klima- und Energiefonds ein. Nun wird das Thema Energie in der Volksschule Öblarn, in der Neuen Mittelschule Gröbming und der Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft Gröbming auf ebenso lehrreiche wie unterhaltsame Art in den Unterricht integriert. „Das Projekt kommt bei den SchülerInnen und LehrerInnen sehr gut an“, freut sich Nussbaumer. Durch Kooperationen mit dem E-Werk Gröbming, dem Klimabündnis sowie mit Architekt Gerald Kreiner und dem Schriftsteller Walter Thorwartel als künstlerischem Berater entstehen den Schulen keinerlei Kosten.

 

Potenziale erheben. Im September veröffentlichte die KEM Gröbming den Energiereport „Mit der Natur in die Energiezukunft“. Dieser zeigt ein repräsentatives Bild des Energieverbrauchs und der Energiepotenziale der Region. Wasserkraft steht in der Klima- und Energie-Modellregion Gröbming reichlich zur Verfügung. Allein das Kraftwerk Sölktal speist sechsmal mehr Strom ins hochrangige Netz, als die Region verbraucht. Doch die Energie, die für Wärme und Mobilität benötigt wird, stammt überwiegend aus fossilen Quellen. Immerhin 40 Prozent des Wärmebedarfs werden aus regionaler Biomasse gedeckt.

 

Thomas Guggenberger vom Lehr- und Forschungszentrum Raumberg-Gumpenstein erhob die Daten des Energiereports mittels Fragebogen an alle Haushalte sowie telefonischen Recherchen bei größeren Gewerbebetrieben und Gemeinden. Er meint: „Die fossile Restversorgung der Wärmeproduktion kostet die Region jährlich etwa 54 Millionen Euro. Dieses Geld fließt vollständig ab und hinterlässt im Vergleich zu biogenen Quellen einen Schaden von mindestens 15 Millionen Euro.“ Diese Lücke könne durch die Sanierung der regionalen Wohngebäude und die anschließende Umstellung auf Biomasse-Kleinfeuerungsanlagen geschlossen werden. Einige entsprechende Projekte wurden bereits erfolgreich abgeschlossen.

 

Potenziale nutzen. Die umfassende Sanierung der Neuen Mittelschule und Sonderschule Gröbming konnte mit Schulbeginn im Herbst 2014 abgeschlossen werden. Die Sonderschule erhielt einen barrierefreien Zugang. Eine neue Busbucht, der überdachte und übersichtliche Zugangsbereich und der autofreie Innenhof machen die Schule gleichzeitig komfortabler und sicherer. Schallschutzmaßnahmen in den Gängen und Klassen dämpfen den mitunter beträchtlichen Pausenlärm. Die neue Wärmedämmung senkt den Heizenergiebedarf von 107 auf 47 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m²a).

 

In der Volksschule Niederöblarn wurde im heurigen Sommer eine neue Pelletsheizung eingebaut. 2015 erhält die Gemeinde St. Martin am Grimming eine Hackschnitzelheizung, die via Mikronetz auch die benachbarte Volksschule mitversorgen wird. Und auch der Kindergarten Großsölk ist frisch saniert und deutlich energieeffizienter.

 

Gemeinsam mit dem Naturpark Sölktäler möchte KEM-Manager Nussbaumer nun die Nutzung regionaler Biomasse ankurbeln. Zielgruppe sind vor allem die zahlreichen KleinwaldbesitzerInnen. Regelmäßig bietet die KEM Gröbming auch kostenlose Energieberatungen für die knapp 10.000 EinwohnerInnen zählende Bevölkerung in den zehn Gemeinden* der Region an. Bei der Photovoltaik ist man ebenfalls aktiv. In St. Nikolai im Sölktal liefert seit kurzem eine 40-KWp-Anlage Strom, deren Spitzenleistung nun auf 60 Kilowatt ausgebaut wird. 2015 soll die Neue Mittelschule Gröbming mit einer 40-KWp-Anlage ausgestattet werden. Beide Anlagen werden durch das Investitionsförderprogramm des Klima- und Energiefonds unterstützt.

 

Lautlose Freiheit. „Der schwierigste Bereich ist zweifelsohne die Mobilität“, erklärt Nussbaumer. Doch auch hier ist er alles andere als untätig. Im Juni startete das E-Carsharing für den gesamten Bezirk Liezen. Drei Elektro-Autos können von den ersten 30 Mitgliedern via Caruso gebucht werden. Am 19. September testeten zahlreiche Menschen aus der Region beim Tag der lautlosen Freiheit Elektrofahrzeuge aller Art vom E-Bike bis zum Tesla. Im Oktober legte Nussbaumer den Bürgermeistern ein Mobilitätskonzept mit einem Shuttledienst für die entlegenen Täler vor.

 

„Die Klima- und Energie-Modellregion Gröbming demonstriert eindrucksvoll, wie man das Thema Energieeffizienz und erneuerbare Energien auf verschiedenen Ebenen immer wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung bringen kann und aus Ideen konkrete Projekte werden“, erklärt Christoph Wolfsegger, Programm- und Research-Manager im Klima- und Energiefonds. „Engagement steckt an, und Ernst Nussbaumer kann das wunderbar.“


Weitere Informationen:
www.klimaundenergiemodellregionen.at
www.easn.at

In der Volksschule sorgt der Energie-Clown für herzhaftes Lachen, MittelschülerInnen werden als E-DetektivInnen tätig und arbeiten mit voller Energie an einem E-Kabarett. Exkursionen zu Kleinwasserkraftwerken sowie Vorträge und Workshops zum Thema Energie stehen ebenfalls auf dem Programm. Oder anders formuliert: Die Klima- und Energie-Modellregion Gröbming nimmt am Programm Klimaschulen des Klima- und Energiefonds teil.

