greenstarter im Porträt. colibrie berät und betreut Energiegemeinschaften bei der Gründung und im Betrieb. Nun arbeitet das Start-up an Lumi, einem KI-gestützten Energie-Assistenten für Energiegemeinschaften und Haushalte. Ziel ist die Optimierung des Einsatzes erneuerbarer Energie.
colibrie ist ein Dienstleister für Energiegemeinschaften und betreut eine nennenswerte (aber noch geheime) Zahl an EEGs. Im Oktober 2024 gründeten Katharina Porenta und Florian Prasky eine Flexible Kapitalgesellschaft, die „a wattwise FlexCo“. „Wir haben in der Praxis gesehen, dass viele Energiegemeinschaften an ihre Grenzen stoßen und die beteiligten Haushalte zu wenig eingebunden sind“, beschreibt Katharina Porenta, wie es zur Entwicklung von Lumi kam.
Aufmerksamer Beobachter. Der persönliche digitale Assistent analysiert dazu die Smart-Meter-Daten aus Haushalten und EGs. Wenn ihm etwas Besonderes auffällt, fragt er nach – und zwar verbal. „Du hast gestern zwischen 19 und 24 Uhr sechs Kilowattstunden mehr als sonst verbraucht. Weißt du warum?“ schlüpft Porenta in die Rolle von Lumi, der in seiner Entwicklung noch am Anfang steht. Und wer seinem digitalen Freund beim Lernen helfen möchte, kann dann antworten. Zum Beispiel „Wir hatten den Elektrogrill laufen.“ oder „Ich war in der Sauna.“
Falls gestern Abend aber keine speziellen Elektrogeräte im Einsatz waren, könnte es ein defektes Gerät im Haushalt geben oder ein Bügeleisen nicht abgeschaltet worden sein. Oder zapft gar der nette neue Nachbar Strom ab? Lumi wird aber auch von sich aus Tipps geben, zum Beispiel dass gerade (zu) viel Strom in der Energiegemeinschaft vorhanden, also ein günstiger Zeitpunkt zum Wäsche waschen, Kuchen backen oder Staubsaugen wäre.
EGs stärken. Betreiber:innen von Energiegemeinschaften werden mit Lumi fachsimpeln können, etwa über die Erhöhung von Eigenverbrauch und Eigenversorgung in der EG. Innerhalb wie vieler Jahre würde sich die Anschaffung eines Speichers rentieren? Sollen wir uns erst um mehr Erzeugungsanlagen oder mehr Verbraucher:innen kümmern? In etwa einem Jahr sollen bestehende colibrie-Kund:innen die Möglichkeit erhalten, den ersten Prototypen von Lumi zu testen.
In der aktuellen Konzept- und Realisierungsphase suchen die Gründer:innen noch Verstärkung in den Bereichen Data Sciences und Machine Learning. Auch am Geschäftsmodell wird noch gefeilt. Porenta freut sich auf ein gutes Coaching und den wertvollen Austausch mit anderen Start-ups im Rahmen von greenstart sowie über die damit verbundene öffentliche Sichtbarkeit.
„Wir würden uns auch sehr freuen, gemeinsam mit Klima- und Energie-Modellregionen Vorzeigeprojekte umzusetzen“, hofft Porenta auf neue Kooperationen. „Unser Ziel ist es, Energiegemeinschaften besser, effektiver und grüner wachsen zu lassen.“ Je mehr Daten Lumi von Smart Metern, EGs und aus der „Schwarmintelligenz“ verarbeiten kann, umso besser wird er helfen können, das Verbrauchsverhalten zu optimieren. Oder wie Katharina Porenta sagt: „Lumi macht die Energiewende persönlicher.“
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