Energiegemeinschaft Region Amstetten

Ziel des Projektes ist es eine Erneuerbare Energiegemeinschaft für die Region Amstetten (35 Gemeinden) zu schaffen. Es sollten öffentlichen Anlagen wie auch Private und KMUs teilnehmen können um große Ausgleichseffekte, sichere Energiepreise und Wertschöpfung für die Region und Ökostromproduzenten zu schaffen. Seit Beginn des Projekts (12.2021) haben sich die Rahmenbedingungen mehrfach geändert, doch das Ziel blieb das Gleiche.

Projektinhalt und Ziel

Das Projekt ist eine gemeinsame Maßnahme der KEMs Amstetten Nord und Amstetten Süd.

Die Leistungsindikatoren beider Maßnahmen lauten wie folgt:

  • 1 einleitendes Abstimmungsgespräch mit EZN
  • 7 ausgearbeitete Konzepte für EEGs in den KEMs Amstetten Nord und Amstetten Süd
  • 7 Informationsveranstaltungen (EZN + KEM)
  • 2 Ergebnispräsentationen durch Experten der EZN
  • 7 Presseaussendungen

Die Leistungsindikatoren sind zum Zeitpunkt April 2023 alle erfüllt.

Da das Projekt aber nicht zu Ende ist gilt als übergeordnetes Ziel der laufende Betrieb der Energiegemeinschaft und ein funktionierendes Abrechnungssystem.

Projektablauf

Die Vorlaufzeit des Projektes begann schon 2020, als das Erneuerbare Ausbau Gesetz (EAG) und somit die Ermöglichung der Energiegemeinschaften vorgestellt wurde. Zuerst war die Gründung mehrerer „kleiner“ EEGs in der Region mit privaten EEG-Vorreitern vorgesehen, doch es wurde schnell klar, dass es sinnvoller für Energiegemeinschaften ist, möglichst viele und diverse Teilnehmende zu haben um Ausgleichseffekte zu nutzen.

Im Leitfaden der Klima- und Energiemodellregionen 2021 war es möglich mit dem vorgezogenen Einreichtermin Energiegemeinschaften als KEM-Maßnahme einzureichen. Nach der Genehmigung wurde der Starttermin der KEM auf 01. November 2021 gelegt um schnellstmöglich mit der Arbeit für die EEG zu beginnen. Den Auftrag zur Konzeptionierung der Energiegemeinschaft erhielt die Firma „Energie Zukunft Niederösterreich“ (EZN).

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Für die Konzeptionierungsleistungen der Energie Zukunft Niederösterreich wurden je KEM (Nord & Süd) netto 10.500 EUR aufgewendet.  Für ein Studierendenprojekt der FH Wiener Neustadt Campus Wieselburg zur Erarbeitung eines Werbekonzeptes wurden gesamt netto 2.500 EUR aufgewendet.

Für Infoveranstaltungen, Grafikdesign, Druck- und Marketingmaterial sowie Schaltungen wurden bis dato gesamt netto 11.016 EUR aufgewendet. 

Bis Ende des Projekts stehen aus dem Budget der KEM-Maßnahmen noch rund 10.000 EUR zur Verfügung. Dieser Betrag wird aufgrund des hohen Informationsbedarfs der Bevölkerung und der intensiven technischen, administrativen und rechtlichen und Betreuung  überschritten.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Die Energiegemeinschaft ist „Bürgerenergiegemeinschaft Region Amstetten eGen“ gegründet aber noch nicht operativ in Betrieb (Stand: 05/2023). Daher kann aktuell noch keine THG-Einsparung verzeichnet werden. Aus dem Endbericht der Konzeptionierung durch die EZN geht hervor, dass die Energiegemeinschaft einen Autarkiegrad von rund 25 % leisten kann. Das bedeutet, dass alle Verbrauchs-Anlagen, welche der Energiegemeinschaft teilnehmen zumindest zu 25 % mit regional produziertem Ökostrom versorgt werden.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Bisher wurden alle Leistungsindikatoren erfüllt. Das übergeordnete Ziel eine oder mehrere EEGs in der bzw. für die Region zu schaffen, ist mit der formalen Gründung der „BEG Region Amstetten eGen“ nun erreicht. Das Projekt wurde 2022 auch beim ÖGUT-Umweltpreis eingereicht, konnte aber nicht berücksichtigt werden.

