Der Sonne entgegen – dank Investitionsförderung

Wenn die Heizung der Schule in die Jahre kommt oder das Dach des Schwimmbads morsch wird, bringt das für kleinere Gemeinden erhebliche finanzielle Belastungen mit sich, aber auch Chancen. Diese werden in der Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Naturpark steirische Eisenwurzen genutzt. Die vom Klima- und Energiefonds bereitgestellte „Investitionsförderung in Klima- und Energie-Modellregionen“ half dabei entscheidend mit.

Sonnige Badefreuden. Das Schwimmbad der Marktgemeinde St. Gallen erhält heuer noch vor Saisonbeginn nicht nur ein neues Dach, sondern darauf auch eine Photovoltaik-Anlage. Der Sonnenstrom aus der Anlage mit zehn Kilowatt Spitzenleistung (kWp) versorgt im Sommer unter anderem die bestehende elektrische Schwimmbecken-Heizung und bringt in den kühleren Jahreszeiten die Saunagäste ins Schwitzen.

 

"Das Projekt entstand anlässlich der Präsentation des Umsetzungskonzeptes für die  Klima- und Energie-Modellregion Naturpark steirische Eisenwurzen", erklärt Gerhard Stangl, KEM-Manager im Naturpark steirische Eisenwurzen. Stangl hatte dabei auch die Möglichkeiten der „Investitionsförderung in Klima- und Energie-Modellregionen" vorgestellt. Daraufhin schlug der Klimaschutzbeauftragte der Gemeinde St. Gallen, Fritz Hudler, vor, die anstehende Dachsanierung im Schwimmbad zu nützen, um künftig einen Großteil des Strombedarfs durch Sonnenstrom zu decken.

 

Ökoenergie für Schule. Bei der Volksschule in Landl stand der Austausch der altersschwachen Ölheizung durch eine moderne Holzheizung am Anfang der Überlegungen. Bei der diesbezüglichen Gemeinderatssitzung gelang es KEM-Manager Stangl, noch einige zusätzliche Inputs zu liefern. In Zusammenarbeit mit der Energieagentur Steiermark Nord GmbH entstand ein umfassendes neues Energie-Konzept mit Pelletsheizung (200 kW), 14 Quadratmetern thermischer Solaranlage und einer 10 kWp-Photovoltaik-Anlage. Die Umsetzung ist in den Sommerferien 2014 geplant. "Ich hoffe, dass es bei diesem Termin bleibt, denn die Gemeinde Landl bereitet sich derzeit intensiv auf die Zusammenlegung mit den Gemeinden Hieflau und Palfau vor", so Stangl.

 

Vorbilder wirken. Bislang gab es in der KEM Naturpark steirische Eisenwurzen Photovoltaik-Anlagen nur auf Privatgebäuden. Nun werden erstmals auch öffentliche Gebäude zur Sonnenstrom-Produktion genutzt. Gerhard Stangl kümmert sich bereits um die nächsten beiden Projekte (ebenfalls mit jeweils 10 kWp): “Die Kläranlage in Palfau soll eine Photovoltaik-Anlage erhalten, und auch die Gemeinde Weißenbach an der Enns möchte eine Anlage errichten. Als zusätzlichen Anreiz für die Gemeinden innerhalb meiner KEM erledige ich die Einreichungen beim Klima- und Energiefonds. Nach erteilter Zusage übergebe ich die Projekte an die jeweiligen Gemeinde“, sagt Stangl.

 

Nachahmung erwünscht. Die "Investitionsförderung in Klima- und Energie-Modellregionen" unterstützte bislang 377 Photovoltaik-Projekte auf öffentlichen Gebäuden und Grundstücken. Auch die Mustersanierung öffentlicher Objekte, die Installation von Holzheizungen und thermischen Solaranlagen sowie Projekte in Sachen E-Mobilität werden durch die Investitionsförderung unterstützt. Damit soll es Gemeinden erleichtert werden, als Vorbild für ihre Bürgerinnen und Bürger zu dienen. Gefördert werden ausschließlich Projekte innerhalb bestehender KEMs und nur mit Zustimmung der jeweiligen KEM-ManagerInnen.