greenstarter im Porträt. Zwei, drei Handyfotos machen, einmal wischen, und schon steht das gute alte Stück auf zahlreichen Online-Marktplätzen zum Verkauf. Das bietet das Start-up Minimist NGOs, Second-Hand-Shops und privaten Verkäufer:innen.
Bei Minimist sind Second-Hand-Produkte die erste Wahl. CEO Stephan Hofmann wurde der Umweltschutz gewissermaßen schon in die Wiege gelegt. Seine Eltern waren in der österreichischen Umweltszene aktiv und wanderten nach Neuseeland aus, wo Hofmann aufwuchs und Informatik studierte. Er arbeitete in Second-Hand-Läden und später auch für IT-Konzerne wie Google und Spotify. Bei Minimist vereint er nun die Erfahrung aus beiden Bereichen.
Im Juli 2024 gründete Hofmann die Minimist FlexCo gemeinsam mit Henrik Feldt, einem KI-Ingenieur und mehrfachen Gründer. Später stieß auch Anna Greil dazu, aufmerksamen Newsletter-Leser:innen als Gründerin der Modetausch-Plattform uptraded bekannt (vgl. hier). Das KI-basierte Power-Tool zur Digitalisierung und zum Online-Verkauf von Kleidung, Accessoires und anderen Produkten ist bereits auf dem Markt und via Google Play und App Store erhältlich.
Minimaler Aufwand. Minimist bietet eine eigene Verkaufsplattform, erstellt aber gleichzeitig auch Anzeigen auf einer wachsenden Zahl von Online-Marktplätzen, darunter ebay, Vinted, shopify und Google Shopping. Mit dem „Batch-Upload“ können mehrere Produkte gleichzeitig hochgeladen werden. Auch eine Integration in den eigenen Webshop ist möglich, allerdings verfügen bislang nur wenige Second-Hand-Läden über einen solchen.
Dank der künstlichen Intelligenz ersparen sich Verkäufer:innen meistens sogar die Produktbeschreibung. Denn die App kann nicht nur Jeans von Lederhosen oder Aktentaschen von Rucksäcken unterscheiden, sondern erkennt in den meisten Fällen auch Modell und Marke. Aber selbstverständlich können die Nutzer:innen auch selbst in die Produktbeschreibung eingreifen und zusätzliche Informationen eingeben. Eine automatisierte Preisauszeichnung wird auch vorgeschlagen.
„Wir beschleunigen die Erfassung und den Verkauf von Second-Hand-Ware um ein Vielfaches. Die Effizienz und der Umsatz der Verkäufer:innen steigen, was auch das Gegenangebot zur Fast Fashion insgesamt stärkt“, fasst Hofmann die Vorzüge von Minimist zusammen. „Das Weiterverwenden von Produkten spart Ressourcen, Energie und den Einsatz umweltschädlicher Chemikalien. Gleichzeitig erfüllt die Second-Hand-Branche auch eine wichtige soziale Funktion.“
Early adopter gesucht. Jetzt geht es um Wachstum in Österreich, aber auch in Schweden, den Niederlanden und anderen Ländern. Das Start-up sucht professionelle und private Second-Hand-Verkäufer:innen, um die App zunächst kostenlos auszuprobieren. Später wird Minimist Provisionen und von professionellen Verkäufer:innen auch eine moderate Grundgebühr einheben. Auch an Kooperationen mit weiteren Verkaufsplattformen sind die Gründer:innen interessiert. Für die rasche Weiterentwicklung sucht das inzwischen siebenköpfige Team Verstärkung durch Softwareentwickler:innen, die der Programmiersprache Flutter mächtig sind.
Da kommt die Nominierung in die Top-Ten bei greenstart gerade zur rechten Zeit. Hofmann: „In einem Start-up ist so viel zu tun, es gibt so viele schlaflose Nächte. Da tun die Unterstützung durch Mentor:innen aus unterschiedlichen Fachbereichen, der Austausch mit anderen Gründer:innen und natürlich die Unterstützung beim Bekanntmachen von Minimalist sehr gut.“
Weitere Informationen:
Minimist FlexCo
greenstart