Die BEG Region Amstetten hat zwei Websites und wurde in den Regionalmedien intensiv Beworben. Die Presse berichtete über fast jede de der 11 Informationsveranstaltungen in der Region. Das Interesse an der Thematik ist ungebrochen groß. Unter anderem wurde auch in der ORF-Sendung „Niederösterreich Heute“ über die Energiegemeinschaft berichtet.

Insbesondere die richtige Auslegung und Umsetzung der rechtlichen Rahmenbedingungen nahm sehr viel Zeit in Anspruch, da es bei speziellen Anliegen oft keine Erfahrungsberichte gibt/gab. Eine Herausforderung stellte die Erhebung und Evaluierung der vielen gemeindeeigenen Anlagen dar. Auch die Energiekrise und die daraus resultierenden Preisschwankungen und regulierenden Maßnahmen der Politik haben die Umsetzung verzögert. Erschwerend kam die „Strompreisbremse“ hinzu, die für Energiegemeinschaften nicht gilt. Auch ein sehr guter Abnahmetarif des Landesenergieversorgers machte die Teilnahme an der Energiegemeinschaft unattraktiv.

Sehr lange hielt das Projektteam auch an der „Erneuerbaren Energiegemeinschaft“ fest, um von der Reduktion der Netzgebühr zu profitieren. Dies hätte aber ein Monsterkonstrukt von 9 juristischen Personen und deren Gründung und Betreuung inkl. 9 Vorständen, 9 Buchhaltungen und Kontoführung und 9 Versammlungen bedurft. Schlussendlich wurde es eine „Bürgerenergiegemeinschaft“, die sich in den Statuten auf die Region Amstetten beschränkt und nur erneuerbaren Strom tauscht. Auch wenn dies eine Ungleichbehandlung von BEG zu EEGs ist, da keine Netzgebühr-Ersparnis vorliegt. Begründet nur dadurch, dass nicht alle Teilnehmer an einem Umspannwerk hängen. Eine Definition, die in der Praxis für Unverständnis stößt. die. Daher kann die BEG Region Amstetten nur aufgrund ihres bunten Teilnehmermixes von Gemeinden über Betriebe und Privatpersonen und der vielen getauschten kWh (hoffentlich) gemeinnützig bilanzieren.

Nachhaltige Perspektiven

Positiv zu betrachten ist die große Zustimmung der teilnehmenden Gemeinden. 25 der 35 Mitgliedsgemeinden haben erklärt ihre Anlagen in die EEG einzumelden und operativ teilzunehmen. Der große Vorteil dieser Herangehensweise ist die gebündelte Aktivität über die Region.

Die einzelnen Gemeinden werden stark entlastet. Sie und interessierte Bürger können „einfach“ teilnehmen und müssen nicht selbst gründen. Ein erster positiver Nebeneffekt der Gründung ist die Erhebung, Bündelung und Kontrolle aller gemeindeeigenen Strom-Bezugs bzw. Einspeisungsanlagen. Auch müssen sich einzelne Gemeinden keine Gedanken über Buchhaltung, Abgaben, Statuten, den Gründungsprozess sowie die laufende Betreuung machen.

Langfristig soll durch einen attraktiveren Einspeisetarif eine größere Wertschöpfung für die teilnehmenden Produktionsanlagen geschaffen werden.

Modellregions-Manager

Wischenbart AmstettenNord
Wischenbart Christa

     43-7475-53340/211
     43-676-7481356
     wischenbart@gda.gv.at

Berufliche Laufbahn

Nach Abschluss meiner Matura am Francisco Josephinum in Wieselburg mit dem Schwerpunkt Landwirtschaft habe ich ein Bachelor-Studium an der Universität für Bodenkultur in Wien absolviert. Mein Studium Umwelt- und Bioressourcenmanagement habe ich 2023 abgeschlossen und bin seit November Mitarbeiterin beim GDA Amstetten als Modellregionsmanagerin für KEM und KLAR! in der Region Amstetten Nord.


Ort
Mauer/Öhling
Öffnungszeiten
tägl. 7:30-12:00 (Mo-Do 13:00-16:00)

"Die Energiegemeinschaft Region Amstetten ist zurecht das größte Projekt der KEM Amstetten. Konsequent wurde das Ziel verfolgt eine Energiegemeinschaft zu schaffen, die zum Großteil durch die Gemeinden getragen und genutzt wird, aber für alle Menschen und KMUs zugänglich ist. Die Vision Energiegemeinschaften dadurch niederschwellig zugänglich zu machen und einen großen Beitrag zur Energiewende in der Region zu leisten lebt und rückt jeden Tag einen Schritt näher!"