Umweltzeichenzertifizierung für die Tourismusdestination Saalfelden-Leogang

Mit dem neu entwickelten Umweltzeichen für Tourismusdestinationen (UZ 82) besteht nunmehr eine hervorragende Möglichkeit, längerfristige Veränderungsprozesse in Richtung Nachhaltigkeit im Tourismussektor anzustoßen. Mit den mehr als 100 Kriterien werden verschiedenste Aspekte von interner Organisation und Management über Mobilität und soziale/kulturelle Nachhaltigkeit eingehend betrachtet. Saalfelden-Leogang ist mit Unterstützung der KEM bei den ersten drei zertifizierten Regionen Österreichs mit dabei.

Projektinhalt und Ziel

Das Umweltzeichen für Tourismusdestinationen (UZ 82) ermöglicht es touristischen Regionen, sich mithilfe von mehr als 100 Kriterien gezielt und strukturiert mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Die Zertifizierung ist kein einmaliges Ereignis, sondern der Startpunkt eines längerfristigen, nachhaltigen Veränderungsprozesses. Die wichtigsten Leitlinien dafür werden vom Kriterienkatalog aufgezeigt, darüber hinaus sind der Kreativität der Destination keine Grenzen gesetzt. Ein besonders hoher Stellenwert kommt der Beteiligung aller wichtigen Stakeholder:innen im Tourismussektor einer Region zu. Schon allein dadurch, und dass das Thema Nachhaltigkeit somit verstärkt auf die Agenda kommt, entsteht ein erheblicher Mehrwert. Ziel der Umweltzeichenzertifizierung ist, einen breiten, inklusiven, langfristigen Veränderungsprozess in Richtung einer nachhaltigeren und klimafreundlicheren Tourismusdestination anzustoßen.

Projektablauf

Bereits 2019 hat in Saalfelden in der Startphase der Konzipierung des Umweltzeichens für Tourismusdestinationen ein erster Workshop mit Tourismusdestinationen stattgefunden. In der Konzipierungsphase war die KEM ebenso wie die Pilotdestination Saalfelden-Leogang bereits eingebunden. Als dann die über 100 Kriterien feststanden und die ersten Pilotregionen sich dem Zertifizierungsprozess stellen konnten, lag es nahe, dass Saalfelden-Leogang sich als eine der ersten drei Regionen österreichweit diesem Prozess stellt. Die Unterlagen wurden bei Erstellung dieses Beitrages im Juni 2023 bereits vollständig eingereicht, die Auditierung für Juli 2023 stand noch bevor.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Der Nachhaltigkeitsbeauftragte des TVB Saalfelden-Leogang, der am meisten Zeit und Energie in das Projekt investierte, wurde teilweise durch eine LEADER-Förderung finanziert. Die KEM brachte Arbeitsstunden für die zahlreichen Team-Sitzungen und Abstimmungen mit Stakeholder:innen aus der Region ein.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Die Einsparungspotentiale im Tourismus sind hoch, vor allem was die Mobilität angeht. In der Region wurden bereits zahlreiche Anreize für THG-Einsparungen in diesem Bereich gesetzt, beispielsweise durch kostenlose Öffis mit Gästekarte bzw. Mikro-ÖV-Lösungen wie dem Loigom Shuttle in Leogang. Eine Berechnung der zu erwartenden Einsparungen war jedoch nicht Teil des Projekts.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Die Auditierung vor Ort findet im Juli 2023 statt. Ein bereits sichtbarer Projekterfolg ist sicherlich die im Rahmen der Vorbereitungsarbeiten verbesserte Vernetzung der wichtigsten Akteur:innen in diesem Bereich in der Region. Herausfordernd war sicher, alle diese Akteur:innen ins Boot zu holen, da anfangs doch unterschiedliche Erwartungen und zum Teil auch Vorbehalte gegenüber einem derartigen Zertifizierungsprozess bestanden haben.

Nachhaltige Perspektiven

Durch den Start des Zertifizierungsprozesses werden bereits Handlungsoptionen und langfristige Perspektiven aufgezeigt. Eine Weiterentwicklung der Region muss im Re-Zertifizierungsprozess nachgewiesen werden. Damit entsteht ein längerfristiger Fahrplan mit zahlreichen Handlungsoptionen, wie der Veränderungsprozess regionsspezifisch gestaltet werden kann.

Modellregions-Manager

Brigitte Eder
Eder Brigitte

     43-664-1912176
     eder@region-pinzgau.at

Berufliche Laufbahn

Berufliche Laufbahn
Masterstudium an der Universität Innsbruck „Globaler Wandel – regionale Nachhaltigkeit“ mit den Schwerpunkten Naturgefahrenforschung und Stadt- und Regionalforschung. Von 2009 – 2016 am alpS – Zentrum für Klimawandelanpassung in Innsbruck im Bereich Risikomanagement und Klimawandelanpassung auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene tätig, von 2015 – 2023 bei BIO AUSTRIA Tirol im Projekt- und Bildungsmanagement, Beratung Direktvermarktung sowie Regionalmarketing beschäftigt, seit Oktober 2023 bei der KEM Nachhaltiges Saalachtal für das Thema Mobilität zuständig und seit September 2024 als KEM-Managerin aktiv.

Ausbildungen

  • Lehrgang zum/zur kommunalen Mobilitäts- und Radbeauftragten 2023/24
  • Lehrgang zum/zur Bio-Gastronom:in 2022
  • Zertifikatslehrgang Natur- und Landschaftsvermittlung 2019

Ort
Weißbach bei Lofer
Öffnungszeiten
Bürozeiten täglich nach vorheriger Terminvereinbarung

Der Tourismus ist im Saalachtal von immenser Bedeutung, sowohl wirtschaftlich als auch für die Identität der Region. Mit dem Umweltzeichen für Destination hat sich die Möglichkeit ergeben, mit dem ohnehin schon sehr nachhaltigkeitsaffinen TVB Saalfelden-Leogang diesen Themenbereich nochmal genauer zu durchleuchten. Damit werden nachhaltige (im doppelten Wortsinn) Veränderungsprozesse angestoßen, die längerfristigen Mehrwert für die Region bringen.