Kooperation mit Studiengang Soziale Innovation (FH Salzburg)

Im Rahmen der Lehrveranstaltung “Soziale Innovation” wählen Studierende von der KEM vorgestellte soziale Innovationen der Region aus, die sie gerne weiterentwickeln würden. Zum einen sollen Studierende Projektmanagement in der Praxis erlernen und zum anderen sollen sozial innovative Projekte von den vielen guten Ideen der Studierenden profitieren. 2020/21 unterstützen 2 Studentinnen die Initiative PINZGAUregional, indem sie eine große Konsument*innenumfrage zum Thema regionale Produkte durchführten und dabei die Bedürfnisse und Wünsche der Kund*innen aufzeigten.

Projektinhalt und Ziel

Gemeinsam mit den Studentinnen wurde zu Beginn des Projekts festgelegt, welchen Aspekt regionaler Produkte sie genauer untersuchen wollen. Der Wunsch nach regionalen Produkten ist groß und es gibt auch bereits viele Landwirt*innen, die ihre Produkte direkt vermarkten. Dennoch führt der Weg der Konsument*innen meist doch in den Supermarkt und das regionale Angebot wird nicht vollständig ausgenutzt. Um dieser Diskrepanz zwischen Nachfrage und Angebot auf den Grund zu gehen, entschieden sich die 2 Studentinnen dafür, eine Konsument*innen im gesamten Bezirk Zell am See durchzuführen. Ihr Ziel war, Ergebnisse zu bekommen, die für die Initiative PINZGAUregional nützlich sind und aufgrund derer sie ihre Initiative weiterentwickeln können. Mit der Umfrage wollten sie die Wünsche und Bedürfnisse der Kund*innen besser verstehen lernen, um die Direktvermarktung gegebenenfalls dahingehend anzupassen. Es wurde keine genaue Teilnehmer*innenzahl festgelegt.

Projektablauf

Das Projekt ist im Oktober 2020 gestartet, als die KEM der Lehrveranstaltungsleiterin Daniela Molzbichler ihre Mitarbeit bei der Lehrveranstaltung “Soziale Innovation” zusagte. Das erste Abstimmungstreffen mit den 2 Studentinnen fand nach Lehrveranstaltungsbeginn im Dezember 2020 online statt. Dabei wurde der Fokus auf die Konsument*innenbefragung gelegt und der grobe Ablauf des Projekts skizziert. Im zweiten Schritt wurde die Initiative PINZGAUregional mit ins Boot geholt, die von der Landesbäuerin Claudia Entleitner ins Leben gerufen wurde und das Angebot der Direktvermarkter*innen stärker vermarkten will. Die Idee der Studentinnen, eine Befragung der Konsument*innen durchzuführen, wurde von Claudia Entleitner sehr begrüßt und als große Chance gesehen, die Initiative PINZGAUregional weiterzuentwickeln. Die nächsten Arbeitsschritte wurden festgelegt, u.a. dass der erste Entwurf der Umfrage bis 15.2.2021 steht, die KEM Kontakt mit Kooperationspartnern aufnimmt und die Meinung der gesamten Arbeitsgruppe PINZGAUregional eingeholt wird. Damit hatte sich das Kern-Projektteam geformt: Die 2 Studentinnen der FH, die KEM und die Bezirksbäuerin Claudia Entleitner, Initiatorin von PINZGAUregional, sowie ihre Mitarbeiterin Magdalena Heimhofer. In den nächsten Wochen gab es einen engen Austausch zwischen der KEM und den Studentinnen zur Umfrageerstellung. Am 4.3. wurde ein Treffen der gesamten Arbeitsgruppe PINZGAUregional organisiert, bei dem der Entwurf der Umfrage präsentiert und letzte Details dazu geklärt wurden. Da beschlossen wurde, die Umfrage online durchzuführen, wurde auch gleich fixiert, dass die LEADER-Regionen, die den gesamten Pinzgau abdecken, bei der Bewerbung der Umfrage unterstützen werden. Im nächsten Schritt brachte die KEM die Studentinnen mit akzente-Pinzgau-Leiter Johannes Schindlegger in Kontakt, der bereits viele Online-Umfragen durchgeführt hat und das Programmieren der Umfrage für die Studentinnen übernahm. Bevor die Umfrage in der breiten Öffentlichkeit beworben wurde, führten die Studentinnen eine Pre-Testphase mit Bekannten durch, um die Umfrage nochmals zu optimieren. Um die Teilnahme an der Umfrage zu erhöhen, wurde beschlossen, Preise unter Teilnehmer*innen zu verlosen, die von der KEM und der Bezirksbäuerin organisiert werden. Es wurde auch ein Konzept erstellt, über welche Medien die Umfrage hauptsächlich veröffentlicht werden soll (Gem2Go, Social Media und Websites der Gemeinden, Social Media Kanäle der Partnerorganisationen vonPINZGAUregional). Am 21.4.21 ging die Umfrage online. Die 2 Studentinnen haben dafür PR-Material zusammengestellt, um die Umfrage bestmöglich auf Facebook, Websites,... zu veröffentlichen. Die KEM nutzte ihre Kanäle, um die Umfrage im Saalachtal bestmöglich zu bewerben. Die Gemeinden wurden einzeln angeschrieben und darum gebeten, die Umfrage auf ihren Kanälen zu bewerben. Die Umfrage war bis 16.5.21 online. Insgesamt nahmen > 750 Personen aus dem Pinzgau daran teil.

