Ein Chip statt Tonnen von Papier

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Greenstarter im Porträt. Er will der Papierverschwendung den Kampf ansagen und gleichzeitig den Menschen das Leben erleichtern. Christoph Ebetshuber, Finalist bei greenstart, der Start-up-Initiative des Klima- und Energiefonds, und Gründer der SINNUP GmbH, setzt dabei auf Nahfeldkommunikation. Ob Betriebs- oder Montageanleitungen, Produktidentifizierung oder Serviceplan, all das und noch viel mehr könnte bald mit dem Handy abgerufen werden. Das spart nicht nur Papier, sondern auch Druckkosten und die bisweilen mühsame Suche nach den gewünschten Informationen.

 

Christoph Ebetshuber sammelte zehn Jahre Erfahrung in der Umwelttechnik. Was ihn dabei ärgerte: „Zu jeder Maschine, jedem Werkzeug und jedem elektrischen Haushaltsgerät werden heute Gebrauchs- und Montageanleitungen in zahlreichen Sprachen mitgeliefert.“ Die fremdsprachigen Versionen landen ohnedies gleich im Altpapier, und die deutschsprachige – ja, wo steckt die bloß? Oft ist sie nicht auffindbar, wenn man sie wirklich einmal braucht, etwa wenn das Gerät streikt. Das geht einfacher und nachhaltiger, dachte sich Ebetshuber, nämlich mit Nahfeldkommunikation (NFC).

Info per Handy. „Das Produkt erhält einen 3D-Aufkleber mit NFC-Chip“, erläutert Ebetshuber. „So können KundInnen das Benutzerhandbuch in der richtigen Sprache aufrufen, indem sie ihr Handy an den Aufkleber halten.“ Natürlich lassen sich auf dem Chip  auch für Hersteller- und Servicefirmen relevante Informationen abspeichern, zum Beispiel Montageanleitungen, Wartungspläne oder Ersatzteilteilverzeichnisse. Was aber, wenn man kein NFC-fähiges Handy oder Tablet besitzt? Plan B ist der am Aufkleber angebrachte QR-Code. Und falls das Handy keinen QR-Code-Reader installiert hat, bleibt immer noch der aufgedruckte Internetlink zur gewünschten Information.

Vielfältig einsetzbar. Nach einigen Pilotprojekten möchte Ebetshuber mit der Sinnup GmbH ab September in den Markt eintreten. Schwerpunkt seiner Arbeit wird vorerst der Bereich Dokumentation sein, doch auch für Kommunikation und Marketing sowie für administrative Anwendungen hat er bereits Pläne. „Bei einer Bank sind an die 200 NFC-Visitenkarten im Einsatz und die KundInnen können diese Informationen direkt auf ihr Handy speichern. Wir haben die Technik auch bei einem Messestand eingesetzt, bei dem 13- bis 15-jährige SchülerInnen mit ihren Handys Videos zu verschiedenen Lehrberufen aufrufen konnten und dies auch begeistert genutzt haben.“

Vom Klimafonds-Start-up-Wettbewerb greenstarterwartet sich Ebetshuber größere Bekanntheit für sein junges Unternehmen. „Da ich ja aus der Technik komme, hat mich das Coaching in den Bereichen Betriebswirtschaft, Verkauf und Marketing ein gutes Stück weiter gebracht“, so der Jungunternehmer zu seinen bisherigen Erfahrungen mit greenstart.

Im Vorfeld der großen greenstart-Abschlussveranstaltung heuer im Herbst stellt der KEM-Newsletter alle diesjährigen FinalistInnen des Start-up-Programms greenstart vor.