Blühende Straßen Pinzgau 2023

Die KEM Pinzgau Nationalparkregion und die KEM Nachhaltiges Saalachtal organisierten im September 2023 die bezirksweite Malaktion „Blühende Straßen“. Bei dieser Malaktion beteiligen sich fast alle Pinzgauer Volksschulen an der “Europäischen Mobilitätswoche". Verkehrsberuhigte Zonen oder Plätze in den Gemeinden wurden von rund 1.800 Kindern als “blühende Straßen” gestaltet. Diese Aktion soll unterstreichen, dass Straßen nicht nur für Autos, sondern vor allem für Menschen da sind. 

Projektinhalt und Ziel

In einem Jour Fixe der Regionalentwicklung Pinzgau (KEMS, KLAR, LEADER) wurde beschlossen eine gemeinsame Aktion in der Europäischen Mobilitätswoche zu veranstalten. Da im Pinzgau der MIV sehr große Emissionen verursacht, fiel die Entscheidung darauf, eine Aktion zu setzen, die auf den Flächenverbrauch von Verkehrsinfrastruktur für diesen Aufmerksam macht. Um eine möglichst breite Personengruppe zu erreichen, wurde die Aktion „Blühende Straßen“ gewählt, bei der Schulkinder eine von der Gemeinde zur Verfügung gestellte Verkehrsfläche mit Farben gestalten dürfen. Dadurch wurden die Schulen der Region, die Gemeinden und auch die Eltern der Schüler:innen eingebunden. Zusätzlich garantieren die permanenten Farben eine Bewusstseinsbildung über mehrere Monate und verschönern die Ortskerne. Ziel war es einerseits möglichst viele Volksschulen für die Aktion zu gewinnen und andrerseits sichtbare Straßenabschnitte in den einzelnen Gemeinden zu finden. Als Ziele wurden zudem festgelegt, dass pro Kind ein Quadratmeter Straße bemalt werden soll und dass die Aktion über Gemeindemedien, regionale Medien und im Fernsehen dokumentiert wird.

Während und nach der Aktion wurden die Erreichung der Ziele über die persönliche Auslieferung der Farben und eine Fotodokumentation überprüft. Dies ergab eine Teilnahme von 30 Volksschulen mit 1800 Kindern an der Aktion. Sowie ein Medienecho in den Bezirksblättern, den Pinzgauer Nachrichten, verschiedenen Gemeindezeitungen und einem Beitrag im Regionalsender RTS.

Projektablauf

Der Beschluss für das Projekt wurde im April 2023 gefasst und damit startete auch die Planung. Die Umsetzung erfolgte in der Europäischen Mobilitätswoche von 16. bis 22.September 2023.

Das Projekt wurde durch ein Meeting mit dem Kernteam, dass sich aus der Regionalentwicklung Pinzgau zusammensetzte, begonnen. Dadurch waren zwei KEMs, eine KLAR, zwei LEADER Regionen und die zwei Pinzgauer Regionalverbände in die Planung eingebunden. Zusätzliche wichtige Ansprechpartner waren die Gemeinden in der Region, welche einen Straßenabschnitt zur Verfügung stellen und sperren mussten und die Volksschulen der Region, welche die Anzahl der teilnehmenden Klassen und Lehrer:innen bestimmen mussten. In weiterer Folge wurden auch die Eltern durch Informationen in Form von Elternbriefen mit-einbezogen. Auch auf die Expertise des Klimabündnis Salzburg, welches kleinere Aktionen dieser Art in einzelnen Schulen bereits unterstützt hat, wurde zurückgegriffen, um die Menge der Farben und die zu bemalende Fläche pro Kind zu bestimmen. Weitere Ansprechpartner waren Malerbetriebe und Baumärkte in der Region, um die Farben zu beziehen und ein Sponsoring zu erhalten.

Nach der Durchführung in der Europäischen Mobilitätswoche fand noch eine Nachbereitung der Aktion und die Medienarbeit statt. Das Projekt wurde im Oktober 2023 mit einer Nachbesprechung zu „Learnings“ beendet, soll aber in den nächsten Jahren wiederholt werden.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Projektkosten sind für die Farben und die Pinsel, die den Schulen zur Verfügung gestellt wurden, angefallen. Dabei wurde für das Pinzgauer Salzachtal (KEM Pinzgau Nationalparkregion) ein Großteil der Farben vom Baumarkt Ebster gesponsert. Für die Abteilung, die die Abfüllung der Farben übernahm, wurde eine Jause (40 €) bereitgestellt und zusätzliche Farben kosteten der KEM 416,93 €.

