Viele Menschen betreiben Sport, um Kalorien zu verbrennen. Dabei wird oft auch eine Menge fossiler Energie mitverbrannt. Das Leitprojekt „Sportstätten – effizient und erneuerbar“ widmet sich daher der Energieeffizienzsteigerung und dem Einsatz erneuerbarer Energien in Sporthallen, auf Fußball-, Golf- und Tennisplätzen. Ob Flutlicht, Duschen oder Rasenheizung – fast jede Sportanlage ließe sich effizienter betreiben.
Der Betrieb von Sportanlagen geht ins Geld. Viele Gemeinden, Vereine und andere Betreiber sehen sich mit hohen Energiekosten konfrontiert. Allein Österreichs rund 400 Sporthallen verschlingen jährlich 224.000 Megawattstunden Energie. Zu diesem Wert kommt der im Vorjahr veröffentlichte Leitfaden Innovative Energietechnologien für Sportstätten, der, unterstützt vom Klima- und Energiefonds, von e7 Energie Markt Analyse und dem Österreichischen Institut für Schul- und Sportstättenbau (ÖISS) erstellt wurde.
Know-how für Betreiber. Nun lädt Projektleiterin Doris Hammermüller von der AEE Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie NÖ-Wien (AEE NOW) zu einer Informationsveranstaltung für öffentliche und private Sportstättenbetreiber. Am 12. Juni 2018 fungiert die Sportarena Ansfelden als Gastgeber. Der alte Sportplatz wurde 2014 geschleift, die neue Anlage 2016 eröffnet. Der Bauprozess der Sportarena wurde filmisch dokumentiert. Sie verfügt über Photovoltaik, Solarthermie und eine ausgeklügelte Anlagentechnik.
Im Fokus der Informationsveranstaltung stehen Fußballplätze, Sporthallen, Golfplätze, Tennisplätze, Kletterhallen und ähnliche Sportanlagen. Vom aktuellen Leitprojekt nicht erfasst werden Hallen- und Freibäder sowie Eissporthallen, die im Rahmen der Sportstätten eine eigene energietechnische Kategorie darstellen.
Individuelle Beratung. Wie schon im vorjährigen Leitprojekt BIOSOLARWärme gibt es für 20 Sportstätten das Angebot einer kostenlosen Vor-Ort-Beratung. „Sportstätten weisen meistens einen diskontinuierlichen Energieverbrauch auf und die Anlagen unterscheiden sich stark voneinander“, erklärt Hammermüller die Bedeutung individueller Beratung. Die Bereiche, in denen der Energie-Sparstift angesetzt und erneuerbare Energien eingesetzt werden können, sind jedenfalls vielfältig:
• Wärmebereitstellung für Gebäude und Duschen
• Effiziente Beleuchtung und/oder Lichtsteuerung, Flutlicht
• Solarstrom vom Dach
• Belüftung und/oder Klimatisierung von Hallen
• Spezielle Energieverbraucher wie die Rasenheizung
Jetzt anmelden. Selbstverständlich erhalten die TeilnehmerInnen der Veranstaltung nicht nur technische Beratung durch ExpertInnen, sondern auch Informationen zu einschlägigen Förderungen. „Sollte die Nachfrage sehr groß sein, werden wir im Herbst eine zweite Informationsveranstaltung anbieten“, verspricht Hammermüller. Anmeldungen für den 12. Juni werden ab sofort unter hammermueller@aee-now.at entgegengenommen.
Wer sich schon jetzt in die Materie einlesen will, findet neben dem oben erwähnten Leitfaden eine weitere Publikation im Netz: Im Leitfaden Effiziente Solarsysteme für Sport- und Freizeiteinrichtungen gibt die AEE NOW Tipps für eine optimierte Anlagenerrichtung. Gerade angesichts des Trends zu Outdoor-Sportanlagen, die auch im Winter genutzt werden, bieten thermische Solaranlagen eine gute Lösung, um den Rasen oder die Laufbahn kostengünstig und nachhaltig eisfrei zu halten. Schließlich sollen die Gelder der Gemeinden und Vereine in den Sport fließen, statt im Schornstein zu entweichen.