Energieeffizienz – der Schlüssel zum Erreichen der Klimaziele

Österreichs Energieverbrauch stieg im Jahr 2013 um 1,8 Prozent – und das trotz schwacher Konjunktur und mildem Winter. Der Klima- und Energiefonds mahnt nun eine Intensivierung der Bemühungen zur Erreichung der Klimaziele ein. Vor allem im Bereich Energieeffizienz müssen die Anstrengungen verstärkt werden.

Österreich muss die Ärmel aufkrempeln, will es seine Klimaziele für das Jahr 2020 erreichen. Denn im Jahr 2013 hat sich das Land von seinen Zielen entfernt, statt sich ihnen angenähert. Das macht eine aktuelle Wifo-Publikation von Angela Köppl und Stefan Schleicher deutlich. Während die Wirtschaft im Jahr 2013 lediglich um 0,2 Prozent zulegte, nahm der Energieverbrauch um 1,8 Prozent zu. Bereinigt man den Verbrauchswert um den milden Winter und legt man ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum zugrunde, lag der energetische Endverbrauch 2013 um rund neun Prozent über dem Zielwert.

 

Erfolge bei Erneuerbaren. Zwar schreitet der Ausbau der erneuerbaren Energien in Österreich kräftig voran, doch zeigt sich ein deutlicher Nachholbedarf bei der Verbesserung der Energieffizienz. „Vier Fünftel der Treibhausgas-Reduktionen in Österreich werden durch erneuerbare Energien erzielt, nur ein Fünftel durch Effizienzsteigerung“, konstatiert Christoph Wolfsegger, Programm-Manager im Klima- und Energiefonds.

 

„Es ist zwar höchst erfreulich, dass Österreich sein Ziel von 34 Prozent erneuerbarer Energie voraussichtlich schon vor 2020 erreichen wird“, ergänzt Klimafonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth. „Die angepeilte Senkung der Treibhausgasemissionen werden wir jedoch nur dann erreichen, wenn wir auch die Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz nutzen.“

 

Klimafonds fördert Effizienz. „Der Klima- und Energiefonds unterstützt daher Maßnahmen für mehr Energieeffizienz auf verschiedenen Ebenen – von der Forschung über die Entwicklung marktfähiger Energiespar-Produkte und -Dienstleitungen bis hin zur Förderung konkreter Maßnahmen wie der thermischen Gebäudesanierung“, erklärt Höbarth. Als Beispiele nennt er den im November fertiggestellten „F&E-Fahrplan Energieeffizienz in der energieintensiven Industrie“, den Start-Up-Wettbewerb greenstart und das Programm Mustersanierung zur Förderung thermischer Sanierungen auf höchstem Niveau.

 

KEMs als Vorreiter. „Die Klima- und Energie-Modellregionen leisten besonders wertvolle Arbeit in Sachen Steigerung der Energieeffizienz“, so Höbarth weiter. So initiieren die KEMs thermische Gebäudesanierungen, unterstützen die Bildung von Fahrgemeinschaften und rufen Carsharing-Projekte ins Leben. Sie fördern den umweltfreundlichen Fuß- und Radverkehr, führen Energieberatungen durch und versorgen im Rahmen von Tauschaktionen für diverse Energiefresser Haushalte mit Strom sparenden Heizungspumpen, LED-Lampen oder Warmwasser sparenden Brauseköpfen. Last but not least spüren im Rahmen des Klimafonds-Programms Klimaschulen jedes Jahr hunderte junge EnergiedetektivInnen Einsparpotenziale an ihren Schulen – aber auch daheim – auf.


Weitere Informationen:
Policy Brief: Die Energiebilanz 2013 und die Erreichbarkeit der Energieziele für 2020