Die restlichen Arbeiten wurden von den KEMs und der KLAR durchgeführt (Personalstunden) und beinhalteten die Erstellung von Elternbriefen, Informationszettel für die Schulen, Gemeindeinfos, Angebotseinholung für die Farben, mediale Aufbereitung, Auslieferung der Farben und Kommunikation zwischen Gemeinden und Schulen.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Es sind keine direkten THG-Einsparungen durch die Aktion entstanden. Allerdings ist durch die breite Öffentlichkeitswirksamkeit der Aktion und die Einbindung der Kinder ein positiver Effekt für das Verhalten in der Zukunft zu erwarten.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Das Projekt „Blühende Straßen Pinzgau“ war ein voller Erfolg. Insgesamt nahmen 1800 Schüler:innen in 30 Volksschulen im Bezirk Zell am See an der Aktion teil. Neben den äußert positiven Rückmeldungen von den Direktor:innen waren auch die Bürgermeister:innen der 28 Pinzgauer Gemeinden von der Aktion sehr angetan. Positive Eindrücke kamen auch von der Bevölkerung in den einzelnen Orten, die die Kunstwerke der Kinder bewunderte. Entgegen der Erwartung einzelner Gemeinden, dass die Bürger:innen mit Ärger auf die Straßensperren reagieren würden, kamen nur positive Rückmeldungen über die Malaktion. Das mediale Interesse an der Aktion war auch groß und bescherte jeweils einen Artikel in den Bezirksblättern und den Pinzgauer Nachrichten, welche an alle Haushalte im Pinzgau ausgesandt werden. Zudem wurde die Aktion auch in einigen Gemeindezeitungen beschrieben und der Fernsehsender RTS machten einen Beitrag, der eine Woche im Fernsehen war und noch immer in der Videothek abrufbar ist. Zudem wurde die Aktion über Social Media und die Homepage der KEMs verbreitet.

Eine Bewerbung für den Award #Meterweite/Blühende Straßen wurde gemacht, allerdings steht die Verkündung des Ergebnisses noch aus.

Nachhaltige Perspektiven

Um das Projekt in dieser Größe durchführen zu können, ist es sehr wichtig, dass die Organisatoren gut in den Gemeinden und den Schulen verankert sind, um diese auch zu erreichen. Auch der personelle Aufwand für die Kommunikation mit den Schulen und den Gemeinden, sowie für die Auslieferung der Farben ist nicht zu unterschätzen.

Wichtig ist es, dass die Gemeinden die Straßen im Vorhinein absperren und bestenfalls reinigen. Die Straßen sollten trocken sein, um eine möglichst lange Haltbarkeit der Farben zu garantieren. Zudem sollten Straßenmalkreiden bereitgestellt werden, um die gewünschten Bilder vorzeichnen zu können. Bei der Kommunikation der Schule ist es wichtig, dass die Anzahl der Schüler:innen möglichst genau angegeben wird und die maximale Malfläche pro Schüler:in einzuhalten, um nicht zu wenig Farben zu haben.

Neben der Bewusstseinsbildung bei den Schüler:innen, Eltern und Lehrer:innen, merkt man auch, dass die viele Passanten im Bereich der bemalten Abschnitte langsamer unterwegs sind und wissen wollen, worum es bei der Aktion geht.

Als Folgeaktivität ist in vielen Schulen eine Schwerpunktsetzung auf die Themen Klimawandel und Mobilität zu bemerken und der Wunsch diese Aktion im nächsten Jahr zu wiederholen.

Für weitere Fragen zur Umsetzung in anderen Gemeinden und detaillierte Angaben zur Farbmenge stehe ich gerne zur Verfügung!

Modellregions-Manager

Wallner Mario

     43-664-2363663
     mario.wallner@region-pinzgau.at

Berufliche Laufbahn
  • Studium der Umweltsystemwissenschaften mit Fachschwerpunkt in Gebirgsgeographie
  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut Wegener Center in Graz
  • Praktika bei KEM Energiereich Oberpinzgau, Nationalpark Hohe Tauern, Sonnblick Observatorium (ZAMG)
  • Bergführer Anwärter


Ort
Bruck an der Großglocknerstraße

"Der Verkehrssektor ist der größte Treibhausgasemittent im Pinzgau und daher wichtiger Angriffspunkt für Aktionen im Klima-schutz. Die Aktion „Blühende Straßen Pinzgau“ war ein Riesenerfolg mit einer sehr breiten Öffentlichkeitswirksamkeit und positiven Rückmeldungen von Gemeinden, Privatpersonen und Firmen. Die gute Zusammenarbeit zwischen den regionalen Akteuren (KEMs, KLAR, Leader) ermöglichte diese Aktion und führte dazu, dass bei den jüngsten Pinzgauer:innen ein Bewusstsein für nachhaltige Mobilität und den enormen Platzbedarf des MIV geschaffen wurde. Diese sind nicht nur Multiplikatoren, da sie ihren Eltern von der Aktion erzählen, sondern werden auch den Pinzgau der Zukunft gestalten."