„Klimaschutzpreis Junior“: Publikums-Voting für „Klimaschulen“ startet heute – stimmen Sie mit!

104 österreichische Klima- und Energie-Modellregionen (KEM) arbeiten daran, durch einen klugen Mix aus der Nutzung regionaler und erneuerbarer Energiequellen sowie Energieeffizienzmaßnahmen unabhängig von fossilen Energiequellen zu werden. In einigen Regionen wirken bereits die Jüngsten mit, die „Klimaschulen“. Drei von vier Nominierungen stammen aus solchen „Klimaschulen“ der heimischen Klima- und Energie-Modellregionen. Gefördert vom Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem BMLFUW, entwickeln sie innovative Projekte und spüren Energieverschwendung auf oder hinterfragen familiäre und gesellschaftliche Verhaltensweisen. Der „Klimaschutzpreis Junior“ wird heuer vom ORF und dem BMLFUW zum vierten Mal ausgeschrieben. Heute, am 19. Juni 2015, zwischen 18.30 und 20.00 Uhr, kann das Publikum von ORF 2 telefonisch für seine Favoriten stimmen. Bis 22.6. läuft das Voting online weiter.

Für Umweltminister Andrä Rupprechter ist das Engagement der Schulen ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz: „Die Kinder und Jugendlichen von heute sind am stärksten vom Klimawandel betroffen. Umso mehr macht es Mut zu beobachten, mit welcher Begeisterung sie in ihren Schulen nach Energiesparlösungen suchen und ihr neu gewonnenes Wissen mit nach Hause nehmen. Ich freue mich mit den Nominierten und wünsche ihnen alles Gute.“

 

Beim Klima- und Energiefonds ist die Freude über die Nominierungen groß. „Ich gratuliere den zum Klimaschutzpreis Junior nominierten Projekten – an dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an alle engagierten LehrerInnen und SchülerInnen“, sagt Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds. „Seit 2013 wurden 33 Klimaschulen-Projekte an rund 100 österreichischen Schulen durchgeführt, im Wintersemester 2015/16 starten 18 weitere Projekte. Damit haben sich inzwischen tausende Kinder, Jugendliche und deren Eltern intensiv mit Themen wie Energieeffizienz, erneuerbaren Energien, Mobilität und Klimaschutz beschäftigt.“

 

Hoteliers von morgen. Die Klima- und EnergiedetektivInnen der Neuen Mittelschule Lech ermittelten online und „im richtigen Leben“, was auch Kinder und Jugendliche zum Klimaschutz beitragen können. Sie haben sich persönliche Ziele zur Treibhausgasreduktion gesetzt und ihre Fortschritte gewissenhaft dokumentiert. Die SchülerInnen interviewten Großeltern und TouristInnen zu ihrem Mobilitätsverhalten und pflanzten zum Abschluss des Projekts je eine Weißtanne. „Viele unserer SchülerInnen werden später einmal die Beherbergungsbetriebe ihrer Eltern übernehmen – Energieeffizienz und Klimaschutz sind für sie daher von besonders großer Bedeutung“, erklärt Helmut Burtscher, KEM-Manager der Klima- und Energie-Modellregion Lech-Warth.

 

Junge ExpertInnen. „Energiesparen – wir wissen wie“ lautete das Motto aller dritten Klassen der Neuen Mittelschule Augasse in Neunkirchen. Im Mittelpunkt dieses Klimaschulen-Projekts stand die Produktion eines Videos. Die SchülerInnen geben darin in Form von Doppelconférencen ihr selbst erworbenes Wissen an Gleichaltrige und die eigenen Familien wieder. „An diesem Projekt nahmen Kinder und Jugendliche mit acht verschiedenen Muttersprachen teil“, erläutert Christian Wagner, KEM-Manager der Klima- und Energie-Modellregion NÖ Süd. „So konnten wir den Klimaschutzgedanken auch in Familien tragen, die sonst sehr schwer zu erreichen sind.“

 

Säen und ernten. „Klimaschutz geht auch durch den Magen“ lernte eine zweite Klasse der Pestalozzi-Volksschule und alle zweiten Klassen der Musikmittelschule in Wiener Neustadt. Die Beschäftigung mit der Nahrungsmittelproduktion blieb dabei nicht nur theoretisch. Jedes Schulkind bekam eine eigene Gartenparzelle, die das ganze Schuljahr hindurch betreut wurde. Die eigene Ernte, gesammelte Wildkräuter und regionale Bio-Lebensmittel wurden gemeinsam zubereitet und verspeist. „Rund ein Fünftel unserer CO2-Emissionen verursachen Lebensmittelproduktion und -verteilung. Das Projekt verschafft der heranwachsenden Generation das entsprechende Alltagswissen zur eigenen Ernährungssouveränität“, so Martin Hesik, KEM-Manager der Klima- und Energie-Modellregion Wiener Neustadt.

Kein „Klimaschulenprojekt“, aber ebenso bemerkenswert ist das Engagement der SchülerInnen der Neuen Mittelschule Eberstalzell. Bereits 2013 für „Klimaschutzpreis Junior“ nominiert, hat man die an der  Schule entwickelte „Sunnschissl“, einen Solarbackofen, weiter verbessert. Eine andere Gruppe von SchülerInnen beschäftigte sich mit der Optimierung von solarer Stromerzeugung und entwickelte in vierjähriger Arbeit ein praxistaugliches System. Der „Sulitracker“, benannt nach seinem 12-jährigen Erfinder Suleiman Strukar, basiert auf einem Wasserrad, das durch Tröpfchen aus einem Behälter bewegt wird. Füllt man den Wasserkanister täglich auf, bewegt sich das Photovoltaikpanel dank eines ausgeklügelten Systems immer zur Sonne. So wird der Stromertrag erhöht.

 

Förderprogramm „Klimaschulen“. In Österreich gibt es derzeit 104 Klima- und Energie-Modellregionen. Deren KEM-ManagerInnen fungieren als Schnittstelle zwischen Politik, Bevölkerung und Wirtschaft. Sie kurbeln die Energiewende auf regionaler Ebene durch zahlreiche Klimaschutzprojekte an, viele von ihnen auch im Rahmen des Klimafonds-Programms „Klimaschulen“. Dabei sind jeweils in mehreren Schulen pro Region SchülerInnen als EnergiedetektivInnen unterwegs. Weitere konkrete Projekte entwickelten die KEM-ManagerInnen gemeinsam mit den LehrerInnen und DirektorInnen der beteiligten Schulen. Dabei werden auch regionale Betriebe, Vereine und Institutionen miteinbezogen, die Themen wie Energie, Ernährung oder Mobilität im Zusammenhang mit dem Klimaschutz veranschaulichen können.

 

Telefonvoting:
Die Telefonnummer wird am 19.6. in der ORF 2-Servicesendung „heute konkret“ bekanntgegeben. Das Telefonvoting läuft von 18.30 bis 20.00 Uhr.

 

Onlinevoting: Von 19.6., 18.30 Uhr, bis 22.6., 12.00 Uhr, unter Klimaschutzpreis Junior.

 

Weitere Informationen:
www.klimaschulen.at
www.klimaundenergiemodellregionen.at