Parallel zur Befragung wurde auch noch ein Video zum Projektablauf erstellt, dass auch als Werbevideo von PINZGAUregional verwendet werden kann. Dafür wurden Bäuer*innen der Region besucht und gefragt, was für sie “Regional” bedeutet.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Da das Projekt im Rahmen einer Lehrveranstaltung umgesetzt wurde, konnte es mit sehr geringem Kostenaufwand umgesetzt werden. Für die Umsetzung des Projekts fielen für die KEM, außer der Personalstunden, nur Kosten für die Besorgung der Gewinnspielpreise (10x 10€ Gutscheine für den Saalachtaler Bauernladen) und Geschenkskörbe (180€) für die Studentinnen an.

Die Kooperation mit Hochschulen stellt für die KEM einen großen finanziellen Vorteil da. Auch die 2 anderen Projekte, die in Zusammenarbeit mit einer Hochschule umgesetzt wurden (Analyse des Car-Sharing Weißbach und Energiepotentialanalyse des Saalachtals als Masterarbeit), haben der KEM hohe Kosten erspart.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

keine

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Die Umsetzung des Projekts war ein voller Erfolg. Es haben > 750 Personen an der Umfrage pinzgauweit teilgenommen. Alle Projektpartner*innen waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden, sodass ein Pressetermin zur Präsentation der Umfrageergebnisse im Rahmen des Bauernherbst angedacht wurde. Aus diesem Grund wurden die Ergebnisse der Umfrage noch nicht sofort veröffentlicht. Da sich beim Bauernherbst kein passender Termin bot, wurde die öffentliche Präsentation auf November (25 Jahr Feier LEADER Nationalpark Hohe Tauern) verschoben, die dann aber aufgrund von Corona abgesagt werden musste. Es ist jetzt geplant, die Ergebnisse  im Frühjahr 2022 bei den nächsten öffentlich stattfindenden Veranstaltungen mit Medienvertreter*innen zu präsentieren. Dann sollen Beiträge zum Projekt auch in regionalen Medien veröffentlicht werden.

Projektprobleme oder Hindernisse hat es nicht wirklich gegeben. Einzig die Bewerbung der Umfrage ist recht zögerlich gestartet, vor allem außerhalb der KEM Region. Es war trotz Beteiligung an der Initiative PINZGAUregional auch nicht möglich, große Institutionen wie die Bauernkammer, Pinzgau Milch, Salzburg Land Tourismus,... dazu zu bringen, die Umfrage über ihre Social Media Kanäle zu bewerben. Die Verbreitung der Umfrage hat mit > 750 Teilnehmer*innen schlussendlich trotzdem gut funktioniert. Auch die Limitierung bezüglich öffentlicher Veranstaltungen durch die Maßnahmen zur Bekämpdung von Covid-19 haben das Projekt negativ beeinflusst; bereits zwei Mal mussten deswegen geplante Termine wieder abgesagt werden.

Nachhaltige Perspektiven

Sehr gut funktioniert hat die gute Zusammenarbeit mit den Studentinnen. Der Zeitplan wurde eingehalten und alle Aktivitäten wie geplant umgesetzt (die Idee mit der Veröffentlichung der Ergebnisse ist erst nach erfolgreichem Projektabschluss entstanden). Die Umfrageergebnisse werden auf alle Fälle in die Weiterentwicklung der Initiative PINZGAUregional einfließen und als Basis für mögliche Verbesserungsmaßnahmen bzgl. Direktvermarktung dienen. Außerdem hat das Projekt auch die Zusammenarbeit der KEM mit der Bezirksbäuerin und der Initiative PINZGAUregional gestärkt.

Generell kann die KEM Nachhaltiges Saalachtal die Zusammenarbeit mit Hochschulen an alle anderen KEMs nur empfehlen. Es ist bei jedem Projekt eine große Bereicherung für die KEM. Die Studierenden bringen sehr viele interessante und neue Ideen in die Projekte ein, die die Arbeit der KEM positiv prägen.

Modellregions-Manager

Alois Schlaeffer
Schläffer Alois

     43-664-88225039
     schlaeffer@nachhaltiges-saalachtal.at

Berufliche Laufbahn

Nach 7 Jahren in der internationalen Zusammenarbeit – zuletzt als Projektleiter für ein Klimawandelanpassungsprojekt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (GIZ) in Tadschikistan – nach Österreich zurückgekehrt, und nach 3 Jahren beim alpS Zentrum für Klimawandelanpassung in Innsbruck schließlich in den heimatlichen Pinzgau, um hier vor Ort gemeinsam den Klimaschutz voranzutreiben.


Ort
Weißbach bei Lofer

"Dieses Projekt war ein Vorzeigebeispiel dafür, dass man gemeinsam mehr erreichen kann. Für alle Beteiligten war es eine tolle Erfahrung, die verschiedenen Ideen gemeinsam weiterzuentwickeln - vor allem das Ergebnis am Ende mit mehr als 750 erreichten Personen in der Region hat alle positiv überrascht. Die Kooperation aus Bezirksbauernkammer, Landesbäuerin, heimischen Betrieben, FH Salzburg, akzente Salzburg, KEM und den anderen Regionalentwicklungsstellen hat den zentralen Mehrwert dieses Projekts möglich gemacht. Selbst die Pandemie konnte uns nicht stoppen - als Nebeneffekt wurden wir noch zu richtigen Online-Meeting-Profis."