Tausendundeine Roadshow

Photovoltaik um unter zehn Cent je Kilowattstunde für Unternehmen, die ihren Strom selbst verbrauchen. Das ist das Angebot des Start-ups Tausendundein Dach, das vom Klima- und Energiefonds mit dem greenstart Award 2014 ausgezeichnet wurde. Die ersten Anlagen sind bereits in Planung. Nun sucht das Siegerprojekt Klima- und Energie-Modellregionen als Partner für Roadshows, um direkten Kontakt zu Unternehmen der jeweiligen Region zu erhalten.

Höchst unterhaltsam soll sie sein, die 40-minütige Roadshow der Solarexpertin Cornelia Daniel-Gruber, sagen jene, die sie bereits gehört haben. Dachgold nennt sie ihr Beratungsunternehmen und hat in den vergangenen Jahren den österreichischen Solarmarkt genau beobachtet. Nun will sie gemeinsam mit Martin Lackner und Claus Baumgartner von der 10hoch4 Photovoltaik GmbH die Photovoltaik-Installationsrate in Österreich mehr als verdoppeln. Ein halbes Gigawattpeak Zubau im gesamten Markt lautet das erklärte Ziel des dreiköpfigen Teams von Tausendundein Dach. „Wir können durch unsere Roadshows für die Initialzündung in jeder Region sorgen“, meint Daniel-Gruber und fährt mit Augenzwinkern fort: „Bekanntlich sind PV-Anlagen ja ansteckend und wenn ein paar UnternehmerInnen losstarten, werden viele folgen.“ 

 

Hürden beseitigen. Eine Stromkostenersparnis zwischen 10 und 40 Prozent, das ist schon ein gewichtiges Argument für Unternehmen. An vielen von ihnen prallt dieses Argument bisher jedoch ab. Daniel-Gruber weiß, woran es liegt: „Viele Firmen haben zwar Interesse an Photovoltaik, aber nur wenige haben die Zeit und das nötige Wissen, um dem Interesse Taten folgen zu lassen.“ Und genau da setzt Tausendundein Dach an – mit einem Sorglospaket für Unternehmen, die ihren Strom künftig selbst und ganz ohne öffentliche Fördermittel erzeugen möchten.

 

Schlüsselfertig. Sonnenstrom für unter zehn Cent – und so gut wie kein Aufwand für das interessierte Unternehmen, lautet das Angebot. Denn um Bedarfsberechnungen, Planung, Genehmigungen, Modul-Einkauf zum Großanlagenpreis und sachgemäße Installation kümmern sich die Fachleute von 10hoch4. 35 Firmen haben dieses Angebot bereits angenommen. Eingekauft werden die PV-Module, sobald Bestellungen für mehr als 200 Kilowattpeak vorliegen. „Diesen Schwellenwert haben wir nun erstmals überschritten, und so wird bereits an der Realisierung der ersten Anlagen gearbeitet“, freut sich Daniel-Gruber.

 

Tausendundein Dach übernimmt alle Vorleistungen wie den umfangreichen Quick-Check auf eigenes Risiko und stellt erst dann eine Rechnung, wenn die jeweilige Anlage auch tatsächlich errichtet wird. Dass auch die Qualität der Anlagen stimmt, dafür sorgen einerseits Module von Qualitätsanbietern und andererseits die jahrelange Erfahrung des 10hoch4-Teams. Das Unternehmen wurde kürzlich auch mit dem Staatspreis für Unternehmensqualität ausgezeichnet. „Das Unternehmen lebt [...] gesellschaftliche Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft sehr eindrucksvoll“, hieß es in der Begründung der Jury.

Bürokratie-Bremse. Besonders arbeitsintensiv fallen die verschiedenen Genehmigungsverfahren aus. Einerseits ist eine Baubewilligung einzuholen, andererseits ein Bescheid zur Anerkennung als  Ökostromanlage. Für PV-Anlagen mit einer Leistung von über 50 kWpeak wird zudem eine elektrizitätswirtschaftliche Bewilligung benötigt. „Das bedeutet nicht nur viel Arbeitsaufwand, sondern kostet auch viel Zeit – bei der elektrizitätswirtschaftlichen Bewilligung bis zu einem Jahr“, erläutert  Martin Lackner. „Als Anlagenplaner würden wir uns hier seitens der Politik eine Vereinfachung wünschen, am besten einen One-Stop-Shop für die gesamte Anlagenbewilligung.“

 

Your Roadshow. „greenstart war für uns unglaublich wichtig, nicht nur weil es die Türen zu den Klima- und Energie-Modellregionen und vielen wichtigen Kontakten geöffnet hat, sondern auch, weil wir gezwungen waren, uns nochmals sehr intensiv mit der Strategie und dem Kundennutzen auseinanderzusetzen“, resümiert Daniel-Gruber. Um das Angebot möglichst nahe an die Unternehmen heranzubringen, sucht Tausendundein Dach nun Kontakt zu KEM-ManagerInnen, vorerst vor allem in Ostösterreich, um gemeinsam mit der jeweiligen KEM und einer Bank möglichst viele Dächer in den Dienst der Sonne zu stellen. „Einladungen und Flyer liegen bereit, wir müssen nur noch Ort und Termin eintragen, und schon kann es losgehen“, so Daniel-Gruber.

 

Weitere Informationen:
Tausendundein Dach
www.greenstart.at