7. Eco-Forum Global: China an Klima- und Energie-Modellregionen interessiert

Im Süden Chinas fand von 26. bis 28. Juni 2015 das 7. Eco-Forum Global mit bedeutender Beteiligung aus Österreich statt. Austragungsort dieser zentralen Konferenz zum Thema nachhaltige Entwicklung war Guiyang, die Hauptstadt der 48 Millionen EinwohnerInnen zählenden chinesischen Provinz Guizhou. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, entgegen dem globalen Trends eine Entwicklung hin zu ökologischer Wirtschaft und Gesellschaft („Eco-Civilization“) zu realisieren. Das Eco-Forum ermöglichte die Kooperation von Leitfiguren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien.

Mehr als 1.800 Personen aus über 50 Ländern nahmen teil, darunter auch hochrangige Persönlichkeiten der Wissenschaft und der Politik. Zur Repräsentation Österreichs und seiner Umwelt-Strategien wurden Vertreter des BMLFUW, Sektionschef Günter Liebel, der Niederösterreichischen Energieagentur der Regionen, Otmar Schlager, und der Wiener Energieagentur TINA Vienna GmbH, Michael Cerveny, entsandt. Mit Unterstützung der Österreichischen Botschaft in Peking wurde im Rahmen der Konferenz auch ein eigenes Österreichforum zu den Themen Klima- und Energie-Modellregionen und Smart Cities ausgerichtet sowie eine Ausstellung zur nationalen Energie-, Umwelt- und Abfallpolitik gestaltet.

Lokale ImpulsgeberInnen. Als Experte für die regionale Energiewende und effektiven Klimaschutz im Allgemeineinen sowie für die Klima- und Energie-Modellregionen im Besonderen präsentierte Otmar Schlager ebendieses in Österreich erfolgreich umgesetzte Programm. Er verwies dabei auf die Bedeutung von lokalen „AntreiberInnen“ in den Klima- und Energie-Modellregionen sowie auf das enorme Einsparpotenzial bei der Aktivierung regionaler Strukturen und Finanzierungsmöglichkeiten.

„Überall auf der Welt wird von den Umweltproblemen gesprochen, die es in China gibt. Es ist offensichtlich, diese Probleme mit Luft, Boden und Wasser sind beträchtlich. Zugleich werden aber bereits große Aktivitäten zur Verminderung und zukünftigen Vermeidung dieser Probleme gestartet. Das wird bei uns noch viel zu wenig wahrgenommen. Ein Beispiel ist die U-Bahn in Peking. Vor den Olympischen Spielen 2008 gab es zwei Linien, nun sind es 14“, so Schlager.

Michael Cerveny gab Einblicke in die energiepolitischen Herausforderungen und Strategien der Millionenstadt Wien. Die österreichische Hauptstadt rechnet in den kommenden Jahren mit einem starken Anwachsen der EinwohnerInnenzahl und ist in diesem Trend auch mit chinesischen Metropolen vergleichbar – auch wenn es in China nochmals um andere Größenordnungen geht.

Gelungener Austausch. Darüber hinaus fanden bilaterale Gesprächsrunden statt, bei denen sich die österreichischen Delegierten unter der Leitung von Sektionschef Liebel mit Vertretern der Stadtregierung Guiyang und der Ämter für Energieversorgung, Infrastruktur, Landwirtschaft austauschten. Besonderen Anklang fanden Strategien zum Energiesparen in den ländlichen und städtischen Regionen Österreichs, Konzepte der Finanzierung (z.B. Bürgerbeteiligung an Solaranlagen) sowie die Aktion von klimaaktiv zur Treibstoffeinsparung in der Mobilität.

Eine künftige Zusammenarbeit wurde von den TeilnehmerInnen durchwegs als positiv und nutzbringend empfunden. Erste Ansätze dazu wurden konkret ins Auge gefasst, um den Kerngedanken der Konferenz, die „Eco-Civilization“, erfolgreich implementieren zu können.

Bild: v.l.n.r.: Yanh Li (Firma Doppelmayr), Monika Zimmermann (ICLEI), Kjeld Stark (Präsident von Danfoss China), Günter Liebel (Sektionschef BMLFUW), Christine Lins (REN21 Network), Irene Giner-Reichl (Botschafterin in China), Otmar Schlager (Energieagentur der Regionen), David Zhou (Universitätsprofessor in China), Elisabeth Rysanek (Umwelt- und Agrarrätin), Helmut Spitzl (Leiter von OSTA), vorne: Michael Cerveny (TINA Vienna GmbH)

Kontakt für Fragen:
Otmar Schlager, Energieagentur der Regionen