 

Jugendliche Energie. Im Frühjahr reichte der KEM-Manager und Geschäftsführer der EnergieAgentur SteiermarkNord, Ernst Nussbaumer, das Projekt beim Klima- und Energiefonds ein. Nun wird das Thema Energie in der Volksschule Öblarn, in der Neuen Mittelschule Gröbming und der Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft Gröbming auf ebenso lehrreiche wie unterhaltsame Art in den Unterricht integriert. „Das Projekt kommt bei den SchülerInnen und LehrerInnen sehr gut an“, freut sich Nussbaumer. Durch Kooperationen mit dem E-Werk Gröbming, dem Klimabündnis sowie mit Architekt Gerald Kreiner und dem Schriftsteller Walter Thorwartel als künstlerischem Berater entstehen den Schulen keinerlei Kosten.

 

Potenziale erheben. Im September veröffentlichte die KEM Gröbming den Energiereport „Mit der Natur in die Energiezukunft“. Dieser zeigt ein repräsentatives Bild des Energieverbrauchs und der Energiepotenziale der Region. Wasserkraft steht in der Klima- und Energie-Modellregion Gröbming reichlich zur Verfügung. Allein das Kraftwerk Sölktal speist sechsmal mehr Strom ins hochrangige Netz, als die Region verbraucht. Doch die Energie, die für Wärme und Mobilität benötigt wird, stammt überwiegend aus fossilen Quellen. Immerhin 40 Prozent des Wärmebedarfs werden aus regionaler Biomasse gedeckt.

 

Thomas Guggenberger vom Lehr- und Forschungszentrum Raumberg-Gumpenstein erhob die Daten des Energiereports mittels Fragebogen an alle Haushalte sowie telefonischen Recherchen bei größeren Gewerbebetrieben und Gemeinden. Er meint: „Die fossile Restversorgung der Wärmeproduktion kostet die Region jährlich etwa 54 Millionen Euro. Dieses Geld fließt vollständig ab und hinterlässt im Vergleich zu biogenen Quellen einen Schaden von mindestens 15 Millionen Euro.“ Diese Lücke könne durch die Sanierung der regionalen Wohngebäude und die anschließende Umstellung auf Biomasse-Kleinfeuerungsanlagen geschlossen werden. Einige entsprechende Projekte wurden bereits erfolgreich abgeschlossen.

 

Potenziale nutzen. Die umfassende Sanierung der Neuen Mittelschule und Sonderschule Gröbming konnte mit Schulbeginn im Herbst 2014 abgeschlossen werden. Die Sonderschule erhielt einen barrierefreien Zugang. Eine neue Busbucht, der überdachte und übersichtliche Zugangsbereich und der autofreie Innenhof machen die Schule gleichzeitig komfortabler und sicherer. Schallschutzmaßnahmen in den Gängen und Klassen dämpfen den mitunter beträchtlichen Pausenlärm. Die neue Wärmedämmung senkt den Heizenergiebedarf von 107 auf 47 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m²a).

 

In der Volksschule Niederöblarn wurde im heurigen Sommer eine neue Pelletsheizung eingebaut. 2015 erhält die Gemeinde St. Martin am Grimming eine Hackschnitzelheizung, die via Mikronetz auch die benachbarte Volksschule mitversorgen wird. Und auch der Kindergarten Großsölk ist frisch saniert und deutlich energieeffizienter.

 

Gemeinsam mit dem Naturpark Sölktäler möchte KEM-Manager Nussbaumer nun die Nutzung regionaler Biomasse ankurbeln. Zielgruppe sind vor allem die zahlreichen KleinwaldbesitzerInnen. Regelmäßig bietet die KEM Gröbming auch kostenlose Energieberatungen für die knapp 10.000 EinwohnerInnen zählende Bevölkerung in den zehn Gemeinden* der Region an. Bei der Photovoltaik ist man ebenfalls aktiv. In St. Nikolai im Sölktal liefert seit kurzem eine 40-KWp-Anlage Strom, deren Spitzenleistung nun auf 60 Kilowatt ausgebaut wird. 2015 soll die Neue Mittelschule Gröbming mit einer 40-KWp-Anlage ausgestattet werden. Beide Anlagen werden durch das Investitionsförderprogramm des Klima- und Energiefonds unterstützt.

 

Lautlose Freiheit. „Der schwierigste Bereich ist zweifelsohne die Mobilität“, erklärt Nussbaumer. Doch auch hier ist er alles andere als untätig. Im Juni startete das E-Carsharing für den gesamten Bezirk Liezen. Drei Elektro-Autos können von den ersten 30 Mitgliedern via Caruso gebucht werden. Am 19. September testeten zahlreiche Menschen aus der Region beim Tag der lautlosen Freiheit Elektrofahrzeuge aller Art vom E-Bike bis zum Tesla. Im Oktober legte Nussbaumer den Bürgermeistern ein Mobilitätskonzept mit einem Shuttledienst für die entlegenen Täler vor.

 

„Die Klima- und Energie-Modellregion Gröbming demonstriert eindrucksvoll, wie man das Thema Energieeffizienz und erneuerbare Energien auf verschiedenen Ebenen immer wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung bringen kann und aus Ideen konkrete Projekte werden“, erklärt Christoph Wolfsegger, Programm- und Research-Manager im Klima- und Energiefonds. „Engagement steckt an, und Ernst Nussbaumer kann das wunderbar.“


Weitere Informationen:
www.klimaundenergiemodellregionen.at
www.easn.at