Nachlese zur KEM-Fachveranstaltung im Waldviertel

guppenfoto.jpg

65 Klima- und Energie-ModellregionsmanagerInnen fanden sich zur 2. Fachveranstaltung am 8. und 9. Juni 2016 im Waldviertel ein. Gestartet wurde am ersten Tag im Waidhofener Stadtsaal und die Sonnenwelt in der KEM Lainsitztal/Großschönau war mit ihrer sehr eindrucksvollen und informativen Ausstellung und dem angeschlossenen Passivhausdorf am zweiten Tag unser Gastgeber.

Nach einem Überblick über aktuelle Zahlen aus dem Energiesektor im Land NÖ durch die Eröffnungsredner Franz Angerer (Leiter des Sachgebiets Energie und Klima im Land NÖ) sowie Landesrat Maurice Androsch und Bundesrat Eduard Köck in seiner Funktion als Bürgermeister von Thaya, wurde das Schwerpunktthema „Crowdfunding und Green investment“ – mit Beiträgen eines Vertreters der lokalen Thayaland GmbH und den Anregungen durch die Österr. Beamtenversicherung zur Projektbündelung für green investment in KEMs, eröffnet.
Input zum Nachhaltigen Veranlagen (Susanne Hasenhüttl, ÖGUT) und die Initiative crowd4climate sowie eine Plattform, die sich mit crowdfunding von Energieeffizienz-Projekten (Oliver Percl, energy changes Projektentwicklungs GmbH) beschäftigt, folgten. „Crowdinvesting in die Sonne“ und welche unterschiedlichen Herangehensweisen es hierzu gibt, stellte uns Reinhold Richtsfeld von Clean Capital erneuerbare Energien GmbH vor. In Kleingruppen war es dann möglich, einen mitgebrachten Projektvorschlag oder eine Idee für crowdfunding oder green investment von den ExpertInnen auf „Herz und Nieren“ prüfen zu lassen und erste Schritte für die Umsetzung zu besprechen. Der Austausch an den insgesamt sieben ExpertInnentischen war wirklich intensiv.

Auch die Vorstellung von neuen, aktuellen Studien sollte wieder Platz haben, und so wurden die Studie „Neue Wege für Heizen und Kühlen mit Erneuerbaren – Schwerpunkt Abwasserenergie“ der Österr. Energieagentur in Zusammenarbeit mit der BOKU und das IIASA-Forschungsprojekt zu sozialen und politischen Auswirkungen von Aktivitäten in KEMs, präsentiert.
Der Informationsblock „Dies&Das“ wurde auch wieder sehr gut genutzt - viele innovative Leitprojekte aus den KEMs, Vertiefungen zu den aktuellen Studien und Neuheiten aus der Wirtschaft wurden diesmal vorgestellt.
Am Abend, den der Waidhofener Bürgermeister Robert Altschach eröffnete, ging es im urigen Badhaus mit einem inspirierenden Höhepunkt weiter. Heini Staudinger von der Waldviertler Schuhwerkstatt erzählte aus seinem Leben, von seiner „Bekanntschaft mit der Finanzmarktaufsicht“, vom (eigenen) Umgang mit dem lieben Geld, davon wie eine Handvoll Menschen die Schicksale und Werte der meisten bestimmt (Stichwort: Konzerne versus kleinteilige Wirtschaft und wirtschaftsgetriebene vor glücksgetriebenen Werten), vom Helfen und von den Spielräumen, die denn doch dem Einzelnen im engmaschigen „System“ verbleiben. Staudinger ließ uns gemeinsam singen und nachdenklich werden …
Danach gab´s zwei Paar Waldviertler Schuhe zu ersteigern!
Das ko(s)mische Theater von Kastner&Kastner läutete mit interessanten Rechnungsarten (28:7=13!) und einem „Sapompscht-Organisationschart“ den gemütlichen Ausklang und das Zusammensitzen im Badhaus ein.

In der Sonnenwelt in Großschönau wurde nach der Exkursion am zweiten Veranstaltungstag das Schwerpunktthema „Bauen und Sanieren“ mit einem Input zur Mustersanierungsförderung (durch Christoph Wolfsegger, Klima- und Energiefonds) und eindrucksvollen Beispielen von durchgeführten Mustersanierungen durch Architekten Gerhard Kopeinig sowie von den KEM-ManagerInnen selbst, aufgegriffen. Was das, eine Mustersanierung begleitende bzw. evaluierende Monitoring bringen kann, präsentierte schließlich Frau Daniela Bachner von e7.
Dass es auch heuer wieder die Wahl zur/m „KEM ManagerIn of the Year“ sowie des „KEM-Projects of the Year“ geben wird, das versprach Elisabeth Knöbl (Klima- und Energiefonds). Christoph Wolfsegger brachte im Block „Aktuelles vom Klimafonds“ schließlich einen Rückblick 2015 (Öffentlich öffentliche Partnerschaft und KEM QM), sprach über KEM-Weiterführungen und Kriterien für die Einreichung von Leitprojekten.
Wir wollen uns nochmals bei den engagierten und kreativen GastgeberInnen Otmar Schlager, Renate Brandner-Weiß und Ansbert Sturm mit Team sowie bei Maria Grübl und Martin Bruckner mitsamt ihrem Team bedanken – es klappte alles wie am Schnürchen und wir waren sehr gerne bei euch!

Andrea Trumler-Berneck